Wir kennen ihn alle noch als Drillmaster und strengen Tanzjuror bei Popstars. Seitdem sind einige Jahre vergangen und vieles hat sich verändert. Nicht nur Detlef Soosts Figur wurde um mehr als 30 Kilo erleichtert und mit Muskeln gestählt, auch seine Karriere hat eine kleine Wende erlebt. Neben dem Tanz, dem der Choreograph bis heute treu geblieben ist, interessiert er sich seit Jahren für gesunde Ernährung, einen sportlichen Lifestyle und hat hierzu jede Menge Projekte entwickelt. Im GALA-Interview spricht er über seine Arbeit.
Sie sind schon seit langer Zeit mit Projekten in den Medien präsent, die sich allesamt um die Themen Sport, Fitness und Lifestyle drehen. Woher nehmen Sie das Wissen, das Sie für Ihre Projekte und Ratschläge brauchen?
Für mich gibt es da drei Quellen. Die erste Quelle ist meine eigene Erfahrung. Schließlich ist es bekannt, dass ich einmal 32 Kilo mehr gewogen habe und dann anfing, meinen eigenen Körper vom "Speckie" zu einer schlankeren Figur zu transformieren. Diese persönliche Erfahrung, die ich dabei gemacht habe, kann ich gut bei meiner Arbeit anwenden. Zweitens arbeite ich viel mit unseren Sportwissenschaftlern, Ernährungswissenschaftlern und anderen Experten zusammen, von denen ich viel lerne. Und "last but not least" lesen meine Frau Kate und ich extrem viel und machen hin und wieder ein paar Weiterbildungen, um immer up to date zu sein (Detlef Soost ist seit 2012 mit Kate Hall verheiratet, Anm. d. Red.).
Wenn Sie an Ihre persönliche Transformation denken, würden Sie sagen, dass Ihr Übergewicht vor allem Eigenverschulden war, oder war ein Grund auch, dass Sie zu den Menschen gehören, die anfällig für Übergewicht sind?
Ich denke schon, dass es sehr stark damit zusammenhing, wie ich mich damals ernährt habe, da ich sehr viele Kohlenhydrate gegessen habe. Jetzt kann ich sagen, dass ich mit meiner heutigen Ernährung extrem happy bin! Außerdem habe ich nicht das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlen würde. Ich esse viel, ich esse mich satt, ich esse vielseitig und ich kann alles essen – nur eben in den richtigen Maßen und zu den richtigen Zeiten. Und dann funktioniert das auch mit der Figur.
Bekommen Sie viel Feedback von den Menschen, die Ihre Konzepte ausprobiert haben?
Ich übe meinen Beruf nicht nur aus, um Geld zu verdienen, sondern schaffe es tatsächlich auch Menschen mit meiner Arbeit zu helfen und das ist für mich mit das Schönste an meinem Job. Ich bekomme viel positives Feedback, vor allem per Facebook, per Email, aber auch ganz oft persönlich und das finde ich wundervoll. Es motiviert mich, weiterzumachen.
Bekommen Sie auch Feedback von Menschen, die von den Konzepten enttäuscht sind?
Wenn jemand Kritik äußert, gehe ich auch darauf ein. Das Ding ist allerdings: Wenn man "Bodychange" macht, dann kann man nicht nicht abnehmen. Wenn jemand also mit unserem Programm nicht abgenommen hat, dann liegt das daran, dass er sich nicht an das gehalten hat, was "Bodychange" vorgibt.
Bei all Ihren Projekten ist scheinbar das oberste Ziel abzunehmen. Geht es Ihnen insgesamt also nur darum, dass man dünn ist oder darum, dass die Menschen sich gesund ernähren und fit zu werden? Es gibt schließlich auch Menschen, die mit Sport keinen Sixpack bekommen und weiterhin Rundungen haben.
Das ist natürlich auch kein Problem! Es geht nicht darum, dass jeder einen Sixpack haben muss, oder 90-60-90-Maße. Das, wofür mein Frau Kate und ich angetreten sind ist, dass wir Menschen durch Bewegung und die richtige Ernährung zu einem glücklicheren Leben verhelfen. Dabei geht es nicht darum, wie groß der Taillenumfang ist, sondern darum, dass man morgens aufsteht und mit sich zufrieden ist. Einen Schlankheitswahn oder einen Sixpackwahn lehne ich ab.
Spiegeln sich Ihre Ernährungsweise und Ihre Sportlichkeit auch in der Erziehung Ihrer drei Kinder wieder?
Das Lustige ist tatsächlich, dass meine Kinder in Sachen Sport immer auf mich zukommen und mit mir Fitness machen möchten. Sie haben wirklich Spaß daran, unsere Fitnessprogramme oder auch mal Kates Yoga zu machen. Das Wichtige ist allerdings, dass wir sie nicht dazu zwingen, unsere Art der Ernährung einzuschlagen. Schließlich sind Kinder in einer ganz anderen Wachstumsphase als Erwachsene und sie müssen beispielsweise mehr Kohlenhydrate essen. Ab und zu gibt es auch mal einen Ausflug zu McDonald’s.
Sind bei Ihnen denn demnächst wieder TV-Projekte in Aussicht?
Da gibt es natürlich immer mal wieder Pläne. Wenn ich allerdings – ob alleine oder gemeinsam mit meiner Frau - wieder im TV auftrete, soll es für etwas sein, dass wirklich auch etwas mit unserer Kernkompetenz zu tun hat.