Die unerlaubt aufgenommenen Oben-ohne-Fotos der Herzogin von Cambridge dürfen vom französischen Klatschmagazin "Closer" nicht weiter verbreitet werden. Damit haben Kate und William einen ersten juristischen Erfolg erzielt. Ein Gericht in Nanterre bei Paris untersagte dem Magazin die Verwendung der Aufnahmen, berichtet die französische Tageszeitung "Le Figaro" im Netz.
Während Kate und William als letzten Stop ihrer Asien-Pazifik-Reise den Inselstaat Tuvalu ansteuerten, ging es in Frankreich um Recht und Ordnung und die Titelgeschichte des Magazins "Closer". Das Klatschblatt, das auf und in seiner aktuellen Ausgabe Bilder der barbusigen Herzogin zeigt, sollte durch eine einstweilige Verfügung an der Weiterverbreitung der Inhalte gehindert werden. Am Montag hatte sich das zuständige Gericht in Nanterre nach einer ersten Anhörung vertagt, die Entscheidung kam am Dienstag Vormittag (18. September).
"lefigaro.fr" berichtet, dass das Gericht den Verlag Mondadori, Herausgeber von "Closer" dazu verurteilt habe, alle in ihrem Besitz befindlichen Fotos innerhalb von 24 Stunden an das Herzogpaar auszuhändigen. Die Bilder dürfen nicht weiterverteilt und nicht verkauft werden. Jeder Tag Verzug kostet je Maßnahme 10.000 Euro. Eine schmerzliche Einschränkung müssen Kate und William jedoch hinnehmen: "Closer" muss seine aktuelle Ausgabe offenbar nicht aus dem Handel nehmen.
Weil das Paar und seine Anwälte auch Strafanzeige gestellt hatten, laufen nun auch dafür die Ermittlungen.
Die umstrittenen Fotos entstanden während eines privaten Urlaubs des Herzogpaares in einem Anwesen in der Provence, das dem Queen-Neffen Viscount Linley gehört. Herzogin Catherine bewegte sich auf der Terrasse eines Privathauses, der Fotograf muss ein Stück entfernt an einer Straße, also auf öffentlichem Grund und Boden gestanden und auf das Grundstück fotografiert haben.

Am Wochenende wurde klar, dass das Königshaus entgegen seinen üblichen Gepflogenheiten aktiv wird, neben der einstweiligen verfügung hat das Rechtsteam des Paares auch Strafanzeige wegen Verletzung der Privatsphäre gegen Unbekannt gestellt. Die Veröffentlichung hatte im britischen Königshaus für Empörung und Wut gesorgt, insbesondere weil Prinzessin Diana, die Mutter von Prinz William, auf der Flucht vor Fotografen 1997 in Paris ums Leben kam. Prinz William soll daher sehr betroffen sein und wild entschlossen, seine Frau vor solchen Momenten mit der Presse zu beschützen.
Vom Aufenthalt auf den Solomon Islands ist ein Zitat des Prinzen verbreitet worden, dass er sich die Verantwortlichen für die Nacktbilderverbreitung ins Gefängnis wünsche und gerne persönlich im Prozess aussagen würde.
Gleichzeitig deutete die Chefredakteurin der französischen "Closer" an, es gebe noch deutlich intimere Fotos, die sich nicht veröffentlicht hätten. Das übernahm dann das im gleichen Verlag erscheinende italienische Schwesterblatt "Chi": Ein Special mit Bildern von Will und Kate in privaten Umständen inseriert das Klatschmagazin diese Woche auf seinem Cover. "Chi"-Chefredakteur Alfonso Signorini verteidigte seine Entscheidung, 26 Seiten dieser Bilder zu zeigen: "Ich bin der Direktor einer Zeitung und nicht eines Supermarktes, ich verkaufe keine Karotten oder Artischocken, ich verkaufe Fotosensationen", erklärte der Journalist. "Wenn ich sie nicht veröffentlicht hätte, würde ich nicht das Geld verdienen, das ich bekomme. (...) Die italienischen Gesetze besagen, dass es uns erlaubt ist, auf öffentlichen Straßen unter freiem Himmel Fotos von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu machen."
Ein weiteres Magazin, der "Irish Daily Star", hat schon vor etwaigen Schadenersatzzahlungen ein großes finanzielles Problem durch die Veröffentlichung der Bilder bekommen: Northern & Shell, eine britische Firma, die Anteile an dem Blatt hält, will das Joint-Venture mit dem verantwortlichen irischen Verlag "Independent News & Media" aufkündigen, berichten britische Medien. So könnte die umstrittene Veröffentlichung - schon ganz ohne Gerichtsurteil - einige Leute ihre Jobs kosten. St James' Palace, die Pressestelle des Paares, ließ mitteilen, es gäbe für die Veröffentlichung "keine Motivation außer Gier".

cfu