Mutig oder unnötig? Schauspielerin Angelina Jolie zeigt sich auf dem Cover der Kunstausgabe des amerikanischen "W Magazine" in einem besonders intimen Moment: Sie lächelt versonnen in die Kamera, während sie mit entblößter Brust eines ihrer Babys stillt.
Ob es sich dabei um Vivienne Marcheline oder Brüderchen Knox Léon handelt, ist unklar - von dem Kind sind nur ein paar winzige Finger zu sehen. Aber schon die Andeutung einer Brust sorgt im prüden Amerika natürlich für Diskussionen.
Das zweifellos sehr schöne Bild hat der stolze Vater Brad Pitt persönlich geschossen. Immerhin handelt es sich beim Cover-Motiv nicht um die einzige Aufnahme von Brads Kamera. Das ausführliche Interview, das "W" mit Angelina Jolie führte, wird gleich von einer ganzen Reihe privater Bilder begleitet. Die komplette Strecke mit Familienbildern entstand im Sommer in der ganz privaten Atmosphäre von Jolies und Pitts französischer Villa. Brad Pitt machte schon häufig mit seinem Interesse an kunstvollen Hobbys wie Architektur, Design und Fotografie von sich reden. Als sicher gilt, dass es diesmal nicht um Millionenbeträge ging, die für die Fotos fließen - es geht um Kunst.
Dennoch sorgen die Fotos und das gewählte Coverbild für Diskussionen. Sollte eine ohnehin so öffentliche Familie wirklich derart freigiebig mit den letzten Stücken ihrer Privatsphäre sein? Wird die Familie mehr oder weniger dadurch entblößt, dass diese Bilder in privater Atmosphäre entstanden? Während die Gegner dieser Starfamilie den Eltern vorwerfen, ihre Kinder ohne Hemmungen in die Öffentlichkeit zu zerren um des eigenen Ruhmes willen, sehen ihre Befürworter die sache pragmatisch: Hätten Jolie und Pitt überhaupt eine Chance, ihre Kinder vor dem Interesse der Paparazzi zu schützen? Wenn nicht, sei der Versuch sinnvoll, wenigstens über die Fotosituation durch gezielte Auftritte und Bilderstreuung die Kontrolle zu behalten.
Eine Diskussion, die sich seit Jahren um das prominente Paar entspinnt. Sicher nicht zum letzten Mal.
gsc, cfu