VG-Wort Pixel

Barack Obama Private Aufnahme zeigt das erste und einzige Treffen mit seinem Vater

Barack Obama
© Picture Alliance
Für Barack Obama spielt sein Vater eine große Rolle im Leben. Nicht etwa dessen Einfluss, sondern seine Abwesenheit war es, die Obama prägte. Nun zeigt er die einzige Aufnahme, die er von ihm besitzt.

Barack Obama wurde sein Leben lang auf seine Herkunft reduziert. Daraus macht der 59-Jährige kein Geheimnis. Als Sohn eines Afrikaners und einer weißen US-Amerikanerin, geboren auf Hawaii, beschreibt er sich als Kuriosität. Dazu noch sein außergewöhnlicher Name. Nicht nur bei seiner Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika sorgte seine Herkunft für viele Fragezeichen, wurde unter anderem von Donald Trump, 74, öffentlich hinterfragt. Doch seine Abstammung und die seiner Eltern sind es, die ihn zu dem Menschen gemacht haben, der er heute ist.

Obama lebte eine Zeit mit seiner Mutter in Indonesien, wuchs danach überwiegend bei seinen Großeltern auf. Sein Vater verließt die Familie, als Barack zwei Jahre jung war. Er sah ihn nur ein Mal in seinem Leben.

Barack Obama: "Ich kannte meinen Vater nicht wirklich"

Auf Instagram teilt Barack Obama jetzt ein Foto, das ihn in dem Armen seines Vaters zeigt. Zu diesem Zeitpunkt ist er zehn Jahre alt. Der spätere US-Präsident grinst in die Kamera, hält dabei die Hand seines Vaters, der seinen Arm um ihn gelegt hat. Doch die Zeilen, die Obama schreibt, schildern ein vollkommen anderes Aufeinandertreffen, als es das Bild erzählt. "Ich kannte meinen Vater nicht wirklich – er verließ meine Mutter und mich, als ich zwei Jahre alt war, und reiste nur einmal aus Kenia an, um uns zu besuchen (...). Diese Reise war das erste und letzte Mal, dass ich ihn sah; danach hörte ich von ihm nur noch durch gelegentliche Briefe, geschrieben auf dünnem blauen Luftpostpapier, das vorgedruckt war, um es zu falten und ohne Umschlag zu adressieren." 

Obama beschreibt daraufhin, welchen enormen Einfluss dieser kurze Besuch auf ihn hatte. "Mein Vater schenkte mir meinen ersten Basketball und führte mich in den Jazz ein. Aber im Großen und Ganzen ließ mich der Besuch mit mehr Fragen zurück, als er beantwortete", so der 44. Präsident der USA. Für ihn stand fest, dass er kein männliches Vorbild haben wird. "(...) ich wusste, dass ich selbst herausfinden musste, wie ich ein Mann sein würde."

Barack Obamas Ehrgeiz geht mit seiner Herkunft einher

Es sind Worte eines Sohnes, der seinen Vater nicht kennt. Doch für Obama geht es um mehr. In seiner Biografie "Ein verheißenes Land" beschreibt der zweifache Vater, dass all sein Engagement, seine beruflichen Ziele und auch seine politische Karriere von der Abwesenheit seines Vaters beeinflusst wurden. Barack Obama habe sich selbst nicht gekannt. Er wollte herausfinden, wer er ist, wer er sein kann.

"Ich weiß noch, dass ich bereits in der Highschool anfing, Fragen zu stellen – wieso war mein Vater abwesend (...), und wieso lebte ich überhaupt an einem Ort, wo nur wenige Menschen so aussahen wie ich? Viele Fragen kreisten um das Thema Hautfarbe. (...) Ich war innerlich zerrissen"

Durch diese innere Zerrissenheit, hervorgerufen durch das Verlassen seines Vaters, die Nachfragen von Mitmenschen bezüglich seiner Hautfarbe sowie Herkunft und die Kluft von Arm und Reich, die er schon in jungen Jahre erlebte, sorgten dafür, dass Barack Obama einen entschlossenen Antrieb entwickelte. So entschlossen, dass er 2008 als erster Afroamerikaner zum Präsidenten der USA gewählt wurde.

In der neuen Podcast-Folge von "Renegades: Born in the USA" spricht Barack Obama gemeinsam mit Bruce Springsteen über die fehlerhaften männlichen Vorbilder im Leben.

Verwendete Quellen: "Ein verheißenes Land" von Barack Obama, instagram.com

jna Gala

Mehr zum Thema

Gala entdecken