Wenn Der Graf eine Zeitmaschine hätte, würde er in die Vergangenheit reisen, um ein engeres Verhältnis zu seinem Opa aufzubauen.
Von 'kreiszeitung.de' wurde der Sänger der Band 'Unheilig' ('An deiner Seite') gefragt, ob es etwas gibt, das er in seinem Leben gerne anders gemacht hätte. Die Antwort überraschte: "Es gibt nur einen Punkt, den ich bereue: Ich habe erst zu spät gemerkt, dass ich einen Großvater hatte, der mir sehr ähnlich war. Irgendwann ist er gestorben, und ich hatte nie so eine Beziehung zu ihm, wie ich sie mir im Nachhinein gewünscht hätte. Er war der einzige Mensch in unserer Familie, der musikalisch war. Er wollte Opernsänger werden, konnte es aber nicht, weil der Zweite Weltkrieg dazwischen kam. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, mit einer Zeitmaschine zu reisen, würde ich gerne in die Vergangenheit und einfach ein bisschen Zeit mit meinem Großvater verbringen."
Soeben hat der Aachener seine Biografie 'Als Musik meine Sprache wurde' vorgestellt - ein wenig früh, wie die Interviewerin bemerkte. "Das Leben ist ja so, wie wenn man einen Berg hoch geht. Du gehst hoch, gehst hoch und kämpfst und kämpfst. Und wenn du oben stehst, guckst du zurück, denkst drüber nach, wie lang der Weg war und bist stolz, dass du da oben stehst. Deswegen ist die Biografie jetzt entstanden: Weil ich einen Gipfel erklommen habe. Ich bin endlich der Musiker, der ich immer sein wollte, und ich wollte mal stehen bleiben, um das Erlebte zu verstehen", erklärte Der Graf sein Buch. Unabhängig vom Alter sollte jeder aufschreiben, was er erlebt hat, ergänzte der Star: "Du lernst dich dadurch besser kennen und verstehst, wieso du bestimmte Dinge tust. Ich weiß nach dem Schreiben des Buches eher, wer ich bin. Das fand ich total toll."
Weil er als Kind schwer stotterte, entschied sich der Künstler eines Tages dazu, ein Instrument zu lernen und entdeckte so seine Leidenschaft für Musik. Was aus ihm geworden wäre, wenn er einen anderen Beruf ergriffen hätte? Der Graf sinnierte: "Ich glaube schon, dass ich mein Leben auf die Reihe bekommen hätte. Aber nicht, dass ich so glücklich wäre. Dieses Sprachproblem war schon der Antrieb, dass sich mein Leben geändert hat, wie es normalerweise nicht der Fall gewesen wäre. Was wäre ich für ein Mensch, wenn ich nicht gestottert und kein Instrument gelernt hätte? Ich glaube, ich wäre völlig anders."