Was ist da faul im Staate Dänemark? Prinz Henrik, Ehemann von Königin Margrethe, konnte in der vergangenen Woche nicht an den Geburtstagsfeierlichkeiten seiner Frau teilnehmen. Die Pressesprecherin des Königshaus Lene Balleby bestätigte verschiedenen Medien gegenüber, der Prinzgemahl sei krank und fehle daher. Er leide unter eine Grippe zitiert unter anderem "Tv2.dk" aus ihrer Erklärung.
Die Monarchin feierte mit royalen Gästen aus ganz Europa am 16. April ihren 75. Geburtstag. Über mehrere Tage gab es viele Termine im ganzen Land. Prinz Henrik war nur bei den ersten dabei, danach fehlte er.
Sorge um den Prinzen
Unter den Dänen machte sich Sorge breit um den Gesundheitszustand des 80-Jährigen, der seit rund 48 Jahren an der Seite seiner Frau repräsentiert. Man fragte sich: Wie krank ist der Prinzgemahl, wenn er sogar dem Geburtstag der Königin fernbleiben muss?
Die Zeitschrift "Avisen" zitierte in ihre Onlineausgabe den Prinzen-Freund Eddie Skoller, der sagte, Henrik sei normalerweise ein "ziemlich lustiger Entertainer" und er mache sich - ohne allerdings mit ihm aktuell gesprochen zu haben - große Sorge um ihn. Es müsse ihm schon sehr schlecht gehen, wenn er nicht mitfeiern könne.
Diese Sorge wandelte sich nun aber in Kritik um: Nachdem Königin Margrethe ihren großen Tag ohne den Mann an ihrer Seite feiern musste, tauchte Prinz Henrik nämlich wieder auf. Allerdings nicht in Dänemark.
Erwischt in Venedig
Die Zeitschrift "Ekstrabladet" titelte am Montag (20. April) "Zu krank für den Geburtstag seiner Frau – Henrik alleine in Venedig" und zeigte dazu entsprechende Bilder. Mehrere Quellen hätten bestätigt, dass sie Königin Margrethes Mann bei einem Spaziergang in der italienischen Stadt gesehen hätten. Die Bilder zeigen ihn in roter Hose, leichter Windjacke und umgeben von anderen Touristen auf einer Bank auf dem berühmten Markusplatz.
Nach Bekanntwerden des Venedig-Trips, der unmittelbar auf die Abreise der royalen Geburtstags-Gäste am vergangenen Freitag begonnen haben muss, hagelte es kritische Kommentare in den dänischen Medien und von Hofexperten. Es sei eine Schande für die Königin und dumm, dass er dies getan habe, war da zu lesen. Prinz Henrik, der ohnehin unter anderem wegen seiner immer wieder geäußerten Kritik an seiner Stellung als Nur-Prinzgemahl nie sonderlich hohe Beliebtheitswerte bekommen hat, wurde zudem mit einem Schulschwänzer verglichen.
Kritik an der Reise
Die Hofexpertin Trine Villemann erklärte gegenüber "Extrabladet”, sie könne nicht verstehen, wieso er am 16. April noch zu krank war, um zehn Minuten mit seiner Frau auf den Balkon von Schloss Amalienborg auftreten zu können, aber knapp 48 Stunden später eine Reise per Auto nach Venedig antreten konnte.
Das Königshaus beeilte sich, Prinz Henriks Trip nach Venedig zu erklären - und damit wohl auch so etwas wie Schadensbegrenzung zu betreiben. Pressesprecherin Lene Balleby versicherte verschiedenen Medien gegenüber, dem Ehemann der Königin gehe es besser und daher habe er beschlossen, dass er die Reise antreten könne. Ob er die private Reise längere Zeit geplant hatte oder spontan angetreten hat, wurde nicht bekannt. Im offiziellen Kalender des Königshauses taucht sie nicht auf …
Immer mehr Fragen
Damit ist die Diskussion um seine Abwesenheit beim großen Fest von Königin Margrethe noch nicht beendet. In einer Diskussionsrunde des Senders "Tv2" fragten sich die geladenen Experten, ob der Prinz ernsthaft krank war, oder ob es andere Gründe für sein Fernbleiben bei den Feierlichkeiten gab. Ist der Prinzgemahl wegen irgendetwas verstimmt? Man bemühe sich, vom Königshaus weitere Erklärungen zu bekommen, so ”Tv2”
Zur Venedig-Frage gab es aus dem Schloss noch keine neue Erklärung, aber am Dienstag (21. April) wurde auf der Webseite des Königshauses bekannt gegeben, Prinz Henrik werde den Vertrieb und die Produktion seines Weines auf seinem französischen Weingut Château de Cayx künftig an eine Firma abgeben und nicht mehr selbst als Winzer tätig sein.
Die Diskussion geht weiter
Dies könnte bedeuten, so spekulierte ein Experte bei "Tv2", der Prinzgemahl werde künftig mehr in Dänemark sein, weil er sich weniger um seine Weinberge in Frankreich kümmern müsse. Es sei wohl eine Art Krisenbewältigungsstrategie des Königshauses, dass diese Neuigkeit parallel zur hitzigen Diskussion um die Venedig-Reise veröffentlicht wurde.
Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht in Dänemark.