Es war ein schreckliches Bild, das vor wenigen Tagen durch die Welt ging. Hunderte syrische Flüchtlinge rennen an der serbisch-ungarischen Grenze in ein neues Leben, als das Unfassbare passiert. Eine Kamerafrau stellt Osama Abdul Mohsen, 52, ein Bein, während er seinen 7-Jährigen Sohn Zaid auf dem Arm trägt. Sie fallen zu Boden. Die Kamerafrau Petra Laszlo, so stellt sich heraus, arbeitet bei einem rechts gerichteten Sender, wird nach dem Publikwerden des Videos fristlos gefeuert.
Osama Abdul Mohsen und seine Söhne Zaid und Mohammed, 16, sind inzwischen unversehrt in Madrid angekommen. Osama hat einen Job als Fußballtrainer bekommen, nachdem der Leiter des spanischen Trainerausbildungszentrums mitbekommen hatte, dass der Syrer in München erzählt hatte, in seiner Heimat bereits als Coach gearbeitet zu haben.
"Es ist ein wahrgewordener Traum"
Am vergangenen Samstag folgte die Familie schließlich der Einladung von Florentino Perez, dem Präsidenten von Real Madrid und schaute sich live das Spiel gegen Granada an. Dem kleinen Zaid wurde dabei eine besondere Ehre zuteil: ausgerechnet mit seinem großen Vorbild Cristiano Ronaldo durfte er auflaufen. "Es ist ein wahr gewordener Traum. Ich liebe Real Madrid. Es ist mein Lieblingsteam und das meiner ganzen Familie", sagte der 7-Jährige gegenüber der spanischen Presse.
Die Demütigung aus Ungarn dürfte damit nur noch ein trauriges Erlebnis in der Vergangenheit sein.