Boris Kodjoe (39) hat seine deutsche Mentalität auch in Hollywood nicht verloren.
Obwohl der Schauspieler ('Surrogates - Mein zweites Ich') mittlerweile in Hollywood große Erfolge feiert und in dem neuen Actionfilm 'Resident Evil: Retribution' an der Seite von Milla Jovovich spielt, ist der in Grundelfingen im Schwarzwald aufgewachsene Sohn einer Deutschen und eines Ghanaers im Herzen immer noch sehr deutsch. "Ich kann es nicht ausstehen, wenn Leute zu spät kommen, was in Amerika gang und gäbe ist", gab er im Interview mit der 'Badischen Zeitung' zu. "Ich habe meine deutsche Mentalität, bin aber auch durch amerikanische Umgangsformen beeinflusst. Es wird ja oft behauptet, Amerikaner seien oberflächlich. Ich sehe das nicht so, denn in Amerika sind die Leute erst einmal freundlich, was nicht heißt, dass sie sofort dein Freund sein wollen. Es heißt nur, dass sie nett sein wollen. Wenn du in Amerika in den Fahrstuhl steigst, sagen alle 'Hallo', in Deutschland gucken alle an die Decke."
Seine deutschen Wurzeln möchte der mit der US-Schauspielerin Nicole Ari Parker verheiratete Familienvater aufrechterhalten. "Na klar, meine Großmutter ist jetzt 94, und wann immer es geht, besuche ich sie mit meiner Familie", antwortete er auf die Frage, ob er noch oft nach Grundelfingen reise. "Mir ist es ganz wichtig, dass meine Kinder meine Kultur und meine Heimat kennen. Ich spreche auch Deutsch mit ihnen."
Zu seinem Erfolg in Hollywood aber habe in erster Linie beigetragen, dass er sich seinen deutschen Akzent abtrainiert habe. "Als ich nach Amerika ging, um Schauspieler zu werden, wollte ich wissen, ob ich meinen deutschen Akzent verlieren könnte. Dort dachte jeder, ich wäre Amerikaner, bis ich den Mund aufmachte. Ich glaube, das hat noch kein anderer Deutscher versucht. Die meisten, die rüber gehen, spielen Deutsche, Russen oder Nazis. Aber ich hätte bestimmt Probleme gehabt, einen Nazi zu spielen", lachte Boris Kodjoe und stellte fest: "Ich wusste, ich habe keine Chance, wenn ich nicht meinen Akzent verliere."
