Seit Jahren geht Prinz Harry, 37, wiederholt gegen Falschbehauptungen der britischen Presse über sich und seine Familie juristisch vor. Am Donnerstag, 9. Juni 2022, wurde ihm nach Angaben der britischen Tageszeitung "Daily Telegraph" nun bei einer vorläufigen Anhörung vor dem High Court in London in einem Fall recht gegeben.
Prinz Harry: unrechte Beschuldigungen der britischen Presse
Harry hatte eine Verleumdungsklage gegen Associated Newspapers Limited (ANL), den Herausgeber der Boulevardzeitung "Mail on Sunday", eingereicht. Der Grund: Der Prinz sei in der Berichterstattung über seinen Streit mit dem Innenministerium am High Court über Sicherheitsfragen fälschlicherweise als "lügender, spinnender Manipulator" dargestellt worden, wie der "Evening Standard" berichtet. Diese Behauptungen hätten den Royal laut "Daily Telegraph" "erheblich verletzt, in Verlegenheit gebracht und beunruhigt", so sein Anwalt Justin Rushbrooke. Erst wurde in dem Artikel berichtet, Harry habe eine gerichtliche Überprüfung der Entscheidung der Regierung angestrebt, während der Besuche seiner Familie im Vereinigten Königreich keinen Polizeischutz zu gewähren. Dann wurde jedoch behauptet, dass die PR-Maschinerie des Prinzen "versuchte, den Streit positiv darzustellen".
Rushbrooke, der den Enkel von Queen Elizabeth, 96, vor dem Londoner Gericht vertrat, sagte, in den Artikeln sei behauptet worden, der Herzog habe "in seinen ersten öffentlichen Erklärungen gelogen, als er sagte, er sei immer bereit gewesen, für den Polizeischutz im Vereinigten Königreich zu zahlen". Laut Harrys Anwalt lege der Bericht nahe, dass Harry "in unzulässiger und zynischer Weise versucht habe, die öffentliche Meinung zu manipulieren und zu verwirren, indem er seine [PR-Leute] ermächtigte, falsche und irreführende Erklärungen über seine Bereitschaft für Polizeischutz zu zahlen, zu veröffentlichen – unmittelbar nachdem die 'Mail on Sunday' enthüllt hatte, dass er die Regierung verklagt".
Berichte hätten Harrys Ruf beschädigt
"Anschuldigungen, dass eine Person die Öffentlichkeit belogen [sowie] manipuliert hat und versucht hat, etwas geheim zu halten, was eigentlich öffentlich sein sollte, sind schwerwiegend" und hätten dem Ruf des Prinzen geschädigt, so Justin Rushbrooke.
Nach Angaben von "Daily Telegraph" erklärte die Gegenseite dem Richter, Prinz Harry sei in dem Artikel keineswegs der Lüge bezichtigt worden, was sein Angebot für seine eigene Sicherheit zu zahlen angeht. Der Bericht habe sich vielmehr auf die "PR-Darstellung des Streits" konzentriert.
Ein letztendliches Urteil ist noch nicht gefallen, der Richter wird dies zu einem späteren Zeitpunkt verkünden.
Verwendete Quelle: telegraph.co.uk, standard.co.uk