Pressekonferenzen und öffentliche Auftritte hat er abgesagt. Und auch bei der Hollywood- Premiere seines neuen Blockbusters "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" mit Hugh Jackman in der Hauptrolle wird RegisseurBryan Singer nicht dabei sein. Der 48-Jährige steht unter dem Verdacht, vor 15 Jahren auf einer Party einen Teenager mit Drogen gefügig gemacht und mehrfach sexuell missbraucht zu haben.

Das angebliche Opfer, Schauspieler Michael Egan, 31, hatte durch seinen Anwalt Jeff Herman zunächst Zivilklage gegen Singer eingereicht. Ein paar Tage später legte er nach: Drei weitere Hollywood-Mogule, darunter "Simpsons"- Produzent Garth Ancier, sollen ihn auf Sexpartys "wie ein Stück Fleisch" herumgereicht haben. Inzwischen geistern wüste Gerüchte durch die US-Medien. Von einer schwulen Hollywood-Mafia ist die Rede, von einem geheimen Sexring, in dem sich die Mächtigen der Traumfabrik Teenager mit Karriere-Versprechungen gefügig machen. Eine These, die Ex-Kinderstar Corey Feldman ("Stand By Me") gegenüber "Gala" befeuert: "Die berüchtigte Besetzungscouch gibt es auch für Kinder und Teenager. Ich habe das alles am eigenen Leibe erfahren müssen."
In einem offiziellen Statement bezeichnete Singer die Vorwürfe als "empörend, bösartig und völlig falsch". Zudem kündigte er an, den Presseterminen rund um seinen neuen "X-Men"-Film "aus Respekt allen Beteiligten gegenüber" fernzubleiben. Singers Anwalt spricht von Rufmord. "Die Anschuldigungen gegen meinen Mandanten sind absurd und komplett erfunden. Wir bereiten eine Gegenklage vor", sagt er zu "Gala". Tatsächlich tauchen in Michael Egans Aussagen Ungereimtheiten
auf.
So kam heraus, dass das FBI den Fall bereits im Jahr 2000 untersuchte und damals von Singer nie die Rede war. Trotzdem: Sollte es Singer nicht gelingen, die Anschuldigungen komplett zu entkräften, wäre sein Image zerstört - und seine Karriere wohl am Ende.