Bereits im vergangenen Jahr lag für die Royal Family ein Schatten auf dem Fest der Liebe: Im April 2021 mussten sich die Windsors für immer von Prinz Philip, †99, verabschieden. Ein Verlust, der vor allem Queen Elizabeth, †96, mitten ins Herz traf. Nun findet das traditionelle Familienweihnachten auf Sandringham erstmals ohne das geliebte Oberhaupt statt. Der Schmerz über den Verlust der Monarchin ist noch immer zugegen. Ihr Tod im September 2022 hat nicht nur die Monarchie vor neue Herausforderungen gestellt. Die Trauer bei ihren Angehörigen sitzt tief. Zeit zur Reflektion ist ihnen seit dem Verlust kaum geblieben. Gut vorstellbar, dass sich die Emotionen an den Feiertagen freien Lauf verschaffen könnten.
König Charles und Co.: Trauer um Queen Elizabeth überschattet das Fest
Alles ist anders. Zwei geliebte Menschen fehlen im gewohnten Kreis. Doch dafür sollen zwei Neuzugänge dem Fest eine positive Komponente verleihen: Erstmals wurden Tom Parker Bowles, 48, und Laura Lopes, 44, die Kinder von Königin Camilla, 75, samt Anhang eingeladen. Eine bittersüße Weihnacht für die Royals, wie Grant Harrold, der ehemalige Butler von König Charles 74, und seiner Frau, vermutet.

"Ich denke, für sie wird es dieses Jahr sehr emotional und ich habe keinen Zweifel, dass am Tag oder in der Nacht zuvor Tränen vergossen werden, weil sie sich an sie erinnern werden", erklärte Harrold gegenüber "Mirror", fügte jedoch zuversichtlich hinzu: "Aber ich bin mir auch sicher, dass es eine lustige Zeit für die Jüngeren sein und es auch so weitergehen wird, wie es die Queen gewollt hätte."
Die Windsors halten an ihren Traditionen fest
Das dürfte vor allem die seit Jahrzehnten gefestigten Abläufe betreffen: Die königliche Familie tauscht ihre Geschenke, entgegen der britischen Gepflogenheiten, bereits an Heiligabend aus. Eine Reminiszenz an die deutschen Wurzeln der Queen und ihres verstorbenen Mannes. In Großbritannien findet die Bescherung eigentlich erst am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages statt. Doch in dieser Zeit sind die Windsors bereits auf den Beinen und besuchen gemeinsam den Gottesdienst. Im Anschluss findet sich die Familie an einer reich gedeckten Tafel zum Weihnachtsessen zusammen.
Verletzte Gefühle: Abwesenheit von Prinz Harry und Herzogin Meghan dürfte erwünscht sein
Besonders schmerzhaft: Neben den Plätzen der Königin und des Herzogs von Windsor werden auch in diesem Jahr wieder weitere vier Stühle unbesetzt sein. Prinz Harry, 38, seine Frau Herzogin Meghan, 41, und ihre Kinder Archie, 3, und Lilibet Diana, 1, werden Berichten zufolge nicht aus den USA nach Großbritannien anreisen.

Was in den vergangenen Jahren seit dem Megxit auf Unverständnis traf, ist nun wahrscheinlich eine Entscheidung, die bei den Royals Erleichterung hervorruft. Die explosive Netflix-Doku der Sussexes hat bereits entstandene Wunden vertieft. Insbesondere Prinz William, 40, dürfte auf ein Treffen mit seinem Bruder nach der Ausstrahlung der sechs Teile des TV-Ereignisses gerne verzichten. Harry hatte darin behauptet, der Ältere habe ihn bei der Entscheidungsfindung über die Zukunft der Sussexes im königlichen Dienst angeschrien. Keine gute Basis für ein friedvolles Weihnachtsfest.
"Harry war immer ein Teil von Sandringham und er war immer da und eines der ersten Male, dass wir Meghan Markle in der Öffentlichkeit gesehen haben, war in Sandringham mit Harry", erklärte Harrold im Gespräch mit der Zeitung. Doch auch er ist offenbar der Ansicht, der jüngste Spross des Königs sei zu weit gegangen. "Sie sind eine Familie, aber wir haben alle diese Dokumentation gesehen und im Januar erscheint Harrys Buch, also würde ich an seiner Stelle nicht unbedingt mit der ganzen Familie zusammen sein wollen. Ich denke, das würde es für alle wirklich peinlich machen."
Trotz der widrigen Umstände wird das Fest wohl nach den gewohnten Riten gefeiert werden. Harrold glaubt nicht, dass unter Charles und Camilla die liebgewonnenen Traditionen über Bord geworfen werden. "Da ich weiß, wie der König ist, denke ich, dass er versuchen wird, alles zu spiegeln, was in der Vergangenheit getan wurde." Doch eine feste Gewohnheit seiner Mutter dürfte der Monarch in diesem Jahr nicht übernehmen. "Ich glaube nicht, dass er dort bis Februar bleiben wird, wie es die Königin früher getan hat, um dem Todestag ihres eigenen Vaters zu gedenken. Ich sehe ihn das nicht tun und ich glaube nicht, dass sein Zeitplan dies zulassen wird."
Wie feiert Charles ins neue Jahr?
Auch die Silvesterplanung des Königs steht noch in den Sternen. "Es wird interessant sein zu sehen, was dieses Jahr zu Silvester passiert, ob der König wie früher die Königin in Sandringham bleibt oder ob er die Tradition fortsetzt, nach Schottland zu gehen", so der ehemalige Angestellte, der den Souverän vor einer Zwickmühle stehen sieht. "Er hat vielleicht das Gefühl, er sollte in Sandringham bleiben, weil die Königin das getan hat, aber andererseits liebt er Schottland wie seine Mutter." Es könnte Charles in diesem Jahr sogar besonders nach Balmoral ziehen: Hier schloss die Queen am 8. September für immer ihre Augen, während ihr der älteste Sohn und Prinzessin Anne, 72, in ihren letzten Minuten zur Seite standen. Das Schloss in den Highlands war schon immer ein besonderer Ort für die Familie, nun hat es durch das einschneidende Ereignis eine weitaus tiefere Bedeutung erlangt.
Doch egal, wo Charles und Camilla den Jahreswechsel verbringen werden, an ihren Ritualen sollte sich nichts ändern, vermutet Harrold. "In meiner Erinnerung war Silvester natürlich immer ziemlich privat. Er ließ Freunde vorbeikommen, aber es war immer ziemlich zurückhaltend. So sehr, dass ich mir immer frei nahm, um meine Mutter und meinen Vater zu besuchen", erinnert sich der Ex-Butler.
Es scheint, die königliche Familie hält es wie viele Menschen, die zu dieser besonderen Zeit mit Trauer und Verlust zu kämpfen haben: Zwar ist nichts mehr, wie es einmal war, doch in der Fortsetzung der alten Traditionen liegt auch für sie ein Trost, der heilen kann.
Verwendete Quelle: mirror.co.uk