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Herzogin Meghan + Prinz Harry Das bedeutet ihr Rückzug aus dem Königshaus

Herzogin Meghan und Prinz Harry
Herzogin Meghan und Prinz Harry
© Getty Images
Prinz Harry und Herzogin Meghan treten als Repräsentanten von Queen Elizabeth vollständig zurück. Das gab der Palast am Samstagabend bekannt. Was bedeutet die neue Vereinbarung aber konkret?

Bye, bye, Herzogin Meghan, 38, und Prinz Harry, 35! 20 Monate nach der Traumhochzeit auf Schloss Windsor und dem damit verbundenen Eintritt Meghans in das britische Königshaus hat das Paar seinen Abschied erklärt. In einem vom Palast herausgegeben Statement am Samstagabend (18. Januar) heißt es, dass die Sussexes künftig nicht mehr im Namen von Queen Elizabeth, 93, auftreten beziehungsweise arbeiten werden. Auch die Königin meldete sich zu Wort; dankte dem Paar und wünschte ihm alles Gute für die Zukunft. Die Mitteilungen klären Fragen, werfen aber auch neue auf.

Herzogin Meghan + Prinz Harry: Behalten sie ihre royalen Titel?

Jein. Harry bleibt weiterhin Prinz Harry und Herzog von Sussex, Meghan weiterhin Herzogin von Sussex. Beide behalten auch den Prädikatstitel "HRH" ("His/ Her Royal Highness", auf Deutsch: "Seine/ Ihre Königliche Hoheit"). Allerdings werden sie "HRH" nicht länger in der Öffentlichkeit nutzen, "da sie nicht länger arbeitende Mitglieder der königlichen Familie sind", so der Palast. Sie werden künftig laut britischen Medien als "Harry, Herzog von Sussex" und "Meghan, Herzogin von Sussex" auftreten. Allerdings wird der Palast diesbezüglich noch einmal nachbessern müssen: Die Kombination aus Vorname, Komma und Herzoginnen/Prinzessinnen-Titel wurde bisher nur von Geschiedenen, konkret Prinzessin Diana und Sarah Ferguson, getragen.

Verlieren wird Harry allerdings seine militärischen Titel - etwas, das ihm nach seiner zehnjährigen Karriere im Militär (er diente unter anderem zwei Mal in Afghanistan) schmerzen wird. Betroffen sind die Ernennungen zum Captain General der Marines (2017), zum Honorary Air Commandant der Royal Air Force (2008) und Commodore-in-chief of Small Ships and Diving der Royal Navy (2006). 

Harry wird außerdem nicht länger Youth Ambassador des Commonwealth sein, zu welchem ihn Queen Elizabeth im April 2018 ernannt hat. Dennoch bleiben er und Meghan Präsident beziehungsweise Vizepräsident des Commonwealth Trust der Queen.

Bleibt Harry weiterhin in der Thronfolge?

Harry steht derzeit auf Platz sechs der britischen Thronfolge, sein Sohn Archie Mountbatten-Windsor, acht Monate, auf Platz sieben. Daran wird sich nichts ändern.

Im Gespräch mit den Experten des Blogs "Royal Central" erklärt die Historikerin und Autorin Marlene Koenig: "Die Thronfolge basiert auf Gesetzen (...) Es würde das Einschreiten des Parlaments erfordern, um eine Person aus der Thronfolge zu entfernen." Gemeint ist der "Succession of the Crown Act" (aufgesetzt 1707, zuletzt modifiziert 2015). 

Aufgrund seines Platzes in der Thronfolge wird Harry auch weiterhin "Counsellor of State" bleiben. Als dieser wird er - neben Prinz Charles, 71, Prinz William, 38, Prinz Philip, 97, und Prinz Andrew, 59, - für die Queen einspringen, wenn sie wegen Krankheit oder Abwesenheit ihre Amtsgeschäfte nicht ausüben kann.

Gehören die Sussexes weiterhin zur Königsfamilie?

Ja - und das nicht nur formal (Harry ist und bleibt der Enkel der Queen). In ihrem Statement am Samstagabend erklärte die Königin: "Harry, Meghan und Archie werden immer geliebte Mitglieder meiner Familie sein." Der Palast betont seinerseits die berufliche Komponente der Angelegenheit und schreibt, dass Harry und Meghan "nicht länger arbeitende Mitglieder der Royal Family sind". Das Büro von Harry und Meghan bestätigte laut Royal-Korrespondent Chris Ship ebenfalls: Ja, sie bleiben Teil der Royal Family.

Sieht man Harry und Meghan weiterhin in der Öffentlichkeit mit den anderen Royals?

Da Harry und Meghan weiter zur Königsfamilie gehören wird man sie bei Familienfeiern sicher mit der Verwandtschaft sehen. Anlässe wären zum Beispiel die für 2020 geplante Hochzeit von Prinzessin Beatrice, 31, die jährliche Geburtstagsparade der Queen im Juni ("Trooping the Colour") oder der traditionelle Kirchgang an Weihnachten auf dem Sandringham Anwesen.

Treten Harry und Meghan freiwillig zurück?

Harry und Meghan erklären am 8. Januar 2019 ihre Absicht, "als hochrangige Mitglieder der königlichen Familie zurückzutreten , um finanziell Unabhängig zu werden und Ihre Majestät, die Königin, weiterhin uneingeschränkt zu unterstützen." Man plane allerdings, eine "progressive neue Rolle innerhalb der Monarchie" einnehmen. 

Die britische Presse bezeichnete dies als "half way out, half way in", also mit "einem Bein im Königshaus, mit einem Bein aus dem Königshaus". Ein Novum in der Geschichte der britischen Monarchie. Problematisch erschien der Teil-Rückzug von Harry und Meghan vor allem im Hinblick auf die "finanzielle Unabhängigkeit". Zum Schutz der Monarchie unterliegen Geschäftstätigkeiten der Royals strengen Restriktionen. 

Im Statement des Palastes vom Samstag heißt es nun, im Zuge der Verhandlungen um den Rücktritt "verstehen sie [Harry und Meghan], dass sie von ihren königlichen Pflichten zurücktreten müssen (...)". Dieser Wortlaut lässt darauf schließen, dass sich die Dinge für Harry und Meghan in den letzten Tagen anders entwickelt haben als gedacht.

Prinz Harry

Behalten Harry und Meghan ihre Schirmherrschaften?

In dem Statement des Palastes heißt es dazu: "Mit dem Segen der Königin werden die Sussexes weiterhin ihre privaten Schirmherrschaften und Vereinigungen aufrechterhalten. Obwohl sie die Queen nicht länger offiziell vertreten können, haben die Sussexes klargestellt, dass alles, was sie tun, weiterhin die Werte Ihrer Majestät wahren wird."

Harry wird demnach weiterhin den von ihm ins Leben gerufenen Sportwettbewerb "Invictus Games" (wird 2021 in Düsseldorf stattfinden) und seine HIV/-Aids-Charity "Sentebale" betreuen. 

Was mit ihren als Senior-Royals übernommenen Schirmherrschaften passieren wird - unklar. Es steht dem Paar frei, sie als Privatpersonen weiterhin zu unterstützen. Von der Website des Paares sussexroyal.com wurden die Organisationen aus der Sektion "Community" inzwischen gelöscht.

Müssen andere Royals jetzt einspringen?

Prinz Harry ist bisher ein wichtiger Leistungsträger für Queen Elizabeth gewesen: Etwa 200 Termine hat er pro Jahr wahrgenommen. 2018 und 2019 war er zudem mit Meghan auf Royal-Tour in Australien respektive Afrika unterwegs. Die Lücke wird nun durch andere Royals - primär Prinz William, Herzogin Catherine, 38, Gräfin Sophie von Wessex, 54, Prinz Edward, 55, und Prinzessin Anne, 69 - aufgefangen werden müssen.

Bleibt das Paar weiterhin in Frogmore Cottage wohnen?

Harry und Meghan wollen, das haben sie bereits klar gemacht, deutlich mehr Zeit in Nordamerika verbringen. Wenn sie sich in England aufhalten, werden sie weiterhin Frogmore Cottage als Wohnsitz benutzen. Das Haus wurde 2018 bis 2019 über Monate einer vollumfänglichen Renovierung unterzogen. Kostenpunkt nur für den Steuerzahler: umgerechnet 2,82 Millionen Euro. Viele Briten waren deshalb empört, dass Harry und Meghan nach nicht einmal einem Jahr im neuen Heim (Umzug im April 2019) den Nordamerika-Rückzug planen. 

Im Statement des Palastes vom 16. Januar heißt es nun, Harry und Meghan würden die 2,82 Millionen Euro zurückzahlen. Außerdem berichten Hofberichterstatter, das Paar würde künftig eine ortsübliche Miete für Frogmore Cottage an die Queen zahlen.

Wie verdient das Paar künftig sein Geld?

Harry und Meghan werden keinen Anteil mehr vom Sovereign Grant (finanzielle Unterstützung der hauptberuflich arbeitenden Royals aus Steuergeldern) erhalten. Sorgen muss man sich deshalb nicht.

Englische Medien und Finanzexperten vermuten, dass Harry und Meghan mit der Marke "Sussex Royal" ein immenses Vermögen erwirtschaften können. Denkbar wären grundsätzlich Deals im Bereich Film, TV, Buch, Merchandise und Aufträge als hoch dotierte Redner vor Unternehmen, bei Podiumsdiskussionen etcetera.

Dass Harry und Meghan nach den jüngsten Verhandlungen mit dem Palast weiterhin als "Sussex Royal" agieren können, wird von Hofberichterstattern stark angezweifelt. Andererseits wären sie ohne den Bezug zum Königshaus deutlich freier in der Wahl ihrer Geschäftstätigkeiten. Nähere Details zum Thema "Finanzen" sind abzuwarten.

Unterstützt Prinz Charles seinen Sohn finanziell?

Als Senior-Royals war es Harry und Meghan bisher verboten, ihr eigenes Geld zu verdienen. Deshalb wurden sie in beruflicher Hinsicht - Kosten für Büros, Mitarbeiter, Dienstreisen et cetera - zu fünf Prozent aus dem Sovereign Grant finanziert und zu 95 Prozent aus Charles' Tätigkeit als Verwalter des Herzogtums Cornwall. Die von Charles gesponserte Summe soll laut "Daily Mail" bei etwa 2,3 Millionen Pfund (2,7 Millionen Euro) liegen.

Englische Hofberichterstatter sind sich einig, dass Charles seinen Sohn und dessen Frau weiterhin unterstützen wird. Ob aus seinem Privatvermögen oder dem Ertrag des Herzogtums ist unklar.

Wer übernimmt die Security-Kosten für Harry und Meghan?

Eine der in den letzten Tagen meistdiskutierten Fragen: Wie wird der Schutz der Sussxex organisiert und wer zahlt dafür? Als Senior-Royals unterstanden Harry und Meghan bisher dem Rund-um-die-Uhr-Schutz speziell ausgebildeter, bewaffneter Mitarbeiter der Metropolitan Police. Englische Zeitungen schätzen die Kosten hierfür derzeit auf etwa eine Million Pfund pro Jahr (umgerechnet 1,17 Million Euro). Mit den Auslandsaufenthalten könnte es gar eine astronomisch Hohe Summe von nahezu neun Millionen Euro sein, schreibt "Mail on Sunday". Der Schutz käme dem eines Premierminister gleich.

Zu den Details in Sachen Sicherheit will der Palast keine Angaben machen. "Es gibt gut etablierte unabhängige Prozesse, um den Bedarf an öffentlich finanzierter Sicherheit zu ermitteln", heißt es. Klingt, als würde die Verwendung von Steuergeldern für die Security geprüft werden. Ob diese von UK oder Kanada - dem künftigen Zweitwohnsitz der Sussexex - getragen werden - abwarten.

Ab wann gilt der Rücktritt und wie geht es bis dahin für Harry und Meghan weiter?

Laut Palast ab Frühjahr 2020. Bis dahin, so schreibt es Royal-Korrespondenten Emily Andrews, werden Meghan und Harry Termine für Queen Elizabeth wahrnehmen. Meghan werde dafür von Kanada nach London zurückkommen. Chris Ship berichtet unterdessen, dass Meghans Anwesenheit bei Terminen auf Nachfrage nicht bestätigt wurde - Harrys allerdings schon. 

Das Paar will wie angekündigt die meiste Zeit in Nordamerika verbringen. Allerdings heißt es, dass sich die Parteien in einem Jahr wieder an einen Tisch setzen und die getroffenen Vereinbarungen überprüfen werden.

Können Harry und Meghan eines Tages ins Königshaus zurückkehren?

Da Harry und Meghan ihre Titel behalten und laut Queen Elizabeth weiter geschätzte Teile der Familie sein werden, ist eine Rückkehr als arbeitende Royals theoretisch möglich. Allerdings ist es in der Praxis unwahrscheinlich, dass Harry und Meghan ihre Meinung ändern werden. 

Verwendete Quellen:Daily Mail, Twitter, royal.uk, sussexroyal.com

jre Gala

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