Das Bauprojekt von Prinz Haakon, 49, und Prinzessin Mette-Marit, 49, ist ein Drama in mehreren Akten. Auf Gut Skaugum soll eine 30 Jahre alte Scheune abgerissen und ein zu vermietendes Lagergebäude errichtet werden. Nach längerem Hin und Her wurde der Bauantrag, der im Sommer 2022 eingereicht worden war, Anfang Februar 2023 bewilligt. Skaugum Gård, ein Unternehmen im Besitz des Kronprinzen, hatte die Genehmigung erhalten. Das berichtete die norwegische Nachrichtenagentur "NTB" unter Berufung auf die Lokalzeitung "Budstikka".
Nun werden Beschwerden von Anwohner:innen der Kommune Asker, in der der Gutshof der Kronprinzenfamilie steht, laut. Nach Angaben von "Se og Hør" gehe es um zu viele Bäume, die dem Bauvorhaben weichen sollen. Ein Anwohner wirft der Königsfamilie Vetternwirtschaft vor, um das Projekt dennoch umzusetzen.
Prinzessin Mette-Marit und Prinz Haakon: Bauprojekt auf Gut Skaugum erhhitzt die Gemüter
Gut Skaugum, die Residenz der Kronprinzenfamilie, liegt eigentlich inmitten idyllischer Natur, 25 Kilometer südwestlich von Norwegens Hauptstadt Oslo. Doch seit Sommer 2022 brodelt es in der Kommune Asker gewaltig.

Im Juli 2022 hieß es, dass Prinz Haakons Baudokumente verheimlicht worden seien. "Alle Fälle im Zusammenhang mit Skaugum [von technischen Einrichtungen im Haupthaus bis hin zu Maßnahmen im Garten und Nutzungsänderungen] sind unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten worden", klärte die Kommune Asker später in einer E-Mail an "Budstikka" auf. Hofinformationschefin Guri Varpe hatte der Lokalzeitung gegenüber betont, sie habe nichts von der Entscheidung der Kommune gewusst, den Antrag geheim zu halten.
Nach Problemen übernimmt Firma des Kronprinzen das Bauprojekt
Im Januar 2023 gab es erneut Probleme: Die Form des Bauantrags sei fehlerhaft gewesen, erklärte Varpe gegenüber "Budstikka". Eine weitere Hürde: Die Scheune, die einer zu vermietenden Lagerhalle weichen soll, liegt in einem LNF-Gebiet (Agrar-, Natur- und Freiflächengebiet), für das zunächst ein Bauverbot gilt, berichtete die norwegische Wirtschaftszeitung "Finansavisen". Zugelassen seien demnach nur Bautätigkeiten, die in direktem Zusammenhang mit der standortgebundenen Landwirtschaft oder Industrie stehen. Ab da hatte Skaugum Gård, eine externe Firma des Kronprinzen, das Bauprojekt übernommen.
Ärger um Abholzung von Eschen
Anfang Februar 2023 erhielt das Kronprinzenpaar endlich die gewünschte Baugenehmigung. Neben der Genehmigung für den Abriss der alten Scheune wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur "NTB" auch die Erweiterung der Park- und Wendefläche bewilligt, da nach den Einwänden der vergangenen Monate "zufriedenstellende Anpassungen vorgenommen" werden konnten.
Der Direktor der Kommune betonte laut "NTB", "dass die Maßnahme in ihrem Umfang [jedoch] begrenzt werden sollte, damit möglichst wenige Eschen betroffen sind" – und verlangte, dass vor Beginn der Arbeiten eine Fotodokumentation zur Platzierung des Bauzauns vorgelegt werden soll. Der Umstand der Abholzung von zu vielen Bäumen rief Unmut in der Bevölkerung hervor. Wie die "Se og Hør" berichtet, seien mittlerweile fünf Beschwerden bei der Gemeinde Asker eingegangen, eine davon von einem Nachbarn von Skaugum.
Haakon wird Vetternwirtschaft vorgeworfen
Ein Anwohner ist der Meinung, dass Hakon aufgrund seiner Stellung bevorzugt werden würde, behauptet, dass niemand anderes als der König einen Antrag auf Abriss genehmigt hätte und fordert: "Ich möchte die Gemeinde Asker dringend auffordern, Kronprinz Haakon wie andere Einwohner zu behandeln."
Hofinformationschefin Guri Varpe greift erneut ein. In einem Schreiben gegenüber "Dagbladet" weist sie darauf hin, dass Haakons Firma Skaugum Gård eine Abriss- und Baugenehmigung erhalten und mit dem Abriss entsprechend der erteilten Genehmigung begonnen habe. "Wenn es um das Verfahren und den Inhalt der Beschwerden geht, ist es die Gemeinde Asker, die die Beschwerden erhält und entscheidet, ob sie die Entscheidung der Gemeinde beeinflussen", so Varpe.
Es dürfte vermutlich nicht der letzte Akt im Drama um Prinzessin Mette-Marits und Prinz Haakons Bauprojekt sein …
Verwendete Quellen: ntb.no, budstikka.no, seoghoer.dk, dagbladet.no, finansavisen.no