Dass es Herzogin Meghan, 41, an Enthusiasmus fehlte, als sie durch die Heirat mit Prinz Harry, 38, zum Mitglied der Royal Family wurde, kann man sicher nicht behaupten. Sie stürzte sich in ihre neue Rolle – aber offenbar hat sie dabei nur einen Aspekt der verantwortungsvollen Aufgabe für sich herausgefischt. Die frischgebackene königliche Hoheit packte sofort verschiedene gemeinnützige Projekte an. Doch das war noch lange nicht genug, wenn es nach dem Autor Tom Bowen geht.
Herzogin Meghan fokussierte sich zu intensiv auf Charity
Psychische Gesundheit, Frauenrechte, Tierschutz und das Zusammenbringen von Gemeinschaften – Meghans Steckenpferde während ihrer Zeit als Senior Royal. Sie machte ihre Sache gut und brachte einige wichtige Projekte auf den Weg: Nach der Brandkatastrophe im Grenfell Tower in London im Juni 2017, bei der 72 Menschen ums Leben kamen, veröffentlichte sie rund ein Jahr später das Charity-Kochbuch "Together: Our Community Cookbook“. Mit dem Erlös wird eine Gemeinschaftsküche unterstützt, die von der Tragödie betroffene Frauen ins Leben gerufen haben. Noch heute unterstützt sie mit ihrer Archewell Foundation Wohltätigkeitsorganisationen, die sie bereits in ihrer aktiven Zeit als Senior Royal unter ihre Fittiche genommen hatte.
Meghans Herz für wohltätige Arbeit in allen Ehren. Laut Tom Bower habe es ihr indes allerdings an Leidenschaft gefehlt, ihre neue Position im königlichen Gefüge in ihrer Gänze auszufüllen. Der Autor von "Revenge: Meghan, Harry and the War between the Windsors“ teilt in seinem Buch die Ansicht, dass Meghans Weigerung, "die Grundlagen des königlichen Lebens zu lernen“ zum späteren Megxit im Januar 2020 beigetragen habe.
Forsches Auftreten vs. vornehme Zurückhaltung
Damit meint er offenbar nicht nur eine Kapitulation der Herzogin ob der ungewohnten Rolle, sondern auch die Reaktion der königlichen Familie auf ihren offensichtlichen Unwillen, die ihr gestellten Aufgaben mit Diskretion und verantwortungsvoller Umgangsweise anzunehmen. Die Royals seien sogar zunehmend frustriert gewesen angesichts der forschen Art des neuen Familienmitglieds. Meghan behauptete eine Sonderposition neben der lernwilligen Catherine, der heutigen Princess of Wales, 40. "Kate war von ihrer Nachbarin irritiert. Im Gegensatz zu ihrer eigenen vorsichtigen Herangehensweise, sich 'anlernen zu lassen', bevor sie königliche Pflichten übernahm, rannte Meghan – aber was war ihr Ziel? Und mit wem rannte sie? Wusste sie, dass die königliche Familie unter der Monarchin zusammen lief, nicht als konkurrierende Individuen?"

Temperamentvoll, ungeduldig, anpackend – Meghan entsprach demnach so gar nicht dem Anspruch der Windsors an ein arbeitendes Mitglied im Dienste der Krone. Die bürgerlichen Frauen, die vor ihr in die königliche Familie eingeheiratet hatten, erfüllten schon eher diese Anforderungen, wie Andrew Morton im "Mirror"-Podcast "Pod Save The King" erörtert: "Nach all den Jahren, in denen ich Catherine beobachtet habe, ist mir klar geworden, dass es sehr lange dauert, wirklich zu verstehen, wie es ist, königlich zu sein“, so der Royal-Autor. "Catherine Middleton hat zehn, zwölf Jahre damit verbracht, sich damit zu arrangieren. Dasselbe tat Sophie Rhys-Jones [Sophie von Wessex, die Ehefrau von Prinz Edward; Anmerkung der Redaktion] und sie hat ein viel geringeres Profil – oder hatte es. Es dauert halt lange, bis man sich darauf einlässt."
"Meghan ist ein Naturtalent"
Die Herzogin von Sussex hingegen gab Vollgas für ihre Anliegen, doch wenn es um hochoffizielle Aufgaben ging, zeigte sich eine andere Facette ihrer Persönlichkeit. "Meghan war eine ziemlich schüchterne Person, also war es eine Tortur, Reden zu halten und in der Öffentlichkeit zu stehen. Aber ich denke, sie hat das überwunden", so Morton, der gleichzeitig eine Parallele zu einer anderen royalen Persönlichkeit erkennen will. "Sie erinnert mich so sehr an Diana. Sie hatte ein paar Jahre damit zu kämpfen, sich damit abzufinden, wie es ist eine Prinzessin sein."
Morton bedauert den frühen Rückzug der Sussexes aus der vorderen Reihe der Royals. "Die große Tragödie, denke ich, ist, dass Meghan und Harry sich nicht lange genug gekümmert haben, um zu sehen, ob sie es versuchen könnten. Sie waren auf der Flucht, fast bevor die Hochzeitsmusik zu Ende gespielt war.“ Seiner Ansicht nach hätte die Herzogin Potential gehabt, die britische Monarchie voranzubringen. "Meghan ist ein Naturtalent. Sie hatte die großartige Möglichkeit, ihr Talent und ihre Position einzusetzen, um die Welt wirklich zu verändern. Ich glaube nicht, dass sie eine solche Veränderung bewirken wird, wenn sie in Montecito lebt."
Verwendete Quellen: Tom Bower "Revenge: Meghan, Harry and the War Between the Windsors", mirror.co.uk