Der "BBC" wurden nach eigenen Angaben vertrauliche Dokumente aus zugespielt, aus denen hervorgehen soll, dass Spieler betroffen sind, die zum Tatzeitpunkt unter den Top-50 der ATP-Weltrangliste standen. Aufgedeckt wurden die mutmaßlichen Wett-Manipulationen durch die Tennis Integrity Unit (TIU). Die betroffenen Spieler wurden der ATP zwar gemeldet, von dieser allerdings bis heute nicht sanktioniert. Viele der beschuldigten Akteure starten in diesen Tagen bei den Australian Open - dem ersten großen Tennisturnier der Saison. Das wirft einige Fragen auf.
ATP weist Vorwürfe zurück
Die Spielervereinigung ATP wies die Vorwürfe umgehend zurück. Ihr Präsident Chris Kermode wehrte sich gegen den Vorwurf, die ATP habe nicht reagiert oder gar Hinweise unterschlagen. Kermode sagte: "Um zu intervenieren, muss die Tennis Integrity Unit Beweise finden und kann sich nicht auf Gerüchte oder Vermutungen verlassen." Generell gilt der professionelle Tennissport als sehr anfällig für diese Art der Wettabsprachen.
Wettbetrug ist ein Millonenengeschäft
Mit Sportwetten lassen sich heutzutage Millarden jährlich umsetzen. Wo viel Geld zu machen ist, sind auch immer kriminelle Tricksereien nicht weit. Nach Einschätzung von Interpol werden jährlich mehr als 100 Millionen Euro durch illegale Wettabsprachen umgesetzt. Bisher ist in erster Linie der Profi-Fußball betroffen, nach den jüngsten Enthüllungen könnte bald eine weitere prominente Sportart hinzukommen.