Man mag sich nicht vorstellen wollen, wie es aktuell in Alec Baldwin, 63, aussieht. Vergangenen Donnerstag, 21. Oktober 2021, ereignete sich am Set seines Westernfilms "Rust" in Santa Fe, New Mexico das Unfassbare: Während Dreharbeiten hat der Schauspieler versehentlich die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins erschossen und Regisseur Joel Souza, 48, verletzt. Er wusste nicht, dass die Requisitenwaffe mit scharfer Munition anstatt Platzpatronen geladen war.
Ein folgenschwerer Fehler. Wie es dazu kam, blieb ungeklärt – bis jetzt. Am heutigen Mittwoch, 27. Oktober 2021, verkünden laut Branchenportal "Deadline" Ermittler:innen und Staatsanwaltschaft in einer Pressekonferenz den Stand der Untersuchungen.
Alec Baldwin: Pressekonferenz könnte über sein Schicksal entscheiden
Dem Ausgang der Pressekonferenz dürfte Alec Baldwin mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen. Wie schwer werden ihn die bisherigen Untersuchungsergebnisse belasten? Welche Mitschuld trägt er im Fall Halyna Hutchins? Welche rechtlichen Konsequenzen muss der siebenfache Familienvater fürchten? Fragen, die ihm vermutlich dauerhaft im Kopf herumschwirren werden.
Adan Mendoza, Sheriff von Santa Fe und Leiter der Untersuchungen, sowie Mary Carmack-Altwies, 42, Staatsanwältin des Landkreises, werden um 18 Uhr deutscher Zeit vor die Presse treten.
Zuvor hatte Juan Rios, Sprecher der Polizei, ein mehrere Seiten langes Protokoll des schrecklichen Vorfalls am Filmset veröffentlicht. Darin steht unter anderem, wie die Requisitenwaffe an Hauptdarsteller Alec Baldwin übergeben wurde und wie sich der Schuss in der Kirche auf dem Filmset-Gelände der "Bonanza Creek Ranch" löste.
Welche Konsequenzen hat Baldwin nach der Set-Tragödie zu befürchten?
Die auf Strafrecht spezialisierte Staatsanwältin Carmack-Altwies wird letzten Endes über Baldwins Zukunft entscheiden – und ob er strafrechtlich belangt und angeklagt werden kann oder ob es sich um einen tragischen Unfall handelt. Gegenüber "Deadline" ließ sie bisher nur Folgendes verlauten: "Dieser Fall befindet sich noch im Stadium der Voruntersuchung. [...] Wir werden alle Fakten und Beweise mit großer Diskretion prüfen."
Alec Baldwin zeigte sich bisher kooperativ. In einer persönlichen Stellungnahme auf Twitter erklärte er nur zwei Tage nach den Geschehnissen, dass er die polizeilichen Ermittlungen unterstützen werde. "Es gibt keine Worte, um meinen Schock und meine Trauer über den tragischen Unfall auszudrücken", schrieb Alec zudem. Er verabredete sich auch mit dem Ehemann und dem Sohn der verstorbenen Kamerafrau zu einem gemeinsamen Frühstück – ein sicherlich unfassbar schweres Treffen. Augenzeugen berichten, dass der Hollywoodstar – wenig überraschend – "zusammengesunken" und "gealtert" gewirkt haben soll.
Ob all das positiv gewertet wird? Einige Rechtsexpert:innen, die sich öffentlich zum Fall geäußert haben, glauben, dass Baldwin wegen "fahrlässiger Tötung" belangt werden könne. Gregory Keating, Professor an der USC Gould School of Law sagte, dass "jemand fahrlässig gehandelt haben" müsse, denn es gebe "Sicherheitsprotokolle", die "befolgt werden" und in diesem Fall scheinbar nicht eingehalten wurden. Daher könne er und weitere Anwält:innen sich vorstellen, dass mehrere an der Produktion beteiligte Personen und Einrichtungen nach dem Todesfall zivilrechtlich haftbar gemacht werden könnten.
Was das für Alec Baldwin bedeutet, wird sich im Zuge der Pressekonferenz zeigen.
Verwendete Quellen: deadline.com