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König Charles Charles plant als erster Monarch seine Krönung selbst

König Charles
© John Sibley / Getty Images
König Charles hält das Zepter in der Hand. Während Queen Elizabeth die Vorbereitungen zu ihrer Krönung im Jahr 1953 den befugten Palastmitarbeiter:innen überlassen hat, geht ihr Sohn nun andere Wege. 

Am 6. Mai 2023 wird König Charles, 74, in der Westminster Abbey gekrönt. Seit Monaten sind Palast- und Regierungsbeamte damit beschäftigt, das historische Zeremoniell bis ins kleinste Detail zu planen. Doch während Queen Elizabeth, †96, ihren Mitarbeitenden freie Hand ließ und nur am Rande in die Entscheidungsprozesse involviert war, soll ihr Sohn König Charles, 74, aktiv mitgestalten. 

König Charles soll die Fäden in der Hand halten

Die verstorbene Monarchin verließ sich voll und ganz auf die führende Hand ihres Mannes Prinz Philip, †99. Das erste Treffen der Coronation Commission fand im April 1952 unter dem Vorsitz des Herzogs von Edinburgh statt. Er hielt fortan die Zügel in der Hand, konsultierte seine Frau lediglich bei außergewöhnlichen Fragen. Dazu gehörte beispielsweise das Übertragen der Zeremonie durch die BBC – ein Novum, denn die Krönung ihrer Vorgänger:innen fand zuvor, der Zeit und auch der Bedeutung des heiligen Zeremoniells geschuldet, nur unter den Augen der geladenen Gäste und Honoratioren statt. 

Charles indes scheint von seinem Mitspracherecht Gebrauch zu machen. "Ich denke, dass der König hier stark in die Planung einbezogen wird, und das haben wir schon bei Dingen wie der Wahl des Salböls und der Musik gesehen", erklärt Dr. George Gross, Gastwissenschaftler für Theologie am King's College London, und bezieht sich auf den Wunsch des Königs, mit veganem in Jerusalem geweihtem Öl gesalbt zu werden, das aus Oliven hergestellt wurde, die in Hainen des Himmelfahrtskloster und des Maria-Magdalena-Klosters geerntet wurden. Dort hat Charles' Großmutter Prinzessin Alice, †84, im August 1988 ihre letzte Ruhe gefunden. 

Zudem hat der Monarch eigens für seinen historischen Tag zwölf neue Musikstücke in Auftrag gegeben, unter anderem bei der Musical-Ikone Andrew Lloyd Webber, 75, und dem Filmkomponisten Patrick Doyle, 69. "Ich glaube also, dass er bei all diesen Dingen seine Hand im Spiel hat, und zwar sehr deutlich", so Gross. 

Auch die Hochzeiten von William und Harry trugen seine Handschrift

Charles beweist seit Jahrzehnten geschultes Organisationstalent für besondere Ereignisse. "Natürlich ist er seit so vielen Jahren der Prinz von Wales. Er weiß, wie man die Rollen spielt, die er gespielt hat. Es ist nicht neu für ihn, ein Würdenträger des Staates zu sein, er ist daran gewöhnt", macht Gross deutlich.

Schon bei der Hochzeit seines Erstgeborenen Prinz William, 40, im Jahr 2011 mit der Princess of Wales, 41, habe der stolze Vater mitgemischt. "Es ist auch bekannt, dass er an der Planung der Hochzeit von William und Catherine beteiligt war. Er ist es also gewohnt, zu planen, und ich glaube, er hat gesagt, dass es ihm Spaß gemacht hat, die Musik vorzubereiten und auszuwählen und gefragt zu werden, also denke ich, dass es a) etwas ist, das ihn interessiert, und b) etwas, von dem wir sehen können, dass er es plant. Ich glaube also nicht, dass es nötig ist, dass jemand anderes [die Planung für ihn] übernimmt."

Während eines Interviews mit Alan Titchmarsh auf Classic FM über sein Interesse an Musik, gab der König 2020 seine besondere Rolle bei der Trauungsgestaltung preis. "Ich versuche gerne, interessante Musikstücke für bestimmte Anlässe zu organisieren... besonders für Hochzeiten, wenn die Leute das wollen. Ich weiß, dass mein ältester Sohn sehr verständnisvoll war und sich sehr darüber gefreut hat, dass ich ein paar Stücke für ihre Hochzeit vorgeschlagen habe." Selbst bei dem großen Tag von Prinz Harry und Herzogin Meghan im Mai 2018 gab der musikbegeisterte Regent den Ton an. In ihrer im Dezember 2022 erschienenen Netflix-Dokumentation erwähnte der Jüngste des Königs lobend den Einsatz des 74-Jährigen: "Mein Vater hat uns bei der Auswahl des Orchesters geholfen, was den Unterschied ausmachte."

Krönungsforschung beleuchtet Vergangenheit und Gegenwart

Dr. George Gross leitet gemeinsam mit Dr. David Crankshaw, Dozent für die Geschichte des frühneuzeitlichen Christentums am King's College London, die Forschung zum "British Coronations Project c.973-present". Die beiden Wissenschaftler untersuchen laut "Express" mit ihrem Team, was historische Ereignisse wie eine Krönung "über unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und über uns selbst aussagen."

Verwendete Quelle: express.co.uk, classicfm.com

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