Herzogin Meghan, 41, spricht in der Dokumentation erneut über ihre Erfahrungen mit Rassismus, als sie in das Vereinigte Königreich gezogen ist: "Die Leute sind sich meiner Rasse sehr bewusst, weil sie es zu einem solchen Thema gemacht haben, als ich nach Großbritannien ging. Davor haben mich die meisten Menschen nicht 'wie eine schwarze Frau' behandelt." David Olusoga, 52, ein britischer Historiker und Schriftsteller spricht das Thema erneut im Zusammenhang mit der Brexit-Debatte an, die im Jahr 2016 präsent war. Doch gegen diese Verknüpfung in der Dokumentation spricht sich der britische Parlamentsabgeordnete Peter Bone aus.
Prinz Harry und Herzogin Meghan: In ihrer Dokumentation wird der Brexit in Zusammenhang mit Rassismus thematisiert
Die Netflix-Dokumentation "Harry & Meghan" stellt in der zweiten Folge einen direkten Zusammenhang zwischen dem Brexit und rassistischen Anfeindungen gegen Herzogin Meghan her. David Olusoga behauptet, dass der Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union öffentlich getätigte rassistische Aussagen gefördert habe. Er argumentiert, dass Einwanderung im Mittelpunkt der Brexit-Debatten standen. Er sagt in der Serie:
Prinz Harry macht darauf aufmerksam, dass die politische Lage und die mediale Berichterstattung 2016 im Bezug auf Einwanderung und Rassismus von der Regierung als kritisch eingestuft wurde: "Die EU hat also 2016 einen Bericht in Auftrag gegeben – zur gleichen Zeit, als unsere Beziehung öffentlich wurde. Sie warnte davor, dass, wenn die Regierung nichts unternimmt oder die Medien sich nicht selbst in Ordnung bringen, ein Kulturkrieg, der bereits existierte, zu einem echten Problem werden würde."
In der Dokumentation wird also nicht behauptet, dass Prinz Harry und Herzogin Meghan den Brexit für die rassistischen Beschimpfungen verantwortlich machen. Es wird nur festgestellt, dass sich mit der aufkommenden Brexit-Diskussion die mediale Lage für Äußerungen, die die Einwanderungspolitik oder Rassismus betreffen, verändert hat. James Holt, 40, ein früherer Sprecher Palastes, sagt dazu:
Kritiker äußert sich: Sie wären "völlig von der Rolle" und ihre Behauptungen wären "das lächerlichste Argument"
Der britische Abgeordnete Peter Bone, 70, stimmt der Verknüpfung der Brexit- und Rassismus-Debatte, die in der "Harry & Meghan"-Dokumentation gemacht wird, nicht zu. Er sagt gegenüber "Daily Mail", dass es lächerlich sei zu behaupten, die Brexit-Debatte sei rassistisch. Die Einwanderung aus Ländern wie Afghanistan und Hongkong habe seit dem Brexit deutlich zugenommen und Großbritannien hätte nun die "Kontrolle", wer ins Land gelassen wurde. Er macht deutlich:
Der ehemalige Brexit-Minister Lord Frost weist die Behauptungen von David Olusoga ebenfalls zurück: "Diese Verleumdung hält einer Überprüfung nicht stand."
Der Brexit spaltete die öffentliche Meinung in Europa und dem Vereinigten Königreich. Dass der Konflikt noch immer unterschiedliche Standpunkte mit sich bringt, ist nicht verwunderlich. Gerade im Zusammenhang mit der "Harry & Meghan"-Dokumentation, die auch ohne politischen Bezug ständig von britischen Medien unter Beschuss steht, ist die erneute Kritik keine Überraschung. Auch wenn sich in diesem Fall sowohl Prinz Harry als auch Herzogin Meghan nicht zu diesem Thema geäußert haben, sondern David Olusoga und James Holt sprachen.
Verwendete Quellen: dailymail.co.uk, express.co.uk, deadline.com