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Christoph Waltz Smalltalk mit dem Bösen

Brilliert als Schurke Franz Oberhauser in "Spectre" - und setzt 007 ordentlich zu. Beim Autogramme schreiben war der Bösewicht Christoph Waltz aber wieder ganz zahm

Wie sind Sie mit Bond zum ersten Mal in Berührung gekommen, Herr Waltz?

Durch das Auto. 1962 gab’s mich zwar schon, aber noch als autospielendes Kind. Man hat mich in solche Filme nicht gelassen, allerdings hat man mir diesen DB5 geschenkt, wo man auf Knopfdruck den Fahrer rausschießen kann und hinten Raketen rauskamen. Es war groß und teuer, ein besonderes Geschenk.

Wären Sie als junger Mann gern mal James Bond gewesen?

Nein, mir war der Unterschied immer sehr klar.

Wieso sind böse Charaktere reizvoller für Schauspieler?

Sie können reizvoller sein. Meistens sind sie die interessanteren Rollen, die lebhafteren, kreativeren. Und sie haben eine dramaturgische Funktion: Sie müssen die Widerstände schaffen, die der Held überwinden muss.

Der Humor ist bei Bond zurück.

Das habe ich auch so empfunden. Ironie ist eine der schönsten britischen Eigenschaften – und die kommt wieder zum Schwingen. Das ist ja auch das Vergnügen an James Bond.

Früher war Russland der Feind bei James Bond, jetzt ist es die Informationswolke.

Das ist mit ein Grund, warum James Bond 52 Jahre überleben konnte. Weil die Problematik, mit der er es zu tun hat, immer eine aktuelle ist. Jetzt ist es diese Cloud, und keiner kann die Großwetterlage wirklich einschätzen.

Als nächstes winkt "Tarzan", auch eine Ikone der Filmhistorie. Was hat Sie da gereizt?

Es ist immer die Rolle im Kontext mit einer Geschichte. Das ist der Grund, warum wir lesen, in die Oper oder ins Kino gehen. Und das hier ist eine ganz spezielle Geschichte, eben nicht dieses von-Liane-zu-Liane-Schwingen.

Könnten Sie sich vorstellen, einen weiteren Bond zu drehen?

Vorstellen kann ich mir alles, aber dafür ist es noch zu früh. Für den nächsten Bond sind sicher viel wichtigere Personalfragen zu lösen … (schmunzelt)

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