Es war sicher einer der schwersten Tage ihres Lebens: Königin Margrethe musste sich am Dienstag (20. Februar) nicht nur von ihrem Mann Prinz Henrik verabschieden. Beim Gottesdienst in der Kirche von Schloss Christiansborg wurde ihre Trauer öffentlich. Denn obwohl alles in einem persönlichen und fast privaten Rahmen ablief, ohne Vertreter anderer Königshäuser, stand Margrethe II. doch zu jeder Zeit im Mittelpunkt: alle Kameras und Augen richteten sich auf sie. Als Königin und Witwe.
Gefasst und mit Haltung
Dänemark erlebte eine sehr gefasste Monarchin, die - obwohl schon die vergangenen Tage schwer gewesen sein müssen - die Haltung bewahrte. Immer wieder lächelte die 77-Jährige während des Gottesdienstes und anschließend vor der Kirche, als der Sarg ihres Mannes herausgetragen wurde. Ihre Blicke gingen mitunter leicht versonnen gen Himmel, aber auch zu ihrer Familie, die an ihrer Seite war.
Doch von Gefühlen übermannt
Es waren wenige Momente, in denen die Dänen, die ihre Königin bei der Beisetzung so emotional erlebten, wie vielleicht zuletzt, als sie 1972 - nach dem Tod ihres geliebten Vaters - auf den Thron kam. Damals sah man sie ähnlich bewegt wie bei der Beisetzung, wo sie sogar in der Öffentlichkeit die Tränen nicht zurückhalten konnte und das Taschentuch zücken musste - so wie die übrigen Mitglieder der Familie.

Vielleicht waren es die sehr persönlichen Worte über Prinz Henrik, die der königliche Hofprediger Erik Norman Svendsen fand, der noch einmal an dessen Kindheit erinnerte, seine Leidenschaft für die Musik und seine Vorliebe für die fernöstliche Lebensphilosophie hervorhob. Er sprach außerdem über den Beginn der Romanze mit der damaligen dänischen Thronfolgerin in den 1960-er Jahren. Am Tag der Hochzeit hätten die Dänen den schönen und eleganten Prinzen aus Frankreich ins Herz geschlossen, so Svendsen.
Prinz Henrik habe gesagt, dass er jeden Tag an den Tod denke. "Nicht aus Angst sondern mit Akzeptanz." Das mag ein Trost für die Hinterbliebenen sein.
Die Familie steht jetzt zusammen
Halt gibt sich die Familie nun gegenseitig. Schon während des Gottesdienstes konnte man sehen, wie sie sich gegenseitig stützen, ermutigen und aufmuntern. Prinzessin Mary hielt die Hand von Prinz Frederik. Königin Margrethe stand, untergehakt bei ihrem ältesten Sohn, vor der Kirche auf den Stufen, als der Sarg ihres Mannes seine allerletzte Reise antrat. Und auch in diesem Moment bewahrte sie - mit der Unterstützung - eisern die Fassung.