Twitterstreits zwischen Prominenten können ganz schön nerven. Dieser hier ist eine Ausnahme: Wenn das US-Präsidentenpaar Michelle und Barack Obama nämlich mit Prinz Harry in einen verbalen Wettstreit um die "Invictus Games" tritt, und die zur großartigsten Schlacht mit Tweets überhaupt wird.
Die "Invictus Games" sind Wettkampfveranstaltungen für kriegsversehrte Soldaten, von Prinz Harry ins Leben gerufen und fleißig beworben. Sie sollen motivieren, Wettkampfsport ermöglichen und die Siuation von Soldaten, die verletzt aus Kämpfen zurückkehrten, generell verbessern. Am 8. Mai geht es im US-Staat Orlando wieder los, Harry wird natürlich auch dabei sein - und die Obamas wollten offenbar die Stimmung frühzeitig schon mal anheizen.
Die First Lady legte vor.
Knapp zwanzig Minuten später antwortete Harry mit einer ersten Nachricht: "Ihr könnt austeilen, aber könnt ihr auch einstecken?", fragt Harry da und unterschreibt lässig mit H.
Und ließ wenig später eine weitere folgen - der fingierte Twitterstreit war eröffnet:
Doch was der royale Rotschopf ausgeheckt hatte, das ließ er noch im Ungewissen. Eine weitere knappe Stunde später schlug er mit einem Video zurück, das schnell zum Riesenthema in den sozialen Medien wurde: Er präsentierte den zweiten großen komödiantisch angehauchten Videoauftritt ihrer Majestät der Königin und Großmutter selbst. "Pech für euch, First Lady und Präsident, dass ich nicht allein war, als euer Video ankam ...", freute sich der Twitter-Harry mit einem Zwinkersmilie. Und lästert, während sie in einer Broschüre der "Invictus Games" blättern, im Video gemeinsam mit seiner Oma über den Abschiedsgruß aus dem Obama-Video. "Boom, wirklich? Bitte ..."
Ja, die Queen persönlich hat "Boom" gesagt. Trommelwirbel!
Erinnerungen werden wach an den legendären Filmauftritt der Queen zum Start der Olympischen Sommerspiele in London im Jahr 2012, als sie sich von James Bond persönlich aus dem Palast abholen ließ.
Damals wie heute zeugte ihr Auftritt von ganz viel königlicher Würde, aber auch von ihrem oft gelobten Sinn von Humor. Sie nimmt ihre Aufgabe ernst, sich selbst aber gar nicht so sehr - eines der Erfolgsrezepte der inzwischen 90-jährigen Jubilarin.
Was soll der gerade mal 54-jährige Präsident der USA dieser Frau noch entgegensetzen können? 1:0 für die Windsors - und ein Werbeerfolg für Prinz Harrys Herzensprojekt.