Cathy Fischer erlebt derzeit einen Shitstorm: Nicht nur Fußballfans, sondern auch Spielerfrauen dissen die 26-Jährige im Internet für ihre "bild.de"-Kolumne "Style-Pass"; allen voran Simone Ballack, die mit selbstgedrehten Videos die Freundin von Fußball-Star Mats Hummels ganz schön auf den Arm nahm. Gala.de sprach dazu mit Claudia Effenberg, 48, - Ex-Spielerfrau und eine enge Freundin von Simone Ballack, 38.
Frau Effenberg, wie beurteilen Sie den Video-Streit zwischen Cathy Fischer und Simone Ballack?
Ich kenne Simone sehr gut. Wir sind seit langem befreundet. Ich finde das Video ziemlich cool. Vor ein paar Jahren hätte Simone sich so etwas nicht getraut. Ich fand es sehr witzig und bin mir sicher, dass es nicht böse gemeint war.
Können Sie die Kritik an Cathy Fischer nachvollziehen?
Wenn man so eine Kolumne schreibt, dann muss man das auch vernünftig machen. Ich hatte bei der WM 2006 auch eine eigene Kolumne. Die habe ich zwar witzig geschrieben, aber trotzdem mit Fußballverstand. Ich habe mich sehr viel informiert und meinen Mann mit einbezogen, wenn es um Fußballfragen ging. Ich wurde nicht auf die Schippe genommen. Ganz im Gegenteil: Ich wurde sehr ernst genommen.
Hat Frau Fischer das Ziel verfehlt?
Schreibt man während der WM eine Kolumne, sollte man sich vielleicht mehr auf den Fußball konzentrieren, als auf den Inhalt einer Handtasche. 2006 war ich auch für Premiere als rasende Reporterin bei den Spielen dabei und habe über alles rund um die WM berichtet. Dabei ging es aber nicht um Handtaschen und auch nicht um Schminke. Das interessiert niemanden.
Haben Sie jemals mit der Bezeichnung "Spielerfrau" gehadert?
Ich habe mir diesen Schuh nie angezogen. Ich habe immer mein eigenes Geld verdient. Ich habe mich auch nie mit anderen Spielerfrauen zum Kaffeekränzchen getroffen.
Was würden Sie Cathy jetzt raten?
Sie sollte sich lieber auf den Fußball konzentrieren als auf ihr Aussehen. Wenn sie wirklich so fußball-affin ist, dann soll sie ihren Fokus auf den Sport legen und lieber keine Kolumne mehr schreiben. Anscheinend ist sie mit der ganzen Sache überfordert.
Inwiefern?
Möglicherweise hat sie das alles auf die leichte Schulter genommen und dachte, dass es witzig sei und es jeden interessiert, welche Handtasche eine Spielerfrau trägt. Doch genau damit erfüllt sie das typische Klischee einer Spielerfrau.
Es gibt aber auch andere Beispiele.
Natürlich. Spielerfrauen sind schon lange nicht mehr nur das Accessoire ihrer Männer. Viele von ihnen stehen mitten im Leben und sind starke Persönlichkeiten an der Seite eines tollen Fußballers. Deshalb verstehe ich auch gar nicht, warum man Handtaschen und Lippenstifte thematisiert.
Aber genau das will Cathy Fischer ja angeblich immer sein. Unabhängig, eigenständig, stark.
Dann hat sich Cathy Fischer aber ein Eigentor geschossen. Mit dieser Kolumne, in der sie so ein Blödsinn schreibt.