Seit 2019 wohnt Prinz Joachim, 53, mit seiner Frau Prinzessin Marie, 47, und den zwei gemeinsamen Kindern Graf Henrik, 13, und Komtess Athena, 11, in Paris. Nachdem Königin Margrethe, 82, verkündete, den Kindern ihres Zweitgeborenen die Titel abzuerkennen, wurde publik, dass Joachim und seine Familie ihre Wahlheimat verlassen werden – wohin es sie verschlägt, blieb jedoch unklar. Vor wenigen Tagen gab der Hof schließlich bekannt, dass die Royals nach Washington D.C. ziehen, wo der 53-Jährige am 1. September 2023 seine neue Position als Attaché für die Verteidigungsindustrie in der dänischen Botschaft antreten wird. Mehrere Royal-Experten zeigen sich nun überrascht von dieser Entscheidung und merken an, dass mit der neuen Aufgabe ein gewisser Prestigeverlust einhergehe.
Prinz Joachims neue Position ist mit weniger Verantwortung verbunden
"Es war ein Privileg, dazu entsandt zu sein, die dänischen Interessen in Frankreich zu fördern. Jetzt richten wir unseren Fokus auf Amerika, wo ich zu Dänemarks transatlantischer Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie beitragen werde", zeigte sich Joachim vor Kurzem gegenüber "Billed-Bladet" begeistert. Doch Peter Ernstved, Chefredakteur von "Olfi", einem Nischenmedium über dänischen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, ist sicher, dass der neue Job des Prinzen mit weniger Wichtigkeit verbunden ist als seine Pariser Stelle.
"Er war Verteidigungsattaché in Frankreich, wo er über ganz besondere Qualifikationen verfügt, gerade weil er auch die französische Sprache beherrscht", sagt Ernstved laut "B.T" und fügt in Bezug auf Joachims Position in Washington hinzu: "Es ist immer noch eine wichtige Aufgabe, aber es ist eine andere Aufgabe. Er wird nicht denselben Einfluss und dieselbe Verantwortung haben." In Zukunft werde der vierfache Vater als Bindeglied zwischen dänischen Unternehmen fungieren, die in den Vereinigten Staaten Geschäfte mit der Verteidigungsindustrie machen wollen. In Paris war er als Verteidigungsattaché der dänischen Botschaft tätig, eine Art verlängerter Arm des Verteidigungsministeriums im Ausland. Mit Jobantritt wurde er zudem zum Brigadegeneral des Militärs ernannt. Dem Chefredakteur zufolge sei der Jobwechsel also alles andere als ein Aufstieg.
Royal-Experten zeigen sich überrascht von USA-Entscheidung
Zudem habe es den Journalisten überrascht, dass Joachim tatsächlich Paris sowie seinem besonderen Posten den Rücken kehrt. "Es gibt niemanden, der ihm das Wasser reichen kann. Er war der Beste für diese Aufgabe in Paris. Er hat immer noch seinen Titel als Prinz in den USA und das wird ihm helfen, aber er hätte in Europa mehr Gutes tun können. Vor allem, da Dänemark sich von der Verteidigungsoption in der EU befreit hat", betont er.
Auch Jacob Heinel Jensen, Königshaus-Korrespondent von "B.T.", hat mit dem Umzug nicht gerechnet. "Wenn ich mit Leuten in den Streitkräften über die Arbeit mit Prinz Joachim gesprochen habe, war er immer sehr beliebt. Alle haben sich immer zu seinen Gunsten geäußert, daher habe ich auch das Gefühl, dass er mit seiner Arbeit zufrieden war", sagt er, fügt aber hinzu, dass der Bruder von Prinz Frederik, 54, hoch hinaus will. Dafür sei die US-amerikanische Hauptstadt der richtige Ort. "Soweit ich weiß, war es auch ein großer Wunsch von Prinz Joachim, im System weiterzukommen – und in diesem Zusammenhang kommt man im System nicht weiter nach oben als Washington D.C."
Kehren Joachim und Marie je nach Dänemark zurück?
Nach der brisanten Titel-Entscheidung von König Margrethe herrschte im Königshaus frostige Stimmung. Zudem wurde offensichtlich, dass es Kommunikationsschwierigkeiten bei den dänischen Royals gab. "Einmal mehr wird deutlich, dass die Zukunft von Prinz Joachim und Prinzessin Marie im Ausland liegt. Zumindest im Moment. Und Washington D.C. ist etwas weiter vom dänischen Königshaus entfernt als Paris", sagt Jensen diesbezüglich. In Zukunft sei also abzuwarten, wie oft der 53-Jährige seiner Heimat einen Besuch abstatten wird. Dennoch ist der Royal-Experte der Meinung, dass Joachim langfristig gern wieder in Dänemark leben möchte. Wann es so weit sein könnte, steht allerdings in den Sternen.
Verwendete Quellen. bt.dk, billedbladet.dk