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Amy Winehouse Blake ist ihre schlimmste Droge

Betrunken, abgemagert, neben der Spur: Amy Winehouse macht sich selbst kaputt. Schuld soll ihr Mann Blake Fielder-Civil sein. Eltern und Freunde flehen die Sängerin an, die zerstörerische Beziehung zu beenden

Wenn man sie so sieht,

weiß man nicht, ob man applaudieren oder doch besser dem Sanitäter am Notausgang einen Hinweis geben sollte: Bitte, kümmern Sie sich um die orientierungslose Frau da auf der Bühne. Bringen Sie ihr eine Wolldecke und einen Tee. Und beenden Sie das Trauerspiel, das als Konzert angekündigt war. Bevor Amy Winehouse noch weiter durchs gnadenlose Rampenlicht stolpert. Abgemagert. Verhuscht. Wie ein verirrtes Tier auf einer Autobahn, bei dem man hofft, dass es glimpflich davonkommt.

Hamburg, Congress Centrum, Saal drei. Die zweite Station von Amys Europa- Tournee, die noch bis Ende des Jahre dauern soll. Dabei scheint es, als würde sie jetzt schon aus den Ballerinas kippen. Zugedröhnt bis unter den Dutt schwankt die 24-Jährige vor dem Mikrofonständer hin und her - gegen den Rhythmus. Bemüht, das Gleichgewicht zu halten.

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Kleid und Liedertexte verrutschen im Sekundentakt. Einzig ihr Blick bleibt starr. Mal schaut sie ins Leere, dann hinüber zu Ehemann Blake Fielder-Civil, der am Bühnenrand gelangweilt Kette raucht, selten seiner Frau zulächelt. Doch wenn er es tut, ist es, als würde ein Funken durch Amy zucken. Für diesen Moment blitzt sogar ihre Stimme, diese grandiose Soul-Röhre, auf, sodass man ahnen kann, welche Power einst in ihr steckte. Sehen kann man es leider nicht.

In den vergangenen Monaten ist Amy um vier Kleidergrößen geschrumpft. Von sexy auf erschreckend. Was leider ihrem Gesamtzustand entspricht. Egal, ob auf der Bühne, bei McDonald's in Berlin, in der Kopenhagener Fußgängerzone, die Sängerin steht stets neben sich. Sie sagt selbst, dass sie Whiskey wie Wasser trinkt. Und mehr noch. Vergangene Woche in Norwegen rief das Personal in ihrem Hotel sogar die Polizei, weil sich andere Gäste über den Gestank von Haschisch beschwert hatten. Amy wurde festgenommen, samt Ehemann sowie 7,1 Gramm Marihuana. Nach Zahlung von 500 Euro Geldbuße kam das Paar nach einer Nacht in der Arrestzelle wieder frei.

Dabei schien es reiner Zufall, dass die Beamten keine härteren Drogen gefunden hatten. Heroin, Kokain, Ecstasy. Man sagt, der Soul-Star sei nicht sehr wählerisch. Hauptsache, das Zeug knallt. Und egal, ob es schief geht. Anfang August fiel die Sängerin nach einem Drogen-Cocktail ins Koma. Die Spekulationen überschlugen sich: War es das jetzt mit der Karriere? Der Abstieg nach dem kometenhaften Durchbruch? Selbst ihre Eltern gestanden später im Radio, dass sie schon die Grabrede für ihre Tochter verfasst hätten - und weiterhin mit dem Schlimmsten rechneten.

Wenn es nach ihrem Vater Mitch, einem Taxifahrer aus London, ginge, wäre sie derzeit sicher nicht auf Tournee, sondern in Therapie. Und vor allem: weit weg von Ehemann Blake Fielder-Civil. "Er besorgt meiner Tochter Drogen", klagte Mitch Winehouse kürzlich in einem BBC-Interview. "Genauso gut könnte er mit ihr russisches Roulette spielen." Tatsächlich vermuten auch viele Freunde der Sängerin, dass der ehemalige Barkeeper Fielder-Civil sie in den Abgrund reißen wird. Lange bevor das Paar im Mai heiratete, war bereits klar, dass diese Ehe eine explosive Verbindung darstellt.

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Beide sind selbstzerstörerische Seelen, die nicht ohne, aber ebensowenig miteinander können. Weil sie sich einfach zu ähnlich sind. Zwei Rüpel, zwei Süchtige, die es nicht schaffen, sich gegenseitig von der schiefen Bahn zu bringen, sondern mit Vollgas Richtung Hölle rasen. "El Diablo" - der Teufel -, so nennt sich Fielder-Civil selbst auf seiner Internetseite. Wenn er sich in Fahrt trinkt, brennen bei ihm schon mal die Sicherungen durch. Vergangenes Jahr schlug Fielder-Civil einen Londoner Gastwirt krankenhausreif. Am 12. November muss er sich dafür in England vor Gericht verantworten.

Aber auch die Auseinandersetzungen mit der eigenen Frau sorgten oft für Schlagzeilen. Man denke nur an die Szene im Londoner Hotel "Sanderson" vor wenigen Wochen. Da schrien sich die beiden an, zertrümmerten Möbel, liefen blutüberströmt auf die Straße - und kehrten Stunden später händchenhaltend in die Lobby zurück.

"Sollte Amy sterben, würde Blake sich auch umbringen." Das vermutet jedenfalls Fielder-Civils Mutter. Winehouses Eltern dagegen, aber auch einige ihrer Kollegen, etwa Rolling-Stones-Gitarrist Ronnie Wood, sehen die Sache nüchterner. "Lass dich scheiden", riet Wood seiner Kollegin.

Doch Amy scheint extrem abhängig von ihrem Mann zu sein. Schließlich ließ sie sich von ihm überreden, nach nur fünf Tagen einen Entzug zu beenden. Er hat sie in der Hand, sie lässt sich verführen. Und demütigen. Etwa als Fielder-Civil jüngst mit dem 19-jährigen Model Lily Cole fremdging, keine Reue zeigte und Winehouse ihm nach kurzem Streit weiter brav zur Steite stand. Selbst wenn die eigene Karriere auf dem Spiel steht. Seinetwegen ließ Winehouse in Berlin einen wichtigen Termin mit ihrer Plattenfirma Universal platzen. Und als sie in Hamburg von einem Journalisten interviewt wurde, brach sie mitten im Gespräch ab und verschwand ohne ein entschuldigendes Wort mit Fielder-Civil.

So kann es nicht weitergehen. Popstar Prince will sich um Amy kümmern, mit ihr in seinem Studio in Minneapolis an neuen Songs arbeiten. Einzige Bedingung: Fielder-Civil muss daheim bleiben. Darauf hatten auch die meisten Crew-Mitglieder gehofft, als Winehouse ihre Tournee begann. Doch dann stand Fielder-Civil überraschend in Berlin auf der Matte. Und das Drama nahm seinen gewohnt tragischen Lauf.

gala.de

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