Die Nacktaufnahme von Carla Bruni, die vom Auktionshaus "Christie's" an einen chinesischen Kunsthändler versteigert wurde, sorgt erneut für Aufsehen. Der Grund: Beat Richner, Schweizer Kinderarzt und Leiter des Kinderkrankenhauses "Kantha Bopha" in Kambodscha, lehnte die Spende in Höhe von 57.000 Euro aus "Respekt gegenüber seinen Patienten" ab. Als Begründung sagte er, dass es in Kambodscha ein anderes Verständnis von Nackheit gebe. "Geld anzunehmen, das aus der Ausbeutung eines weiblichen Körpers stammt, würde als Beleidigung angesehen werden." Außerdem wolle er nicht, dass seine Kliniken "zu Medienzwecken" missbraucht werden.
Das Aktbild von Starfotograf Michele Comte stammt aus dem Jahr 1993. Damals arbeitete Carla Bruni noch sehr erfolgreich als Model, inzwischen ist sie Sängerin und seit der Eheschließung mit Nicolas Sarkozy auch Frankreichs Erste Dame. Das Auktionshaus hatte nach Angaben der Sprecherin Milena Sales kein Problem damit, das Nacktbild der amtierenden First Lady zu versteigern. Schließlich sei sie "eine der schönsten Frauen der Welt und das Foto von hohem künstlerischen Wert".
Neben dem Foto von Carla Bruni kamen am 10. April in New York noch andere Aufnahmen renommierter Fotografen wie Helmut Newton unter den Hammer. Darunter befinden sich beispielsweise Aktfotos von Kate Moss, Gisele Bundchen und Brigitte Bardot.
"Christie's" hatte die Versteigerung des Bildes von Carla Bruni nur einen Tag vor dem Staatsbesuch des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und seiner neuen Gattin in London angekündigt. Die Boulevardzeitungen stürzten sich auf dieses Thema: Der "Daily Mirror" veröffentlichte das Foto und titelte "Willkommen in Großbritannien, Madame Sarkozy". Carla Bruni soll über dieses Verhalten "empört" gewesen sein, berichtet die britische Zeitung "The Sun". Einer ihrer Berater sagte zudem, dass sie zutiefst enttäuscht sei, "dass eine kommerzielle Organisation sich entschieden hat, das Foto zu einem solchen Zeitpunkt zu veröffentlichen."
jgl