Vor wenigen Tagen verkündete der Buckingham Palast ein Datum für die Krönungszeremonie. Am 6. Mai 2023 sollen König Charles, 73, sowie auch seine Ehefrau Königin Camilla, 75, gekrönt werden. Nicht nur das Datum ist umstritten, immerhin fällt es auf den Geburtstag von Prinz Harrys, 38, Sohn Archie, 4, sowie den Hochzeitstag von Camillas TochterLaura Lopes, 44. Doch auch die Wahl der Krone für die Queen Consort sorgt bereits Monate vor der Zeremonie für heftige Diskussionen.
Königin Camilla: Internationaler Streit um ihre Krone
Der umstrittene Koh-i-Noor-Diamant wurde bisher nur von den britischen Königinnen getragen. Zuletzt wurde diese Ehre Queen Elizabeth, †101, der späteren Queen Mum, zuteil, für die der Diamant anlässlich ihrer Krönung an der Seite von King George VI., †56, im Jahr 1937 in eine Krone eingearbeitet wurde. Die Entscheidung, dass Camilla diese ebenfalls bei ihrer Ernennung zur Queen Consort tragen würde, soll bereits vor vielen Jahren getroffen worden sein, als man annahm, dass sie diesen Titel erhalten würde.
Die Krone, die zu den Kronjuwelen zählt, ist mit 2800 Diamanten besetzt. Der 105 Karat schwere Koh-i-Noor-Diamant bildet nicht nur das Herzstück im vorderen Kreuz, er steht derzeit auch wieder im Mittelpunkt eines internationalen Streits. So werden aus Indien Forderungen nach seiner Rückgabe laut. Berichten zufolge wurde der Stein ursprünglich von der damaligen "East India Company" als Geschenk des letzten Sikh-Kaiser von Indien, der damals zehn Jahre alt war, an Queen Victoria überbracht.
Der Diamant weckt "schmerzhafte Erinnerungen"
"Die Verwendung des Kronjuwels Koh-i-Noor weckt schmerzhafte Erinnerungen an die koloniale Vergangenheit", erklärt ein Sprecher der ehemals führenden indischen Partei gegenüber "The Telegraph". "Die meisten Inder haben sehr wenig Erinnerung an die unterdrückerische Vergangenheit. Fünf bis sechs Generationen von Indern litten mehr als fünf Jahrhunderte lang unter verschiedenen Fremdherrschaften." Anlässe wie die Krönung der neuen Königin Camilla und die Verwendung des Koh-i-Noor versetzten einige Menschen der indischen Bevölkerung "in die Zeit des Britischen Weltreichs zurück".
Im Palast sollen diese Bedenken gehört werden, behauptet zumindest ein Insider gegenüber "Daily Mail". "Seine Majestät der König ist sehr sensibel für diese Fragen, ebenso wie seine Berater", heißt es. "Es gibt ernsthafte politische Empfindlichkeiten und eine große Nervosität in diesem Zusammenhang, insbesondere in Bezug auf Indien."
König Charles und Königin Camilla müssen ihre Entscheidung mit Vorsicht treffen
Doch nicht nur Indien steht im Fokus der Kontroversen um den Diamanten, auch Pakistan, Bangladesch, Afghanistan sowie die Taliban behaupten, der berüchtigte Stein gehöre ihnen, und fordern seine Rückgabe.
"Es ist ein äußerst sensibler Stein", erklärt William Dalrymple, Co-Autor von "Koh-i-Noor: The History of the World's Most Infamous Diamond", und bezeichnet die Erwägung seiner Verwendung bei der Krönung als "massive diplomatische Granate".
Eine offizielle Entscheidung wurde bislang nicht vom Palast bekanntgegeben. Geht es nach einer dem Königshaus nahestehenden Quelle, sollte diese jedoch auf der Hand liegen. "Ich hätte gedacht, dass sie sich eher dafür entscheiden würden, Indien zufriedenzustellen", so ein Insider gegenüber "The Times".
Nach all dem Wirbel um den beliebten Stein wäre es für Charles und Camilla wohl ratsam, sich für eine andere oder gar eine neue Krone zu entscheiden, um eine erste große, politische Krise in ihrem neuen Amt zu vermeiden.
Verwendete Quellen: thetimes.co.uk, express.co.uk, dailymail.co.uk
