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Herzogin Meghan Wie sich Prinz Harrys Frau die Gunst der Briten verspielt

Herzogin Meghan
© Getty Images
Prinz Harry und Herzogin Meghan sorgen für einen Paukenschlag im britischen Königshaus: Sie treten als Senior-Royals zurück und wollen künftig ihre Zeit zwischen England und Nordamerika aufteilen. Es ist der vorläufige Höhepunkt des seit Monaten voranschreitenden Abnabelungsprozesses des Paares - und die Verantwortliche scheint schnell gefunden: Meghan Markle.

Es war einmal ein Prinz, der lebte auf einer Insel im Königreich Großbritannien, und traf im Sommer 2016 eine Frau aus einem fernen Land. Sie war liebreizend und schön, und so konnte der Prinz nicht anders, als sie um ihre Hand zu bitten. Die Hochzeit wärmte die Herzen des Volkes. Von überall kamen die Menschen nach Schloss Windsor, um dem Paar seinen Segen zu geben. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben der Prinz und seine Herzogin heute noch glücklich zusammen ...

So könnte die Geschichte von Prinz Harry und Meghan Markle lauten, stünde sie in einem Märchenbuch. Doch jeder weiß: In einem Märchen muss sich der Held Herausforderungen stellen und sich gegen diejenigen durchsetzen, die ihm nicht wohlgesonnen sind. Und so sieht sich die Herzogin neben allerhand Bewunderung auch mit einem Problem konfrontiert: Kritik. Diese dürfte nach der jüngsten Verkündung der Sussexes eine noch nie dagewesene Dimension erreichen.

"Wir beabsichtigen, als hochrangige Mitglieder der königlichen Familie zurückzutreten und daran zu arbeiten, finanziell unabhängig zu werden, während wir Ihre Majestät, die Königin, weiterhin uneingeschränkt unterstützen, verkündete das Paar am Mittwoch (8. Januar) auf Instagram. Welch ein Paukenschlag, welch ein Befreiungsschlag nach all dem Gegenwind! Um ihn zu verstehen, muss man an den Anfang des Märchens gehen.

Herzogin Meghan, die Hoffnungsträgerin der Royals

Meghan Markle ist Afro-Amerikanerin, ehemalige Hollywood-Schauspielerin und bereits einmal geschieden - eine Persönlichkeit, wie es sie zuvor in der Geschichte des britischen Königshauses noch nicht gegeben hat. Das macht sie spannend, interessant und, ganz wichtig, zu einem guten PR-Instrument für die Monarchie.

Die Botschaft ist klar: Queen Elizabeth und ihre Familie gehen mit der Zeit und öffnen sich dem 21. Jahrhundert. Meghan galt als Hoffnungsträgerin, die frischen Wind in den Palast wehen soll. (Ein Meilenstein vor allem dann, wenn man an das Krisenjahr 1936 zurückdenkt: Damals trat König Edward, †77, der Onkel von Queen Elizabeth, zurück, weil es ihm verboten war, die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson, †89, zu heiraten). Und tatsächlich: Viele bewundern Meghan für ihr soziales Engagement, ihre Unabhängigkeit und ihr elegantes Auftreten. 

Kritik an Meghan Markle

Doch Meghans Stärken sind gleichzeitig ihre Schwächen. Das zeigt sich bereits in der Art und Weise, wie Harry im November 2016 die Beziehung des Paares bekannt gab: In einem offiziellen Statement warf er Medien vor, Meghan mit einem solchen Ausmaß an Hass und Beleidigungen zu begegnen, dass er sich gezwungen sehe, seine Freundin nun öffentlich in Schutz zu nehmen.

Harrys emotionaler Appell verlor sich im Rascheln des Zeitungspapiers, als das Volk gierig die nächste Schlagzeile verschlang. War sie zunächst nur wegen ihrer Herkunft ein Ziel für negative Berichterstattung, fand man nach der Hochzeit mit Prinz Harry im Mai 2018 immer mehr Kritikpunkte an der 38-Jährigen.

Meghan Markles Andersartigkeit eckt an

Sie bombardiere die Mitarbeiter schon in den früheren Morgenstunden mit SMS, stelle überzogene Forderungen und höre nicht auf die Ratschläge der Höflinge, hieß es. Die Presse verpasste ihr deshalb die Spitzenamen "Duchess Difficult" und "Hurricane Meghan". Die Liste der angeblichen Verfehlungen ist lang: Meghan liebe es, im Mittelpunkt zu stehen, sei verschwenderisch, distanziere Harry von seinen Freunden, koste den Steuerzahler unnötig Geld et cetera. Egal, was Meghan tut oder sagt - man findet das berühmte "Haar in der Suppe".

Im Oktober 2019 haben Harry und Meghan genug und setzen sich zur Wehr - mit einem Wutbrief (Harry) und einer Klage gegen die "Mail on Sunday" (Meghan). 

Welche Gerüchte in der Presse stimmen, welche nicht - man weiß es nicht. Was man jedoch nicht von der Hand weisen kann: Meghan ist weder im Königshaus noch in den elitären Kreisen der britischen High Society aufgewachsen, sondern als Kind eines Lichtregisseurs und einer Angestellten in den USA. Nach ihrer Schullaufbahn hat sie sich bis nach Hollywood hochgearbeitet. Meghan gilt als eigenständige, moderne und selbstbewusst Frau, die genau weiß, was sie will. Eigenschaften, die sie im Laufe ihres Lebens entwickelt hat und die in der bürgerlichen Welt wertgeschätzt werden - und die prädestiniert sind, mit dem Protokoll und den Gepflogenheiten des Hofs zu kollidieren.

Schuld an Spannungen zwischen Prinz Harry und Prinz William?

Gegenwind ist Meghan also fast seit Tag eins ihrer Beziehung mit Harry gewohnt. Doch seitdem der Palast Ende November 2018 den Umzug des Paares aus dem Kensington Palast ins etwa 35 Kilometer entfernte Frogmore Cottage in Windsor verkündete, ist es, als sei jegliche Zurückhaltung in der Anti-Meghan-Berichterstattung gefallen. Von Spannungen zwischen William und Harry ist die Rede - und das schmerzt das britische Royal-Herz.

Über 30 Jahre lang hatte man die beiden Brüder, die so früh den Verlust ihrer Mutter Prinzessin Diana, †36, hatten verkraften müssen, in ihrem Leben begleitet und zu zwei stattlichen jungen Männern heranwachsen sehen. Mit ihren Frauen Meghan und Kate sah man sie schon als die "Fantastischen Vier" des Königshauses - dieser Traum ist nun geplatzt. Das tut weh, das gefällt nicht - und bedarf einer Erklärung.

Es liegt in der Natur des Menschen, nach Erklärungen zu suchen. Im Falle von Harry und William ist sie vielleicht aber nicht das Meghan-Drama, an das viele glauben - sondern nichts weiter als der Lauf des Lebens. Die Brüder sind erwachsen geworden, haben ihre eigenen Familien gegründet und werden aufgrund ihrer unterschiedlichen Stellung im Königshaus unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen. Was zwischen Harry und William passiert, passiert täglich in Millionen anderen Familien auch: Mitglieder schlagen ihren jeweils eigenen Weg ein. Und so ist Meghan womöglich ein Opfer der Presse, so, wie es ihr Umfeld gerne betont. Doch warum ist das so? Weil Meghan nicht nur die Protagonisten ihres eigene Märchens ist, sondern in einem übergeordneten namens "Die britische Monarchie".

Meghan ist die "böse Fee"

Jede gute Prinzessin braucht einen Antagonisten, etwa eine böse Fee oder einen intriganten Höfling. So leben es Märchen und Filme vor. So scheint es nur allzu gut in diese Tradition zu passen, dass mit Meghan Markle eine Frau in die Königsfamilie eingeheiratet hat, die in vielerlei Hinsicht anders zu sein scheint als ihre Schwägerin Herzogin Catherine und damit zur Projektionsfläche eines modernen Märchens wird. Oder, wie Hollywood sagen würde: Die klassische Geschichte zweier Männer, die durch eine Frau entzweit ist.

Prinz Harry mit Herzogin Meghan

Rückzug ins Private

Meghan und Harry behalten sich vor, ihr Familienleben privat zu halten. Die Geburt und Taufe von Archie Mountbatten-Windsor fand somit unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ein Umstand, für den die Presse und viele Briten kein Verständnis zeigten. Tenor: Wer auf Platz sechs der britischen Thronfolge steht und von Steuergeldern finanziert wird, muss das Volk auch außerhalb von Terminen im Namen von Queen Elizabeth an seinem Leben teilhaben lassen.

Dem haben Harry und Meghan nun ein Ende gesetzt: Sie wollen "arbeiten, um finanziell unabhängig zu werden", heißt es in dem Statement vom 9. Januar 2020. 

Mitte November 2019 bis Anfang Januar 2020 nahmen sich Harry und Meghan mit Baby Archie gar eine Auszeit, verbrachten sechs Wochen in Kanada. Schon länger hielten sich die Gerüchte, die Familie könne weitere Aufenthalte dort planen. Nun haben sie ernst gemacht, werden künftig regelmäßig in Nordamerika Zeit verbringen. 

Was bringt die Zukunft für Harry und Meghan?

Eines steht fest: Harry und Meghan sorgen mit ihrem Rückzug als Senior-Members für ein Novum in der jüngeren Geschichte der britischen Royals. Wie sich ihre neue Rolle künftig genau ausgestaltet, wird sich zeigen. Vorerst gilt es sich an das zu halten, was Harry und Meghan in ihrem Statement geschrieben haben: "Wir planen (....) weiterhin unsere Pflicht gegenüber der Königin, dem Commonwealth und unseren Schirmherren zu erfüllen."

jre

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