Prinz Joachim, 51, wird ab Herbst als Attaché für das dänische Verteidigungsministerium in Paris arbeiten. Seine Aufgabe ist es, die sicherheitspolitische und diplomatische Zusammenarbeit seines Heimatlandes mit Frankreich zu stärken. Der Dienst ist auf drei Jahre angelegt, kann aber verlängert werden. Joachim wird weiterhin für das Königshaus tätig sein - in dem Umfang, wie es seine neue Vollzeitstelle zulässt.
Hofberichterstatter Søren Jakobsen, der für die dänische Zeitung "Ekstra Bladet" arbeitet, kann sich derbe Kommentare über Prinz Joachims Zukunft nicht verkneifen.
Kritik an Prinz Joachim
"Es ist eine relativ niedrige diplomatische Position, die ihm gegeben wurde", relativiert Jakobsen Joachims Position und weist darauf hin, dass die wirklich wichtigen politischen und diplomatischen Fäden in Brüssel zusammenlaufen. Den Prinzen zum Attaché zu ernennen sei lediglich eine "Parade-Show", denn: Sein Rückzug aus dem Königshaus sei eine "logische Konsequenz" und "gute Lösung".
In der dänischen Königsfamilie ist Prinz Frederik der Star
Die Zukunft der dänischen Monarchie ist klar geregelt: Nach dem Tod von Königin Margrethe, 80, wird Joachims älterer Bruder Prinz Frederik, 52, Staatsoberhaupt. Und danach sein Sohn mit Prinzessin Mary, 48, Prinz Christian, 14. Das harte, aber wohl wahre Urteil von Jakobsen über die Konkurrenz der dänischen Prinzen:
Man könne also sagen, fährt der Hofberichterstatter fort, "dass das Außenministerium und die Regierung Joachim einen Gefallen tun. Es ist das Ergebnis einer guten Beziehung zwischen der Königin und Mette Frederiksen [die Ministerpräsidenten Dänemark, Anmerk. d. Red.]."
Der dänische Prinz muss jetzt seine Rolle im Leben finden
Hofexperte Sebastian Olden-Jörgense sieht es ähnlich wie Jakobsen. "Jetzt, nach über der Hälfte seines Lebens, muss Joachim sich selbst neu erfinden. Die Idee, das im Ausland zu tun, ist relativ eindeutig. Denn zuhause hat er ein paar Rollen getestet, die nicht funktioniert haben." Unter anderem hatte sich Joachim als Gutsherr von Schloss Schackenborg probiert, was für den Royal in ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten geendet war. "Wenn es ein Spurwechsel für Joachim ist, sollte er alles auf eine Karte setzen, und es jetzt tun", empfiehlt Olden-Jörgense.
Ein paar nette Worte findet Søren Jakobsen dann doch noch: "Es ist schön, dass Joachim einen Job findet und Sinn für das Dasein hat. Es ist gut auf menschlicher Ebene."
Verwendete Quellen:dana press, ekstrabladet.dk