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Elizabeth Olsen Die große Kleine

Elizabeth Olsen ist Hollywoods angesagteste Newcomerin: Mit Talent und Stil hat die Jüngste des Olsen-Clans bereits die USA erobert. Jetzt sind wir dran

Noch kennen sie hier nur wenige Eingeweihte.

Doch spätestens wenn der Independent-Thriller "Martha Marcy May Marlene" bei uns am 8. März startet, wird sich das ändern. Mit ihrer einfühlsamen Darstellung einer Getriebenen wurde sie zum Star des Sundance Festivals 2011 und für den Independent Spirit Award als beste Hauptdarstellerin nominiert; manche Experten glauben jetzt sogar an die Chance auf eine Oscar-Nominierung.

Der Name dieser erstaunlichen Newcomerin: Elizabeth Olsen. Genau - wie die Olsen-Zwillinge. Ihre drei Jahre älteren Schwestern sorgten schon als Babys dafür, dass die ganze Welt den Namen Olsen kennt. Doch mittlerweile zeichnet sich ab, dass Elizabeth "Lizzie" Olsen, 22, blond, 1,70 Meter groß, die berühmten Twins Mary-Kate und Ashley nicht nur in Sachen Körpergröße (plus 18 Zentimeter) um einiges überragt.

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In Sean Durkins Psycho-Drama spielt die Jüngste der Olsen-Bande das Mädchen Martha, das ein normales Leben zu führen versucht, nachdem sie einer Sekte entkommen ist. "Ich wusste sofort, dass Lizzie die Richtige für die Rolle ist, weil hinter ihren Augen so viel vor sich geht", sagt Durkin. Auch Sarah Paulson, die in "Martha Marcy May Marlene" Elizabeths Schwester spielt, gerät ins Schwärmen, wenn sie über die Hollywood-Novizin spricht: "Als ich ihr zum ersten Mal begegnete, hatte ich den Eindruck, dass sie reifer und bodenständiger ist als ich - und ich bin 13 Jahre älter."

Den Ritterschlag gab es dann von dem Regie-Veteranen Bruce Beresford ("Miss Daisy und ihr Chauffeur"), der Elizabeth unbedingt in seiner Komödie "Love, Peace and Misunderstanding" neben Jane Fonda und Catherine Keener besetzen wollte: "Sie hat etwas ganz Besonderes: Sie ist authentisch und kann genau zuhören. Ihre Reaktion ist immer faszinierend." Das Besondere an Elizabeth, ihre Reife und Abgeklärtheit, erklärt sich aus ihrer Biografie: Schon als Kind musste sie lernen zuzuhören, sich selbst zurückzunehmen. Als Elizabeth gerade zwei Jahre alt war, nahm ihre Mutter Jarnette, eine ehemalige Tänzerin des Los Angeles Ballet, sie bereits mit ans Filmset der Zwillinge, die mit der Serie "Full House" zu Kinderstars wurden. Viel Aufmerksamkeit blieb für das Nesthäkchen da nicht; jeder Familienurlaub führte die Olsens in den späten Achtziger- und frühen Neunzigerjahren an einen Drehort. Die Eltern ließen sich scheiden, als Lizzie fünf war. David Olsen, ein Hypothekenmakler, heiratete wieder, kümmerte sich jedoch weiter gemeinsam mit seiner Ex-Frau um die Kinder.

Starkes Debüt: Der Psycho-Thriller "Martha Marcy May Marlene" erzählt die Geschichte eines Mädchens, das einer Sekte entfliehen
Starkes Debüt: Der Psycho-Thriller "Martha Marcy May Marlene" erzählt die Geschichte eines Mädchens, das einer Sekte entfliehen kann. Doch Sektenführer Patrick (John Hawkes) lässt Martha (Elizabeth Olsen) nicht los - sie plagen Albträume und Verfolgungswahn.
© Splashnews.com

Obwohl Elizabeth und ihr älterer Bruder Trent, heute 27, kleinere Auftritte in den Filmen der Schwestern hatten (wie 1994 in "Die Abenteuer von Mary-Kate & Ashley"), wollte sie selbst nie ein Kinderstar sein. "Meine Schwestern hatten keine Kindheit. Seit ich denken kann, sind sie erwachsene Frauen für mich", erklärte sie im Interview mit "Marie Claire". Für Lizzie war stets klar, erst die Schule und dann eine Schauspielausbildung zu machen. Heute steht sie kurz vor ihrem Abschluss an der renommierten Tisch School of the Arts in New York.

Ihren Familiennamen als Türöffner zu nutzen, das kam für Elizabeth Olsen nie infrage. "Ich möchte um meiner selbst willen ernst genommen werden", betont sie. Ihren Agenten suchte sie sich auf eigene Faust, auch ihre Studentenbude fand und zahlte sie ohne die Hilfe ihrer Schwestern, die heute vor allem als Designerinnen erfolgreich sind, aber immer noch enge Connections ins Filmbusiness haben. Mit ihnen verbindet sie ein Gespür für Stil: Obwohl Elizabeth keinen Stylisten hat, sorgte sie mit ihren immer perfekten Outfits bei jeder Filmpremiere für Verzückung, das Trendmagazin "Nylon" hob sie aufs Cover, die "New York Times" und "Marie Claire" brachten große Modeproduktionen mit ihr. "Ich bin die Kurvige in der Familie", sagt Lizzie stolz. Und erinnert sich an ihre bislang einzige Sinnkrise: als die Medienberichte über die Magersucht ihrer Schwester Mary-Kate sie 2004 daran zweifeln ließen, ob ein Job in der Weltöffentlichkeit überhaupt das Richtige für sie sei. Doch die Liebe zur Schauspielerei siegte gegen alle Zweifel. Neben ihrem Studium an der New York University spielte Lizzie am Broadway und absolvierte ein Auslandssemester in Moskau. Innerhalb eines Jahres hat sie nun fünf Filme abgedreht. Worauf Elizabeth Olsen am meisten Wert legt: eine Karriere zu machen, die von Dauer ist. Glaubt man Regisseur Bruce Beresford, kann sie gar nicht anders, als ein großer Star zu werden: "Elizabeth wird jede Rolle bekommen, die sie will. Sie ist unsere neue Cate Blanchett." Sandra Reitz

gala.de

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