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Prinz Philip Der eiserne Prinzgemahl

Mit 92 Jahren traut sich Prinz Philip, der Ehemann von Queen Elizabeth, noch viel zu. Sein Terminkalender für 2014 ist prall gefüllt und wenn er so weitermacht, fragt bald auch niemand mehr nach Ruhestand

Bloß kein Leerlauf: Prinz Philip, Prinzgemahl von Queen Elizabeth, wird zwar im Juni 93 Jahre alt, aber an Ruhestand oder eine Rolle als Teilzeit-Royal denkt er offenbar nicht. Den Titel "Eiserner Herzog" verliehen ihm britische Medien bereits zu einem 80. Geburtstag und man rechnete wohl damit, dass sich Prinz Philip nach und nach zurückziehen würde aus der Familienfirma der Windsors. Das Gegenteil war aber der Fall: Sein Terminkalender blieb voll, er reiste alleine und mit der Queen durch das Land und zu Staatsbesuchen ins Ausland.

Durch seine anhaltende Neigung zu politisch und protokollarisch unkorrekten Bemerkungen geriet Prinz Philip immer wieder in die Kritik. Inzwischen schätzen die Briten den Gatten der Königin gerade für seinen Humor und die Beharrlichkeit, mit der er auf Terminen als humoristischer Eisbrecher agiert. Obwohl er gemäß Protokoll als Prinzgemahl immer im Hintergrund bleiben muss, wissen sie auch, dass er in der königlichen Familie den Ton angibt und die wichtigste Stütze der Queen ist, die er - so berichten verschiedene Medien - "Alte" oder "Würstchen" nennen soll.

Kurz vor Weihnachten 2011 sorgte Prinz Philip durch gesundheitliche Probleme für Schlagzeilen und versetzte damit die Briten in Sorge. Schließlich galt der ehemalige Marineoffizier bis dahin als Inbegriff von Haltung und Pflichterfüllung - und das seit mehr als 60 Jahren. Nach einem Eingriff am Herzen besserte sich sein Zustand aber erstaunlich schnell und er nahm seine Pflichten wieder auf. Ein Jahr später, im Thronjubiläums-Jahr der Queen, wurde der damals 91-Jährige abermals ins Krankenhaus eingeliefert, und das sogar zweifach. Er verpasste deswegen einen Teil der zu Ehren der Queen veranstalteten Feierlichkeiten und musste seinen 92. Geburtstag in der Klinik feiern.

Das warf die Frage auf, ob nicht die königliche Familie ihr ältestes Mitglied dazu bringen sollte, kürzerzutreten und einen Teil seiner Pflichten abzugeben. "Wer würde sich trauen, ihn das zu fragen?" gab Peter Phillips, der älteste Enkel von Prinz Philip, laut "Express.co.uk" zu bedenken und machte damit klar, dass die Familie dem Herzog alleine die Entscheidung überlässt, ob er in den Ruhestand gehen will und wie viel er sich noch zutraut.

Ashley Walton, Co-Autor des Buches "Prinz Philips weise Worte und goldene Entgleisungen", wird von "Express.co.uk" sogar mit den Worten zitiert: "Er hasst es im Leerlauf zu sein, und um es deutlich zu sagen, er würde lieber in Action sterben als herumzusitzen und nichts zu tun." Das scheint tatsächlich das Motto des Herzogs zu sein, der 2013 - trotz eines mehrwöchigen, krankheitsbedingten Ausfalles - 184 Termine wahrnahm. Vier führten ihn sogar ins Ausland. In der jährlich von Tim O'Donovan aufgestellten und in der "Times" veröffentlichten inoffiziellen Terminstatistik der britischen Royals liegt Prinz Philip zwar "nur" auf dem siebten Rang und damit hinter der Queen und seinen vier Kindern. Er nahm aber im vergangenen Jahr mehr Termine wahr als seine Enkel Prinz William, Prinz Harry und Schwiegerenkeltochter Herzogin Catherine zusammen. Die Drei kamen auf insgesamt rund 160.

Prinz Philip ist Schirmherr von rund 800 Organisationen, zu denen viele aus dem Bereich Wissenschaft, Technologie, Sport, Umwelt- und Naturschutz zählen. Aber auch das Wohl von Jugendlichen beschäftigt ihn seit vielen Jahrzehnen.
Prinz Philip ist Schirmherr von rund 800 Organisationen, zu denen viele aus dem Bereich Wissenschaft, Technologie, Sport, Umwelt- und Naturschutz zählen. Aber auch das Wohl von Jugendlichen beschäftigt ihn seit vielen Jahrzehnen.
© Reuters

Langweilig dürfte es dem "Eisernen Herzog" kaum werden. Er ist schließlich noch immer der Schirmherr von rund 800 Organisationen, zu denen das "The National Maritime Museum" genauso gehört wie der "Meerschweinchen Club". So zeigt sein aktueller Kalender, der auf der Webseite des britischen Königshauses veröffentlicht wird, dass er im März fast täglich auf Empfängen, Eröffnungen oder Preisverleihungen sein wird. Am Montag (3. Februar) veröffentlichte der "Buckingham Palace" außerdem eine Pressemitteilung, die besagt, dass die Queen und Prinz Philip vom 5. bis 7. Juni auf Staatsbesuch nach Frankreich reisen werden, um dort an den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des sogenannten "D-Day" teilzunehmen. Der Terminkalender eines royalen Ruheständlers sieht anders aus.

Wenn Prinz Philip so weiter macht, dann ist nach "Eiserner Herzog" spätestens zum 95. Geburtstag ein neuer Ehrentitel fällig.

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