Es war fast so, als würde George Clooney, 54, nach Hause kommen, als er vorige Woche das "Soho House" betrat. Umarmungen, herzliche Worte – die Wiedersehensfreude war groß beim prominenten Gast und den Angestellten des Berliner Hotels, vom Kofferjungen über den Concierge bis zum Manager. Schließlich hatte der Hollywood-Star 2013 sechs Monate lang in der coolen Location an der Torstraße gewohnt. Damals drehte er in Deutschland den Film "Monuments Men – Ungewöhnliche Helden".
Politisches Engagement
Diesmal war die Mission eine andere. Clooney wollte seiner Frau Amal, 38, Berlin zeigen. Und den Berlinern Amal. Gemeinsam präsentierten sich der Schauspieler und die Menschenrechtsanwältin völlig unaufgeregt als das mächtigste VIP-Paar der Welt. Zwei Menschen, die es glaubwürdig schaffen, Brücken zu bauen. Zwischen Glamour und Ernsthaftigkeit, Fassade und Inhalt, Fiktion und Realität. Am Donnerstagabend noch hübsch dekolletiert auf dem roten Teppich, saß Amal am Freitagmorgen hochgeschlossen in der Sitzgruppe von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Begleitet "von ihrem Mann, einem Schauspieler", wie die Tagesschau ohne jede Ironie postete. "Es ging um das Engagement von George Clooney, seiner Frau und auch David Miliband im Rahmen von Nichtregierungsorganisationen", erläuterte Angela Merkel später.
Zu perfekt um wahr zu sein?
Dass die Grenzen zwischen Inszenierung und Wahrhaftigkeit in den Tagen des prominenten Besuchs immer wieder zu verschwimmen schienen, mag daran liegen, dass das Ehepaar Clooney viel zu perfekt wirkt, um wahr zu sein. Schön, erfolgreich und schwer verliebt. Einflussreich, politisch engagiert und philanthropisch. Ist da nicht irgendwo ein Haken?