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Angelina Jolie + Brad Pitt Frohes fest? Schön wär's!

Brad Pitt
© Reuters
Durch den Rosenkrieg der Eltern steht den Kindern ein trauriges Weihnachten bevor. GALA erklärt die aktuelle Lage – und was Familienexperten jetzt empfehlen

Sie packt die kleinen Geschenke liebevoll ein, füllt sie in die Christmas Stockings, die Socken, die in Amerika traditionell am Weihnachtsmorgen für leuchtende Augen sorgen. Sechsmal für die Kinder, einmal für den Gatten, fertig. Angelina Jolie verstaut alles in einem der Koffer, die schon für die Reise nach Vietnam bereitstehen. Auf einer Luxusjacht in der Halong-Bucht wollen sie gemeinsam die Feiertage verbringen.

Anschließend geht es weiter nach Thailand, auf die Insel Phuket. Eine Luxusvilla im "Amanpuri Beach Resort" haben sie gemietet. Jetski fahren, schwimmen, Golf spielen. Schön! Das war 2015. Das letzte Weihnachtsfest dieser Art für die berühmteste Großfamilie der Welt.

2016 ist alles anders

Angelina Jolie, 41, und Brad Pitt, 53, haben im September nach zwei Ehe- und insgesamt zwölf Beziehungsjahren die Scheidung eingereicht. Seitdem ist das Leben vor allem für Pitt ein Albtraum. Seine Noch-Ehefrau fordert das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht für Maddox, 15, Pax, 13, Zahara, 11, und Shiloh, 10, sowie die Zwillinge Knox und Vivienne, 8. Pitt hingegen möchte eine ausgeglichene Lösung.

Weihnachten in L.A.

Tradition in der Familie Jolie-Pitt war es, die Feiertage immer woanders zu verbringen. Mal entsprechend den kulturellen Wurzeln der Kinder, mal einfach an wundervollen Orten wie 2012 auf den Turks- und Caicosinseln oder 2013 auf Hamilton Island in Australien. Doch in diesem Jahr werden die Kids das Fest wohl nur mit ihrer Mutter in dem Haus in Los Angeles feiern, in dem sie sich mit ihnen verschanzt hat. Abgeschottet von der Außenwelt und vom Daddy. Der stellte vor Gericht übrigens den Antrag, dass alle Details des Rechtsstreits unter Verschluss gehalten werden sollen. Antrag abgelehnt!

Hilfe für die Familie

Insgesamt eine völlig vertrackte Situation – aus der nun ein Psychologenteam allen heraushelfen soll. Angeführt wird es von Dr. Ian Russ, einer Koryphäe auf dem Gebiet der Familienpsychologie. Er gilt als "harter Hund", erfuhr GALA. Und er ist umstritten. Manche beurteilen ihn als "hart, aber fair", andere als "geldgierig und unfair". Zum Beispiel weil er mal ein Sorgerecht auf "50:50" festlegte, obwohl in diesem Fall der Vater der Familie unter Alkoholproblemen litt.

Was ist die "Safe Harbour"-Therapie?

Dass Russ generell oft zugunsten der Väter entscheidet, könnte Brad Pitt jedoch in die Karten spielen. Russ setzt auf die "Safe Harbour"-Therapie.

Die Münchner Sozialpsychologin Katharina Ohana erklärt diese Methode im Gespräch mit GALA so: "Safe Harbour bedeutet 'sicherer Hafen'. Es geht darum, Kindern, deren Eltern sich im Scheidungsprozess befinden, ein geschütztes Umfeld zu bieten – jenseits von Vater und Mutter. Man kann zum Beispiel einen Spielenachmittag mit Rollenspielen organisieren, der psychologisch betreut wird. Wenn man Kinder Dinge machen lässt, die sie glücklich machen, können sie sich leichter öffnen und besser ihre Gedanken äußern. Sie fühlen sich dann stabil."

Kontakt zu beiden Elternteilen ist wichtig

Klingt gut, doch es gibt da einen Knackpunkt. Katharina Ohana betont nämlich auch, wie wichtig es ist, dass die betroffenen Kinder dann doch "Kontakt zu beiden Elternteilen" haben: "Das gibt Sicherheit." Und genau das ist bei Jolie und Pitt nicht der Fall. Er ist als Vater derzeit aus dem Spiel, weil sie es so will. Angelina Jolie kämpft mit harten Bandagen, erhob schwere Vorwürfe. Das FBI ermittelte, ob Pitt tatsächlich in einem Privatflugzeug gegenüber Sohn Maddox handgreiflich geworden sei. Fazit: Nein! Der Fall wurde zu seinen Gunsten geklärt.

Brads Besuchsrecht

Ende Oktober dann eine Übereinkunft, die ihm Hoffnung machte. In Begleitung eines Therapeuten und mit Angelinas Einwilligung darf er die Kinder sehen. Er hält sich korrekt an diese Vorgaben – aber es klappte bisher dennoch nur zweimal. Mehrmals sagte Angelina Jolie kurzfristig die vereinbarten Treffen ab. Auch Thanksgiving, neben Weihnachten das wichtigste Familienfest in den USA, durfte Pitt doch nicht mit den Kindern verbringen. Kein gemeinsames Truthahn-Essen. Er war am Boden zerstört, ist aus seinem Umfeld zu hören.

Kinder geraten aus dem Blickfeld

"Wenn Eltern durch eine Scheidung gehen und dabei nicht mehr darauf achten, was für ihre Kinder das Beste ist, sondern – wie bei Angelina Jolie – ihre narzisstischen Befindlichkeiten austragen, ist das schlimm für ein Kind", sagt Psychologin Ohana. "Der Schweregrad der Traumatisierung bei Kindern nach einer Scheidung bestimmt sich durch das Verhalten der Eltern."

"Bewusste Entpaarung"

Vorbildlich, wie andere in Hollywood das handhaben. Gwyneth Paltrow und Chris Martin mit ihrem "conscious uncoupling"“, der bewussten "Entpaarung", unter der der Nachwuchs nicht leidet. Oder Jennifer Garner und Ben Affleck, die trotz Trennung immer gemeinsam für ihre drei Kinder da sind.

Warum aber kriegen die Jolie-Pitts das nicht hin?

Ausgerechnet die Familie, die doch über Jahre stets demonstrierte, was für ein großartiges Team aus Mann, Frau, Adoptiv- und leiblichen Kindern sie sind? Angelina Jolies Verhalten in diesem Scheidungsprozess sei "extrem typisch" für Frauen, die unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden, erklärt Psychologin Ohana. "Zuerst die Inszenierung der perfekten Familie, dann das komplette Umschlagen: Der ultraböse Ehemann ist an allem schuld."

Typisch für diese Frauen sei es auch, dass sie viele Kinder bekommen, "um sich selbst über diese Kinder zu stabilisieren. Sie instrumentalisieren sie für ihre Interessen." Kinder als Werkzeug zum eigenen Glück. Angelina Jolie sagte früher mal, noch in den guten Zeiten: "Brad hat mir gezeigt, wie man das Glück und Wohlbefinden der Familie über das eigene stellt."

Sieht so aus, als hätte sie das wieder verlernt.

Stefanie Böhm, Mitarbeit: Andreas Renner, Lisa Siegle Gala

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