Nicht alle Erinnerungen an Kindheit und Jugend haben einen erfreulichen Platz im Herzen des Exil-Royals Prinz Harry, 38, gefunden. Ein Ort allerdings ist ihm in bester Erinnerung geblieben: der "Club H", ein geliebter Rückzugsort auf Highgrove, dem Anwesen seines Vater König Charles, 74, in den Cotswolds. Hier verbrachten er und Prinz William, 40, in ihrer Jugend die wohl schönsten Stunden, gestohlene Momente ohne den Druck der Öffentlichkeit. Hier durften die beiden Royals endlich einmal ganz normale Teenager sein.
Prinz Harry und Prinz William schufen sich einen Ort abseits der Pflichten
Erstmals rückt Harry jetzt mit der Sprache heraus, was das Refugium im Keller des hochherrschaftlichen Anwesens für ihn und William bedeutete. "Ich versteckte mich im Keller von Highgrove, üblicherweise mit Willy", schreibt der 38- Jährige in seinem Buch "Spare" [deutscher Titel: "Reserve"]. Hinter den beiden lagen bei jenen Gelegenheiten meist anstrengende Wochen im Eliteinternat Eton. In den Katakomben des Landsitzes von König Charles, 74, fanden seine Söhne endlich wohltuende Entspannung.
"Wir nannten es 'Club H'", so Harry. Ein Name, der unter Royal-Fans jahrelang für wilde Mutmaßungen sorgte. Doch nun klärt der Royal höchstpersönlich auf: "Vielfach wurde vermutet, das 'H' stünde für Harry, tatsächlich stand es für Highgrove." Der Weg zu dem einstigen Luftschutzkeller hielt einige Stolpersteine bereit, aber auch interessante Einblicke in den Geschmack der Stiefmutter sowie die Entdeckung wahrer Schätze: "Um in seine Tiefen zu gelangen, schritt man durch eine schwere weiße Tür im Erdgeschoss, ging dann eine steile Steintreppe hinunter, ertastete sich seinen Weg über einen feuchten Steinboden, stieg drei weitere Treppen hinab, durchquerte einen langen feuchten Gang mit niedrigem Tonnengewölbe und passierte verschiedene Weinkeller, wo Camilla ihre edelsten Flaschen aufbewahrte, eine Gefrierkammer sowie diverse Lagerräume voller Gemälde, Poloausrüstungen und alberner Geschenke ausländischer Regierungen und Machthaber."
Ein Interieur, das keine Teenager-Wünsche offen ließ
Dann stieß man auf den legendären Geheimclub. Hinter zwei grünen Türen mit Messingknäufen befand sich der sagenumwobene "Club H", der in den bisherigen Gerüchten offenbar feudaler wirkte, als es der Wahrheit entsprach: "Fenster gab es keine", berichtet Harry, "doch wegen der in einem Weißton gestrichenen Backsteinwände kam kein Gefühl von Enge auf." Zudem ließen die beiden Prinzen ihrer Kreativität freien Lauf und statteten ihr Schlupfloch mit feinsten Requisiten aus den königlichen Residenzen aus: "Ein Perserteppich, rot bezogene marokkanische Sofas, ein Holztisch, eine elektronische Dartscheibe." Und fertig war der perfekte Zufluchtsort für zwei junge Männer aus gutem Hause, die einfach einmal die Seele baumeln lassen wollten.
Eine Stereoanlage und ein PC zum Zocken komplettierte das altersgerechte Wohlfühlambiente. Und für das ein oder andere Glas unter Geschwistern und Freund:innen war auch gesorgt: "In einer Ecke stand ein Servierwagen mit Getränken – mittels kreativer Borgevorgänge wohslortiert." Kurz: Hier durften wohl ab und an einmal Papas Gin-Vorräte dran glauben.
Ein typisches Wochenende im "Club H"
Sobald Harry und William sich bei ihrer Ankunft auf Highgrove eingerichtet hatten, konnte das gemeinsame Entspannungsprogramm starten: "Ein typisches Wochenende begannen Willy und ich damit, dass wir uns zu einem nahe gelegenen Pub schlichen", verrät der inzwischen zweifache Familienvater. Doch anstatt sich altersgerecht an Softgetränken festzuhalten, langten die beiden lieber bei beschwingenderen Erfrischungen zu. "Dort kippten wir ein paar Drinks, ein paar Pints Snake Bite [alkoholisches Mischgetränk aus Cidre und hellem Bier; Anmerkung der Redaktion], dann gabelten wir ein paar Freundinnen und Freunde auf und fuhren mit ihnen zum 'Club H' zurück."

Einen kleinen Blick durchs Schlüsselloch gewährt Harry dann auch noch: "Es gab viel unschuldiges Geknutsche , das Hand in Hand mit dem nicht ganz so unschuldigen Trinken ging." Drogen seien allerdings ein ein No-Go gewesen, schließlich – und das macht den fast normalen Eindruck wieder ein Stück weit zunichte – seien auch bei diesen privaten Gelegenheiten Personenschützer immer in der Nähe gewesen. "Das sorgte dafür, dass alles im Rahmen blieb", so Harry. "Wir hatten auch einfach ein Gespür für Grenzen."
Verwendete Quelle: Prinz Harry "Spare"; erschienen am 10. Januar 2023