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Prinzessin Madeleine + Chris Immer noch "im Paradies"

Prinzessin Madeleine und Chris O'Neill sind aus New York angereist.
Prinzessin Madeleine und Chris O'Neill sind aus New York angereist.
© Dana Press
Nach ihrer romantischen Juni-Hochzeit waren sie länger abgetaucht. Nun haben Prinzessin Madeleine und ihr Mann Chris O'Neill ihren Sommerbesuch in Schweden auch dazu genutzt, einer schwedischen Zeitung ein langes Interview zu geben. Die Themen: die Hochzeit, ihre Liebe, ihre Pläne - dazu gehören auch Kinder

Es war ruhig geworden um Prinzessin Madeleine und Chris O'Neill nach ihrer Hochzeit am 8. Juni. Sie waren in Flitterwochen auf den Seychellen und äußerten sich von dort knapp und verletzt, als Fotos veröffentlicht wurden. Sie waren in New York und Paris - und kamen nun, zum Geburtstag von Madeleines Schwester Victoria wieder nach Schweden. In Schweden herrschte bereits Unmut darüber, dass sich das Paar nach der bewegenden Hochzeit nicht wieder zur Wort gemeldet hatte, die Schweden wollten wissen, wie das Paar seine Hochzeit empfunden hat und wie es nun weitergeht. Die Flitterwochen seien zwar vorbei, doch sie fühle sich weiter "wie im Paradies", sagt Madeleine den Reportern. Und versucht zu erklären, dass sie sich vielleicht wieder in die magische Hochzeitsstimmung zurückversetzt fühlen, "wenn wir gerade wieder in Schweden sind."

Am Tag vor dem Familienfest am Sonntag (14. Juli) nahm sich das junge Ehepaar dann also Zeit für ein langes Interview mit der Zeitung "Svenska Dagbladet", in dem sie offen wie vermutlich so schnell nicht wieder in die Vergangenheit und die Zukunft blickten. Denn - das haben sie schon im Vorfeld ihrer Heirat klar gemacht - sie möchten vor allem Privatleute bleiben und zunächst ein ruhiges, anonymes Leben in New York fortsetzen.

Wie wichtig ihnen das private Leben ist, wurde insbesondere deutlich, als Prinzessin Madeleine verriet, sie habe im Vorfeld ihrer Ehe sogar darüber nachgedacht, ihre Position in der Königsfamilie aufzugeben. Das hatte man bisher noch nie gehört. Und doch gibt es ein Beispiel aus der weiteren Familie, in dem sich jemand genau dafür entschieden hat: Märtha-Louise aus Norwegen gab ihre Position auf, als sie Ari Behn im Mai 2002 heiratete. Seitdem ist sie keine "Königliche Hoheit" mehr, wenn sie auch den Titel "Prinzessin" behalten durfte. Ihre drei Töchter tragen bürgerliche Namen und sie erhält keine Apanagen mehr vom Hof. Inzwischen wohnt die Familie in London. Doch Madeleine versichert schnell, dass sie sich in Absprache mit der Familie für einen anderen Weg entschieden habe: "Es ist wichtig für mich, Schweden zu repräsentieren, und ich bin auch stolz darauf, es in den USA zu tun". Chris allerdings verzichtete darauf, ein Prinz von Schweden zu werden und zog es vor, seine us-amerikanische und englische Staatsbürgerschaft und alle beruflichen Möglichkeiten eines Privatmannes zu behalten.

Und doch bringt die Hochzeit für ihn auch berufliche Veränderungen mit sich. Im Interview bestätigt er noch einmal, dass er aus seinem vorherigen Job für die Investmentgesellschaft "Noster Capital" ausgestiegen ist, ihr aber weiter als Berater zur Verfügung steht. Er sei gerade dabei, sich ein eigenes kleines Unternehmen aufzubauen. Beide arbeiten seit dem Flitterwochen wieder, sogar dann, wenn sie in der Welt herumreisen. Zum Glück bräuchten sie ja nur einen Schreibtisch und einen Computer, um ihrer Arbeit nachzugehen, erzählen beide. So kümmert Chris sich um seine Firmengründung und Madeleine arbeitet an einem Projekt weiter, dass sie nun schon seit einem Jahr begleitet: die im August startende neue Kampagne der "World Childhood Foundation" ihrer Mutter, für die sie seit 2001 in New York als Projektmanagerin arbeitet. Über ihren offiziellen Facebook-Account kann man gerade diesen Aspekt von Prinzessin Madeleines Leben auch immer wieder mitverfolgen. Doch in den Flitterwochen, da hätten sie Computer und Handy konsequent ausgeschaltet und versucht, ihr Privatleben zu genießen. Soweit das möglich war. "Es ist wichtig zu verstehen:", berichtet Chris O'Neill, "Es wurden nicht nur Fotos von einem Boot aus gemacht. Sondern plötzlich sind auf dieser kleinen Insel und im Haus nebenan lauter Journalisten. Das zerstört alles."

Auch zur Hochzeit haben die Reporter des "Svenska Dagbladet" noch Fragen ans Paar. Von Chris wollen sie wissen, wie er sich fühlte, da vorne am Altar. Er erzählt lachend, er habe sich darauf konzentriert, nicht in Ohnmacht zu fallen, nicht müde zu werden - bis zu dem Moment, als er Madeleine erblickt habe. Dann sei alles gut gewesen. Anders als in der öffentlichen Wahrnehmung seiner Person sei er jemand, der durchaus Gefühle zeigen könne. Bei der Hochzeit konnten das alle sehen.

Ein weiterer hochemotionaler Teil der Hochzeit sei das abendliche Essen gewesen, berichtet das Paar, insbesondere die Reden, die gehalten wurden. Vom König, aber auch von Chris, der seinen verstorbenen Vater mit einbezog und die ganze Familie ansprach. Prinzessin Victoria und Prinz Carl Philip sollen ebenfalls bewegende Worte für das Brautpaar gefunden haben.

Ganz Schweden will natürlich auch wissen, ob man die beiden, die schon so lange in New York leben, denn in Zukunft überhaupt in Schweden sehen wird. Das bejahen sie. Prinzessin Madeleine hat ihre Wohnung in Stockholm behalten - Chris wirft ein: "Und ich habe da eine Kommode" - und das Paar kann sich vorstellen, mittelfristig wieder nach Europa zu ziehen. Schweden sei da eine gute Möglichkeit, versichert Madeleine, will sich aber nicht festlegen. "Wir sind beide in Europa geboren und aufgewachsen", sagt Chris dazu. "Ich muss immer schmunzeln, wenn ich als Amerikaner hingestellt werde. Ich lebte dort zwar die vergangenen zehn Jahre. Aber Europa, insbesondere London, sind immer meine Heimat gewesen." Vielleicht ist das mondäne, kosmopolitische London mit seinen Modewochen, seinen Clubs, seinen aktiven und exilierten Adligen und seiner Finanzwirtschaft ein Wohnort, der irgendwann in der Zukunft gut zu dem jungen Paar passen könnte?
Einen weiteren spannenden Aspekt ihres europäischen Erbes verraten Chris und Madeleine dann auch noch: Obwohl sie in der Regel miteinander Englisch sprechen (und Chris weiter Schwedisch büffelt), nutzen sie ausgerechnet Deutsch als Geheimsprache. Die Prinzessin kennt es als Muttersprache ihrer deutschstämmigen Mutter, ihr Mann hat selbst eine österreichische Mutter. Und wenn die beiden von englischsprachigen Menschen umgeben seien, seien ihre Deutschkenntnisse für ein privates Gespräch untereinander da manchmal ganz praktisch.

In Schweden genießen sie das Familienleben, insbesondere ihre kleine Nichte Estelle. Die Prinzessin erzählt, wie ihr Vater erst neulich alte Spielsachen seiner Kinder herausgesucht habe und wie süß Estelle jetzt damit in der Scheune des Sommerschlosses spiele. Chris nutzt das Schlagwort und wirft einen Satz ein, auf den die Schweden sowieso sehnsüchtig gewartet haben: "Wir sind beide sehr familienorientiert. Und natürlich wollen wir, wenn es uns vergönnt ist, auch Kinder haben." Die Hoffnung, dass das schon sehr bald passiert, relativiert seine 31-jährige Frau allerdings, denn sie sagt: "Doch jetzt wollen wir erstmal unsere Frischvermähltenzeit genießen".


Die Interviewpartner der beiden schildern in ihrem Artikel ein enorm harmonisches, lockeres, verliebtes Paar, das viel lacht und die gesagten Sätze gegenseitig ergänzt und weiterspinnt. "

So lautet der Schlusssatz von Madeleine auch: "Das schönste Gefühl jetzt, wo wir verheiratet sind, ist, dass wir wirklich ein Team sind. Es gibt wirklich eine besondere ..." und Chris ergänzt: "...Verbindung zwischen uns." Paradiesisch.

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