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Königliche Taufen in Schweden Das Geheimnis der goldenen Wiegen

9. September 2016  So eine Taufe ist aufregend! Zeit für ein Schläfchen in der goldenen Wiege.
In dieser Wiege schlafen all die kleinen royalen Täuflinge in Schweden, die nicht Thronfolger sind.
© Dana Press
Wenn in Schweden ein Königskind getauft wird, dann schlummert es beim Empfang nicht in irgendeinem Bettchen. Die höfische Tradition will es, dass dafür eine der ererbten Wiegen zum Einsatz kommt. Auch die kleine Prinzessin Adrienne darf dieses Erbe antreten

Schwedens Königshaus pflegt rund um Taufen viele Traditionen. Die eine betrifft die Kronen, die in der Kirche zu sehen sind. Die andere dreht sich um die Wiegen, in denen die Täuflinge beim Empfang im Schloss gebettet werden. Und so viel ist klar: Nicht alle liegen in der gleichen Wiege - hier trennen sich Thronfolger und Nicht-Thronfolger.

Wer darf wo liegen?

Irgendwie klingt das alles ganz kompliziert mit den Taufwiegen in Schweden. Wer darf wo liegen? Oder suchen sich die Eltern einfach das aus, was ihnen gefällt? Nein, König Carl Gustaf, der Wächter der Traditionen, entscheidet und weiß sehr genau, welche Botschaft er vermitteln will. 

Prinzessin Adrienne wird im Juni 2018 in der Wiege liegen, die schon für ihre Mutter Prinzessin Madeleine, Prinz Oscar, Prinzessin Leonore, Prinz Nicolas, Prinz Alexander und Prinz Gabriel verwendet wurden. Sie alle sind in der Thronfolge vertreten, aber eben keine Kronprinzen oder Kronprinzessinnen. Und für die Auswahl der Wiege ist das entscheidend! 

1982 wird Prinzessin Madeleine getauft - und liegt in der selben Wiege wie ihre eigenen Kinder Jahrzehnte später.
1982 wird Prinzessin Madeleine getauft - und liegt in der selben Wiege wie ihre eigenen Kinder Jahrzehnte später.
© Dana Press

So war es bei Carl Philip und Victoria

Aus der Elterngeneration lag zuletzt Prinz Carl Philip in der wichtigsten der Wiegen. Warum? Weil Carl Philip tatsächlich am Tag seiner Geburt und am Tag seiner Taufe noch offiziell der Kronprinz Schwedens war.

Kurze Zeit später änderte das schwedische Parlament die Regelung zugunsten des erstgeborenen Kindes und damit wurde Prinzessin Victoria nachträglich zur Kronprinzessin erhoben, während Carl Philip weichen musste. Getauft war sie da allerdings schon - und hatte damit im Nachhinein in der falschen Wiege geschlummert.

König Carl Gustaf war aber sehr früh klar, dass die Diskussionen um die Änderung der Thronfolge schwelten, als er die Taufwiege für seine erstgeborene Tochter Victoria auswählte. Er entschied sich damals für die Wiege, in der sein Vater Kronprinz Gustaf Adolf als Kind in seinem Kinderzimmer lag. Insofern lag Victoria bereits in einer, wenn man so will, "Kronprinzenwiege", wenn auch nicht in dem Modell, in dem ihr Vater als Baby lag und später ihr Bruder Carl Philip.

Prinzessin Leonore (links) und Prinz Oscar (rechts) bekommen von Großvater Carl Gustaf die Wiege zugewiesen, die ihrem Rang in der Thronfolge entspricht.
Prinzessin Leonore (links) und Prinz Oscar (rechts) bekommen von Großvater Carl Gustaf die Wiege zugewiesen, die ihrem Rang in der Thronfolge entspricht.
© Dana Press

Bei Estelle war es einfach

Prinz Carl Philip bei seiner Taufe 1979 in der Wiege. Schwester Victoria lag zwei Jahre zuvor in einer anderen.
Prinz Carl Philip bei seiner Taufe 1979 in der Wiege. Schwester Victoria lag zwei Jahre zuvor in einer anderen.
© Dana Press

Mit den weiteren Taufen in der jungen Generation sind nun alle Regeln sichtbar: Die künftige Kronprinzessin und Königin Estelle lag in der kunstvoll geschnitzten, ausgeschmückten und vergoldeten "Kronprinzen"-Wiege, der "Karl XI. Taufwiege", während alle anderen royalen Sprösslinge - so jetzt auch Prinzessin Adrienne - die blau-goldene "Karl XV. Paradewiege" bekommen.

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