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Angelo Kelly Leben auf der Straße

Angelo Kelly
© Picture Alliance
Kaum wiederzuerkennen ist Angelo Kelly, der jüngste Spross der einst so populären "Kelly Family". Bei Markus Lanz verriet der vierfache Vater, warum er drei Jahre lang mit seiner Familie in einem Wohnmobil herumzog - und warum er das "Dschungelcamp" ablehnt

Mann, ist der groß geworden! Angelo Kelly dürfte vielen noch als hellblonder, wallemähniger Junge im Gedächtnis sein, der mit glockenheller Stimme den Refrain von "Angel", dem wohl größten Hit der Neunzigerjahre-Sensation "Kelly Family", trällerte. Mittlerweile ist der jüngste Spross aus der irischen Familien-Showtruppe selbst Vater von vier Kindern. Drei Jahre lang war er seit 2010 mit ihnen und seiner Frau Kira in einem Wohnmobil quer durch Europa unterwegs. Ziel der Reise sei es vor allem gewesen, seiner Familie die Freiheit zu zeigen, die er selbst als Kind erlebt habe, erzählte er in der Talkshow von Markus Lanz am Dienstagabend (28. Januar). Das Schwierigste sei gewesen, die Entscheidung überhaupt zu treffen - danach sei das Gefühl der Freiheit überwältigend gewesen. Das Loslösen von festgefahrenen gesellschaftlichen Strukturen, um eine Weile einen anderen Blickwinkel zu bekommen, habe die Familie als durchweg positiv erlebt.

So erinnert man sich an ihn: Angelo Kelly im Jahr 1995
So erinnert man sich an ihn: Angelo Kelly im Jahr 1995
© Picture Alliance

Ersparnisse aus der Zeit des Riesenerfolgs mit der "Kelly Family" hat Angelo Kelly nach eigenen Angaben übrigens keine: Als Solo-Künstler begann der heute 32-Jährige seine Karriere nach dem Ausstieg aus der der singenden Truppe um seinen Vater Daniel Kelly noch einmal von vorn. Den Start machte er ganz in der Tradition seiner Familie, indem er als Straßenmusiker auftrat. So konnte er seine sechsköpfige Familie ernähren und für die dreijährige Reise im Wohnmobil sparen. Während der Zeit auf der Straße unterrichteten er und seine Frau die vier Kinder, die sie die zeit des Experiments von der Schulpflicht entbinden ließen, selbst.

In deutschen Fußgängerzonen hat man Kelly allerdings nicht sehen und hören können. Weil er Angst hatte, durch seinen hierzulande so hohen Bekanntheitsgrad auf der Straße "zu viel zu verdienen", sei er nur im Ausland aufgetreten. Alles andere wäre ihm nicht puristisch genug vorgekommen. Wichtig sei für ihn während der Reise auch insbesondere die Zeit gewesen, die er mit seiner Familie habe verbringen können. "Dafür braucht man kein Geld."

Das wird er aber sicher trotzdem noch in ausreichendem Maße verdienen. Ganz im Stil seiner Ursprungsfamilie setzen Angelo und Kira die Tradition der musizierenden Großfamilie in Öko-Klamotten fleißig fort. Gemeinsam mit ihren Kindern Gabriël, zwölf, Helen, elf, Emma, sieben, und Joseph, drei, touren Angelo Kelly und seine Frau Kira auch in diesem Jahr wieder quer durch Europa.

Im Wohnmobil haust Angelo, der als Kind mit seinen zehn Geschwistern für viele Jahre auf einem Hausboot in Köln lebte, mittlerweile nicht mehr. Im Oktober 2013 kaufte sich die Familie ein Heim in Irland. Angelo Kelly dürfte seit seiner Jugend daran gewöhnt sein, dass das unkonventionelle Leben seiner Familie nicht immer auf Verständnis gestoßen ist und auch viel Spott auf sich gezogen hat. Für den Musiker offenbar kein Hindernis, es mit seiner eigenen Familie trotzdem fortzusetzen.

Was ihn allerdings richtig sauer gemacht hat: Eine Einladung, am RTL-"Dschungelcamp" teilzunehmen, die ihn vor etwa acht bis zehn Jahren erreicht haben soll. "Ich empfand das als eine große Beleidigung und das hat mich tatsächlich ein paar Tage zum Nachdenken gebracht", erklärte der Musiker bei Lanz. Für ihn sei das "Dschungelcamp" pure Volksverdummung, auf die er verzichten könne.

avo

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