So emotionsreich wie am vergangenen Samstag (2. April) ging es bei einer Livesendung von "Deutschland sucht den Superstar" noch nie zu. Das Publikum im Studio war außer Rand und Band, der Moderator kam mächtig ins Schwitzen, die Jurymitglieder schauten verwirrt von ihren Plätzen und ein sonst so gutgelaunter Kandidat verließ wutschnaunbend das Studio. Grund: Ein Zahlendreher hatte sich auf der Übersichtstafel für die Anrufer zuhause eingeschlichen, die Endziffern von Zazou Mall und Marco Angelini waren auf einmal vertauscht. Moderator Marco Schreyl bemerkte den Fehler nicht und wiederholte ihn gleich zweimal in seiner Ansage für die Zuschauer.
Die zahlreichen Anrufer vom Samstag sind nun zu Recht sauer, denn der Sender ließ die Leitungen noch eine weitere Stunde offen, nachdem Dieter Bohlen der Fehler aufgefallen war. Erst um Mitternacht wurde bekannt gegeben, keiner der Kandidaten müsse an diesem Abend die Show verlassen und die eingegangenen Anrufe der vergangenen Stunde würden nicht gezählt. Viele Zuschauer wählten also völlig umsonst die teuren Nummern für die Abstimmung. Auf die Frage der "Bild", ob diese Anrufer nun ihr Geld zurückbekämen, antwortete RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger bisher nur: "Wenn wir die Situation geklärt haben, werden wir entscheiden, wie wir damit umgehen."
Das Chaos von Samstag zieht jedoch nicht nur die Wut der Zuschauer nach sich. Der gesamte Zeitplan für die Staffel gerät aus den Fugen. Eine weitere Mottoshow muss her und das Finale der Sendung verschiebt sich vom 30. April auf den 7. Mai.
In der nächsten Mottoshow sollen die Kandidaten noch einmal mit englisch- und deutschsprachigen Songs auftreten. Den meisten Möchteger-Superstars müsste das gelegen kommen, denn in der Show am Samstag konnte kaum einer von ihnen die Jury komplett überzeugen und es wurde einmal mehr klar, dass die achte Staffel "DSDS" gesangstechnisch keineswegs zu den aufregendsten gehört.
Und noch etwas wurde ganz deutlich: Dieter Bohlen und Marco Schreyl wird niemals so etwas wie eine Männerfreundschaft verbinden. Der Pop-Titan pampte den Moderator ganz offen an, nachdem er zum zweiten Mal die falschen Telefonnummern vorgelesen hatte. Marco Schreyl giftete zurück: "Man kann es einem Moderator auch leichter machen!" und schob den Fehler darauf, dass die Kandidaten sich auf der Bühne in der falschen Reihenfolge aufgestellt hatten. Die Nerven lagen blank. Aber wenigstens das brachte ein wenig Schwung in die sonst eher fade achte Staffel "DSDS".
rbr
Deutschland sucht den Superstar Chaos in der Live-Show

Zazou Mall und Marco Angelini
© RTL / Stefan Gregorowius
Aufregung bei DSDS: Nummern vertauscht, Anrufe nicht gezählt, Finale verschoben - sogar die Nerven des sonst so coolen Dieter Bohlen lagen blank