Diese Reise dürfte bei Queen Elizabeth und Prinz Philip jede Menge Erinnerungen hervorrufen: Die beiden sind am Donnerstag (26. November) für einen dreitägigen Besuch in Malta angekommen. Das Paar lebte hier ab 1949 zwei Jahre lang in der Villa Guardamangia in Valletta. Prinz Philip diente in der Marine und war dort stationiert. Die Queen soll diese Zeit später als glücklichste Jahre ihres Lebens bezeichnet haben.
Als Frau eines Marineoffiziers konnte die damalige Thronfolgerin auf Malta ein nahezu normales Leben genießen: Fotos aus der Zeit zeigen Prinzessin Elizabeth und ihren Mann ausgelassen beim Tanzen mit anderen "Royal Navy"-Paaren und beim Entspannen im Sonnenschein .
Viele Erinnerungen
Offiziell steht bei dem Trip das "Commonwealth Heads of Government Meeting", ein Treffen der Commonwealth-Regierungschefs, im Terminkalender. Dazu gibt es das übliche Beiprogramm aus Empfängen und einem Staatsbankett.
Bei aller Routine ist besonders mit diesem Besuch wohl aber auch so etwas wie eine Reise in die Vergangenheit für die Queen und ihren Prinzgemahl verbunden. Die beiden verbrachten in Malta 2007 ihren 60. Hochzeitstag, was zeigt, wie viel sie bis heute mit dem Ort und ihrer gemeinsamen Zeit dort verbinden. Wie "Telegraph.co.uk" berichtet, wird es, abseits vom offiziellen Programm, wohl dennoch nicht möglich sein, ihre alte Villa noch einmal zu besuchen.
Schon 2007 sollen die jetzigen Besitzer den Wunsch der Königin abgelehnt haben, so schreibt das Blatt. Nun sei das alte Gemäuer in einem derart schlechten Zustand, dass ein Besuch unter anderem deswegen nicht möglich sein soll. Die Regierung von Malta habe das Haus, das die spätere Queen immerhin zwei Jahre lang ihr Zuhause nannte, in ein Museum umwandeln wollen. Doch bislang konnte über einen Kauf offenbar keine Einigung erzielt werden.
Vierter und letzter Besuch?
Es ist der vierte offizielle Besuch von Königin Elizabeth II. auf Malta, zu dem sie diesmal auch Prinz Charles und seine Frau Camilla mitgebracht hat. Der Prinz von Wales lebte übrigens ab 1949 nicht mit seinen Eltern auf der Mittelmeerinsel: Der 1948 Geborene blieb in England und in der Obhut seiner Großeltern zurück.
Die Begleitung ihres Sohnes und die Tatsache, dass die 89-Jährige ihre Überseereisen in den letzten Jahren drastisch reduziert hat und Großbritannien nur noch in seltenen Fällen verlässt, wird in den britischen Medien als Zeichen dafür gewertet, dass dieser Malta-Besuch eine Art Abschied sein könnte. "Telegraph.co.uk" schreibt beispielsweise, es sei nicht zu erwarten, dass ein Commonwealth-Treffen dieser Art zu Lebzeiten der Rekordmonarchin noch einmal in "erreichbarer Nähe" stattfinden werde.
Es liegt wohl auf der Hand, dass die Königin ihrem Thronfolger mit (längeren) Reisen verbundene Termine künftig noch mehr als bisher übertragen wird. Schon 2013 nahm er im Namen der Queen an einem Commonwealth-Treffen in Sri Lanka teil. Zum ersten Mal seit 40 Jahren blieb die Königin einer solchen Zusammenkunft fern.
Straffes Programm in Deutschland
Gänzlich aufgegeben hat die Königin das Reisen natürlich noch nicht: 2015 stattete sie Deutschland vier Tage lang einen Besuch ab. Auch hier an ihrer Seite: Prinzgemahl Philip, der sich mit 94 Jahren ebenso rüstig zeigt wie seine Gattin. Die beiden absolvierten insgesamt ein straffes Programm und wurden für ihre royale Disziplin allgemein bewundert.
Im nächsten Jahr feiert Queen Elizabeth ihren 90. Geburtstag. Die Vorbereitungen auf das große Fest laufen bereits auf Hochtouren.