Ganz schön vorwitzig, die britische Monarchin! Queen Elizabeth, 93, besitzt offenbar ein spitzes Zünglein. Eine Eigenschaft, die bisher ihrem Gatten Prinz Philip, 98, als herausragender Charakterzug zugesprochen wird. Doch wenn es um die Pflicht geht, kennt die Großmutter von Prinz William, 37, und Prinz Harry, 35, kein Pardon. Ein Grund, warum sie das niederländische Königshaus offenbar nicht ganz so ernst nimmt, wie sie es vielleicht sollte. Darauf deutet zumindest Elizabeth' Reaktion auf die Abdankung der früheren Königin Juliana der Niederlande (1909 bis 2004) im Jahr 1980 hin, wie sie die Autorin Penny Junor, 69, in ihrem Buch "The Firm" (2006) skizziert.

Queen Elizabeth bringt die Geschichte der Niederländer auf den Punkt
Als ihr Pressesprecher die Queen anruft, um ihr die Neuigkeiten aus dem niederländischen Königshaus zu vermelden, bemerkt die damals 54-Jährige knapp "Typisch für die Holländer" und legt auf. Ganz schön frech, möchte man zunächst denken. Doch zu diesem Zeitpunkt umreißt die britische Königin schlicht und ergreifend die Historie der niederländischen Monarchen. Juliana ist nicht die erste Königin, die den Thron frühzeitig frei macht. Bereits ihre Mutter, Königin Wilhelmina (1880 bis 1962) dankt im September 1948 zugunsten ihrer Tochter ab. Eine Tradition, die Königin Beatrix, 81, fortführt, als sie 2013 ihrem Sohn Willem-Alexander, 52, das Zepter überlässt.
Die niederländischen Monarchinnen handeln zukunftsorientiert
Für Queen Elizabeth ein undenkbares Szenario. "Auch wenn sie in irgendeiner Weise handlungsunfähig würde, ist es immer noch undenkbar, dass sie abdankt", behauptet Junor. Für die niederländischen Monarchinnen scheint allerdings immer die Zukunft im Blick gelegen zu haben, wie Königin Beatrix bei ihrer Verabschiedung aus dem höchsten königlichen Amt zusammenfasst: "Es ist an der Zeit, die Verantwortung des Landes in die Hände einer neuen Generation zu legen." Vielleicht definieren die Niederländer ihr Pflichtbewusstsein einfach anders als die standhafte Queen Elizabeth. Darin verborgen liegt eventuell der Wunsch, dem Königreich immer wieder neue, modernere Impulse zu geben. Eine Aufgabe, auf die sich Prinz Charles, 70, und Prinz William noch immer vorbereiten.
Verwendete Quelle:The Telegraph, Penny Junor "The Firm", Eigenrecherche