Die Tragödie am Set des Westernfilms "Rust" erschütterte im Oktober vergangenen Jahres die Filmindustrie. Bei Dreharbeiten löste sich ein Schuss aus der Requisitenwaffe, die Alec Baldwin, 63, in seiner Hand hielt, und tötete Kamerafrau Halyna Hutchins. Im Alter von nur 42 Jahren verstarb die Ehefrau und Mutter eines Sohnes noch vor Ort. Nun bricht ihr Ehemann Matt Hutchins sein Schweigen. In einem ersten TV-Interview spricht er über den tragischen Verlust und schildert seine Sicht auf den Vorfall.
Alec Baldwin schildert Unfallhergang
Wie er im Gespräch mit "Today"-Moderatorin Hoda Kotb, 57, deutlich macht, sieht er die Schuld vor allem bei Baldwin und den "nicht befolgten Standards der Industrie". Alec Baldwin gab selbst wenige Wochen nach dem tödlichen Unfall am Set ein Interview, in dem er erklärte, wie es seiner Meinung nach dazu kommen konnte.
Am 21. Oktober 2021 habe man ihm eine ungeladene Requisitenwaffe überreicht, Halyna Hutchins hatte ihm angeblich erklärt, wie er die Waffe für die richtige Kameraeinstellung halten solle. "Ich habe den Abzugshahn so weit zurückgezogen, wie es ging, ohne die Waffe zu entsichern", erklärte der 63-Jährige. "Ich ließ den Hahn los und bumm, die Waffe geht los." Jemand sei verantwortlich für das, was passiert ist, fügte Baldwin hinzu, er könne nicht sagen, wer, aber "ich bin es nicht".
Halyna Hutchins' Ehemann "wütend" über Baldwins Aussagen
Matt Hutchins zeigt sich von Baldwins Schuldzurückweisung empört. "Ich war so wütend zu sehen, wie er so öffentlich über ihren Tod spricht, auf so detaillierte Weise, und dann keinerlei Verantwortung übernahm, nachdem er gerade beschrieben hatte, wie er sie tötete", so der Witwer im Interview.
"Die Vorstellung, dass derjenige, der die Waffe hält und auslöst, nicht verantwortlich sein soll, halte ich für absurd. Aber Waffensicherheit war nicht das einzige Problem an diesem Set. Es gab eine Reihe an Industriestandards, die nicht befolgt wurden, und es gibt mehrere Verantwortliche", fügt Hutchins hinzu.
Erst kürzlich gab die Familie der verstorbenen Kamerafrau bekannt, in Mexiko eine Klage wegen widerrechtlicher Tötung gegen Baldwin und "andere, die für die Sicherheit am Set verantwortlich sind und deren rücksichtsloses Verhalten" zu Halyna Hutchins' Tod geführt habe, eingereicht zu haben. Der Anwalt der Familie behauptet, dass mindestens 15 Industriestandards am Set von "Rust" missachtet wurden. Familie Hutchins fordert nun Schadensersatz und Strafschadensersatz in einer Höhe, die vor Gericht festgelegt werden soll. Unterdessen ermittelt die Polizei von Santa Fe weiterhin in dem Fall.
Verwendete Quelle: hollywoodreporter.com, instagram.com