Party in der Coronakrise - in Deutschland momentan undenkbar, doch auf der "MS Amadea", bekannt aus der ZDF-Serie "Das Traumschiff", bis zum vergangenen Donnerstag (2. April) Wirklichkeit.
Das Kreuzfahrtschiff der Reederei "Phoenix Reisen", auf dem noch bis vor wenigen Wochen für eine neue Folge gedreht wurde, hat in Bremerhaven angelegt und die Passagiere wieder in die Realität entlassen. Zuvor wurde noch ordentlich gefeiert - nun nehmen die Schauspieler dazu Stellung.
Rückreise der "MS Amadea"

Eigentlich sollte die "MS Amadea" Nord- und Südamerika bereisen. Weil das Schiff in vielen amerikanischen Häfen wegen der Coronakrise aber nicht mehr anlegen durfte, wurde die aktuelle Reise sowie der Dreh unterbrochen und es ging innerhalb von 15 Seetagen über den Atlantik zurück nach Deutschland.
Während dieser Zeit wurden die Gäste regelmäßig auf Fieber untersucht, Corona hatte niemand. Sonst wäre die Reise auch mit Sicherheit anders ausgegangen und das Schiff wäre nicht ohne Weiteres mit allen Gästen zurück nach Deutschland gefahren.
Partystimmung auf dem "Traumschiff"
Die schwebten bis zuletzt nämlich noch in einer Traumwelt aus Sektfrühstück und Themenpartys - eine Welt ohne Corona, Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbot.
Umso schockierender muss es für die rund 500 Gäste gewesen sein, das Schiff am Donnerstag mit Atemschutzmasken und strengsten Auflagen zu verlassen. Unter den Gästen waren auch die Mitglieder des "Traumschiff"-Drehteams, unter anderem Barbara Wussow, 59, Daniel Morgenroth, 56, Nick Wilder, 57, Sarah Elena Timpe, 34, und Benjamin Trinks, 29. Timpe und Trinks posteten zuletzt noch lustige Fotos vom Gala-Dinner oder einer Party an Bord. "Kapitän" Florian Silbereisen, 38, war nicht mit auf dieser Reise.
Nun beginnt für alle Passagiere eine Zeit der Entbehrungen und Einschränkungen - so wie wir auf dem Festland sie bereits seit mindestens zwei Wochen erleben.
"Das Schiff war die beste Quarantäne"
Es bestand eine sichtlich ausgelassene Stimmung auf dem Schiff - wahrscheinlich auch gerade deswegen, weil die Gäste wussten, was sie bald in Deutschland erwarten sollte. Zum Vorwurf machen kann man es den Beteiligten also nicht. Für sie war es in dem Moment das Beste, was sie tun konnten. "Das Schiff war die beste Quarantäne", erklärte Michael Schulze 52, Direktor von "Phoenix Reisen" gegenüber "Bild".
Daniel Morgenroth erklärt Stimmung an Bord
Außerdem mussten sich die Passagiere ablenken, um eben nicht in Panik oder negative Stimmung zu verfallen, sagt auch Daniel Morgenroth, der beim "Traumschiff" den Staff-Kapitän Martin Grimm mimt, zu "Bild": "Von der Stimmung her war es sehr spannend. Aber auch die Frage: Kippt die Stimmung ins Gemeckere. Es gab einen guten Showmaster an Bord. Wir haben kurzerhand ein Durchhalteprogramm aufgelegt."
Heißt im Detail, die Schauspieler und Crew-Mitglieder organisierten eine musikalische Lesung und andere unterhaltende Programmpunkte.
Nick Wilder rechtfertigt Feierei
Serien-Bordarzt Dr. Wolf Sande, gespielt von Nick Wilder, war ebenfalls dabei und erklärt: "Das Schiff wurde für uns einerseits zu einer sicheren Insel, andererseits ging die Reise aber auch nicht unbelastet einfach weiter. Die Veranstalter haben obendrein in solchen Situationen immer die Aufgabe, Angst und Chaos zu verhindern."
Dass trotz der Coronakrise noch mächtig an Bord gefeiert wurde, erklärt der Schauspieler so: "Wenn dann der eine oder andere Ablenkung im Feiern sucht, muss man dafür einfach Verständnis aufbringen. Wir Menschen sind nicht alle gleich und wir gehen nicht alle auf die gleiche Weise mit Stress und Ängsten um. Es war auch für viele an Bord eine besondere Situation, mit der niemand gerechnet hat."
Die nächste Folge "Das Traumschiff" läuft am Sonntag, den 12. April 2020 um 20.15 Uhr auf ZDF.
Verwendete Quellen:Bild, Instagram, phoenixreisen.com