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Prinzessin Märtha Louise Streit mit der Presse findet aufsehenerregenden Höhepunkt

Prinzessin Märtha Louise
Prinzessin Märtha Louise
© Dana Press
Die royale Zurückhaltung ist passé! Prinzessin Märtha Louise hat viele Jahre Negativ-Schlagzeilen in der norwegischen Presse erduldet. Doch das Fass scheint nun übergelaufen zu sein. Bei einem Auftritt auf der Journalistenkonferenz Skup in Tønsberg ist sie in Attackierlaune – und zieht im Anschluss unbequeme Konsequenzen. 

Eigentlich fing alles ganz harmlos an: Am Abend des 21. April 2023 betrat Prinzessin Märtha Louise, 51, bei der Journalist:innenkonferenz Skup in Tønsberg als Überraschungsgästin die Bühne und schwenkte eine großes, weißes Tuch in Richtung der etwa 600 anwesenden Journalisten. "Ich fand es schön, so eine kleine Friedensfahne hier zu haben", erklärte die Tochter von König Harald, 86, und Königin Sonja, 85, ihren ungewöhnlichen Auftritt laut der norwegischen Tageszeitung "VG". Eine vermeintliche Geste der Annäherung. Ihre kontrastierende Outfitwahl, ein Blazer mit Flammenmuster, war nämlich kein Zufall, wie sie selbst kurz danach mit einem Augenzwinkern bestätigte: "Es brennt immer ein bisschen, wenn ich in der Nähe der Presse bin. Also dachte ich, ich sollte heute Flammen tragen." Spätestens in diesem Moment wurde den Anwesenden klar, dass die Prinzessin alles andere als in friedlicher Mission gekommen war.  

Prinzessin Märtha Louise auf Konfrontationskurs

Das Thema war gesetzt: In dem Interview mit dem TV-Chef des norwegischen Verlagshauses Aller, Mads A. Andersen, ging es, wie so oft, um die Kritik, die Märtha Louise im Laufe der Jahrzehnte vonseiten der norwegischen Medien einstecken musste. "Keiner von Ihnen hat erlebt, was Ihr anderen Menschen zumutet. Es ist psychologisch ein sehr starker Druck, wenn die gesamte norwegische Presse gegen einen ist. Die ist nicht so gut in Selbstkritik", kam die Prinzessin gleich unverblümt zur Sache, und wandte sich direkt an die Journalist:innen: "Sie sollten diesen Druck eine Woche lang spüren. Ich muss viel Kritik von Ihnen einstecken. Sie werden vielleicht nicht viel Kritik von mir einstecken können." 

Eine Vermutung, die sie gleich auf die Probe stellte. Märtha Louise hatte eine Power-Point-Präsentation mit Schlagzeilen der vergangenen Jahre vorbereitet, "weil mir vorgeworfen wurde, ich würde keine Fakten nennen, sondern zu emotional sein", so die 51-Jährige. Ihr erster Punkt: der nachlässige Umgang mit Zitaten. "Es hat schwerwiegende Folgen, wenn man falsch zitiert – und das tun Sie ziemlich oft", behauptete die Prinzessin. Als Beispiel brachte sie an, dass ihr verstorbener Ex-Ehemann Ari Behn, †47, während seiner Ehe mit ihr viel unverdiente Kritik einstecken musste, was sich erst nach seinem Tod änderte. Ein Vorwurf, den Märtha Louise bereits Mitte Februar 2023 in einem Interview mit dem schwedischen Sender "SVT" erhoben hatte: "Es gibt viele von Ihnen, die weder Ari noch mich kennengelernt haben, die aber meinen, sie könnten uns trotzdem kritisieren", erklärte sie damals.

Wirbel um Durek Verrett

Ein ähnliches Muster wiederhole sich inzwischen mit ihrem Verlobten Durek Verrett, 48. Märtha Louise kritisierte Presseberichte mit der Aussage, dass der Schamane gegen die Schulmedizin sei und dass er erklärt habe, er heile sich selbst. Erst am 21. April 2023 hatte Verrett erneut ein von ihm vertriebenes Medaillon im Wert von jeweils 2000 Norwegischen Kronen (circa 170 Euro) über seinen Instagramkanal in einem Livestream beworben. "How to use the spirit optimizer to bring healing to a wound or in the physical body" [zu Deutsch: "Wie man den 'Spirit Optimizer' verwendet, um Heilung in eine Wunde oder in den physischen Körper zu bringen"], lautete der Titel seines Social-Media-Auftritts.

Bereits im Sommer 2022 hatte Verretts Geschäftsidee für Wirbel gesorgt. Ebenfalls auf Instagram hatte der US-Amerikaner ein Video gepostet, in dem er von seiner Infektion mit dem Coronavirus berichtete. Er habe es abgelehnt, in einem Krankenhaus mit "Chemikalien" behandelt zu werden, sagte Durek damals. Stattdessen habe er in seinem Zuhause die Isolation gesucht und einen seiner "Spirit Optimizer" als Genesungsunterstützung verwendet. 

"Vielleicht funktioniert dieses Medaillon?", sprang ihm Märtha Louise nun bei ihrem Auftritt vor den Journalist:innen zur Seite. "Das wissen Sie nicht, Sie haben es nicht ausprobiert." Später stellte sie klar: "Dann gibt es einige Dinge, die missverstanden worden sind, wie zum Beispiel, dass er gegen die medizinische Wissenschaft ist. Das hat er nie gesagt." 

Durek Verrett und Prinzessin Märtha Louise

Diskutiert wurde auch ein Freispruch von "Se og Hør" durch den Berufsausschuss der Presse wegen der Berichterstattung der Illustrierten über Verretts Gesundheitszustand. "Er ist der einzige Mensch in Norwegen, dem seine eigene Geschichte nicht gehört", prangerte Märtha Louise an.

Ein Zugeständnis machte die Prinzessin dann doch, als Andersen auch die Aussagen Verretts über das Sexualleben des Paares zur Sprache brachte. In seinem Podcast "Ancient Wisdom Today" hatte der Verlobte der Royal intime Details über ihre körperliche Beziehung preisgegeben. "Es ist schrecklich, dass er das in der Öffentlichkeit sagt", bekannte die Prinzessin. "Es war ganz am Anfang, als wir zusammen waren, da hat er nicht gemerkt, dass man alles mitbekommt, was er macht", erklärte sie, und bekannte: "Er hat viele nette Dinge gesagt und einige dumme Dinge".

Märtha Louise nimmt kein Blatt vor den Mund

Ein weiteres Thema, das Märtha Louise bis heute betroffen macht, sind die verletzenden Schlagzeilen über die Namenswahl für ihre Kinder Maud Angelica, 19, Leah Isadora, 18, und Emma Tallulah Behn, 14. "Können Sie sich vorstellen, wie schmerzhaft das für eine frisch gebackene Mutter ist? Solche Dinge könnten meiner Meinung nach leicht vermieden werden."

Ein weiterer wunder Punkt: die ständige Hervorhebung ihres sozialen Standes. "Ja, mir ist klar, dass Sie mich für privilegiert halten, aber ich bin auch Mutter von drei Kindern und Geschäftsfrau", sagte sie. Der Entscheidung aus dem Herbst 2022, dass sie das Königshaus nicht mehr offiziell repräsentieren solle, unterstellte die Prinzessin indirekt Sexismus: "Ich bin der Meinung, dass ich das tue, was für die Familie am besten ist, und deshalb war es zu diesem Zeitpunkt das Beste, was ich tun konnte", antwortet Märtha. "Aber ich stelle die Tatsache infrage, dass wir Frauen uns immer verbiegen müssen. Ich weiß nicht, ob es mit einem Mann genauso gelaufen wäre."

Verschnupfte Reaktionen 

Der selbstbewusste Auftritt von Prinzessin Märtha Louise blieb nicht ohne Reaktionen. Ihr Gesprächspartner Mads A. Andersen zeigte sich verstimmt angesichts des Verlaufs seines Interviews mit der Royal. Er sei "zum Statisten ihrer Tiraden geworden", empörte er sich zwei Tage nach der Konferenz gegenüber dem Branchenmagazin "Medier24". Er habe Schwierigkeiten gehabt, seine Fragen zu stellen, weil die Prinzessin im Voraus einen klaren Plan hatte, was sie vermitteln wollte: "Ich schätze es, wenn Menschen, die sich von mir interviewen lassen, bereit sind, sich anzuhören, was ich sie fragen will", sagte er. "Ich habe versucht, die Kontrolle zu übernehmen, aber ich konnte es nicht", fügte er hinzu und gestand, dass er an einem Punkt fast die Bühne verlassen hätte. "Ich dachte daran, wegzugehen und zu sagen: 'Dann kannst Du das selbst regeln'."

Märtha Louise indes antwortete noch am selben Tag auf der selben Plattform in Form eines Meinungsbeitrags. "Ich habe die Situation in der Late Night Show auf SKUP anders erlebt, als sie von Mads A. Andersen beschrieben wird, daher sind seine Aussagen seine eigenen", erklärte sie. "Ich möchte jedoch noch einmal betonen, dass seine Reaktion völlig mit dem übereinstimmt, was ich in den Medien über mich erfahre. Die Medien können übertreiben, die Boulevardpresse bemühen und mir und den Meinen Meinungen aufzwingen, die wir weder haben noch vertreten, während ich keine Kritik üben kann, ohne mit Spott und Mobbingmethoden konfrontiert zu werden."

Kritik für Interviewabsage

Inzwischen hat die Royal offenbar ihre Konsequenzen aus der vielbeachteten Konfrontation gezogen. Ein für den 25. April 2023 bereits zugesichertes Interview im öffentlich-rechtlichen Sender "NRK" für das Format "Debatten" über ihren Konferenzauftritt sagte sie kurzfristig wieder ab. "Alles, was ich weiß, ist, dass man mir gesagt hat, es sei zu stressig", schrieb Moderator Fredrik Solvang auf Nachfrage in einer Textnachricht an die Zeitung "VG". Gegenüber "Se og Hør" äußerte der Journalist: "Es gibt nicht viel mehr zu sagen, als dass ich darüber enttäuscht bin, wir hatten eine Vereinbarung, auf die ich mich sehr gefreut habe. Aber ich verstehe vollkommen, dass sie sich in einer schwierigen Situation befindet."

Verwendete Quellen: vg.no, svt.se, instagram.com, seher.no, m24.no

ama Gala

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