Sie haben sich seit Langem nichts mehr zu sagen: Prinz William, 40, und Prinz Harry, 38, haben sich entfremdet. Schlimmer noch: Die in den vergangenen Jahren entstandene Kluft scheint unüberwindbar. Zumindest der Thronfolger macht den Eindruck, nach den scharfen Angriffen seines Bruders in dessen Memoiren keinen Redebedarf mehr zu haben. Eine Aussprache? Zum aktuellen Zeitpunkt undenkbar. Die Fronten sind verhärtet. Da scheint es durchaus nachvollziehbar, dass sich die Londoner National Portrait Gallery dazu entschlossen hat, ein Gemälde der damals noch harmonisch wirkenden Geschwister aus dem Jahr 2008 zu entfernen.
Prinz William und Prinz Harry wirkten "so süß, so nah"
Es ist ein Bild aus glücklicheren Tagen. Als die Princess of Wales, 41, im April 2013 bei einem Besuch in dem Museum einen Blick darauf warf, legte sich gleich ein Strahlen auf ihr Gesicht. Heute dürfte ihr Blick Wehmut widerspiegeln.
Das Werk der Künstlerin Nicky Philipps zeigt Harry und William im Alter von Anfang 20. Beide tragen die Uniform des Kavallerieregiments "Blue and Royals". Nachdem es 2008 von der National Portrait Gallery in Auftrag gegeben wurde, konnte es zwei Jahre später der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Darstellung der Söhne von König Charles, 74, besticht durch einen unerwarteten Widerspruch. "Das erste Porträt der Prinzen zeigt sie formell gekleidet, aber in informeller Pose. Es ist ein reizvolles Bild, das die Tradition der königlichen Porträtmalerei fortsetzt", erklärte Sandy Nairne, die Direktorin der Galerie, damals.
Die Künstlerin fand zu jenem Zeitpunkt weitaus gefühligere Worte und plauderte aus, die beiden Brüder hätten "so süß, so nah" gewirkt, als sie für das Porträt in ihrem Haus in South Kensington Model saßen.
Eine Innigkeit, die längst der Vergangenheit angehört. Spätestens seit Harrys Hochzeit mit Herzogin Meghan, 41, sind die Geschwister auf Distanz gegangen. Der Jüngere spricht sogar in seinen Lebenserinnerungen mit dem Titel "Spare" (zu Deutsch: "Reserve") über Rivalitäten und Uneinigkeiten, die bereits im Kindesalter begannen. Eine körperliche Auseinandersetzung im Streit um die Frau an der Seite des Ex-Senior-Royals bildete vermutlich den Höhepunkt eines schon Jahre andauernden Entfremdungsprozesses.
Reagiert die National Portrait Gallery auf den Bruderzwist?
Nun hat sich also die National Portrait Gallery dazu entschlossen, das Bildnis längst vergangener Einigkeit nach dreijähriger Renovierungsdauer des Gebäudes nicht mehr auszustellen. Eine Reaktion auf den öffentlich gewordenen Bruderzwist? Reine Spekulation. Ein Sprecher des Museums begründet den Entschluss gegenüber "Express" wie folgt: "Die Entscheidungen über die Porträts, die in der National Portrait Gallery ausgestellt werden, werden vom Kuratorenteam der Galerie getroffen. Mit über 250.000 Porträts in unserer Sammlung können wir nur einen kleinen Teil davon in unserem Gebäude ausstellen."
Zudem hatte das Gemälde bereits vor den Renovierungsarbeiten keinen dauerhaften Platz in dem Museum. "Als eine der größten und bedeutendsten Porträtsammlungen der Welt verleihen wir jedoch regelmäßig unsere Werke und gehen damit auf Tournee, sowohl national als auch international. Dieses Porträt von Nicky Philipps war Teil der Wanderausstellung 'Tudors to Windsors', die zwischen 2018 und 2021 zu sehen war. Das Porträt war zuletzt zwischen März und August 2018 in der Galerie zu sehen."
Auch der Kensington Palast hat sich inzwischen laut "Mirror" geäußert, und betont, die königliche Familie habe keinerlei Einfluss auf die Entscheidung der National Portrait Gallery genommen.
Verwendete Quellen: express.co.uk, mirror.co.uk