Wenn in Hannover die Bräute der Welfenprinzen vor den Altar schreiten, dann trugen sie in den letzten Generationen einen Kopfschmuck zum Schleier, der auch als "Hannoversche Hochzeitskrone" oder "Kleine Krone von Hannover" bekannt ist. Diese saß auf dem Kopf von Prinzessin Ortrud von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, als sie 1951 Prinz Ernst August von Hannover, den Großvater, heiratete. Auf dem von Prinzessin Friederike von Hannover, als sie 1938 den künftigen Königs Griechenlands heiratete. Und auch auf dem von Prinzessin Alexandra von Hannover, einer Tante von Prinz Ernst August jr., als sie den Prinz von Leinigen ehelichte.
Auffällige Diamanten an der Hochzeitskrone
Das Besondere daran: Diese kleine Brillantkrone, mit ihren Bögen, den Fleur-de-Lils und den auffälligen, wertvollen Diamanttropfen gehört nicht einmal mehr wirklich nach Hannover. Denn im Rahmen der Beendigung der Personalunion zwischen dem Königreich Hannover und dem Königreich Großbritannien ging dieses Juwel 1858 an die Briten - und wenn in Hannover Bräute heiraten, dann muss die Krone von Queen Elizabeth ausgeliehen werden.
Ekaterina traf eine andere Wahl
Ob's an der fehlenden offiziellen Zustimmung des alten Prinz Ernst August zur Hochzeit seines Sohnes lag, dass die Queen die Krone gar nicht verleihen konnte? Vielleicht war das prunkvolle Schmuckstück aber auch einfach nicht nach dem Geschmack der Designerin Ekaterina Malysheva oder passte nicht zu ihrem Brautkleidwunsch. Der floral bestickte Schleier brachte sie vielleicht auf eine Idee:
Ein Diadem aus dem Kaiserhaus
Sie jedenfalls trat mit einem anderen Diadem aus der Geschichte der Hannoveraner vor den Traualtar: eines mit auffälligen Blumenmotiven aus Geissblatt und Knospen. Es soll mit der Prinzessin Victoria Luise von Preußen, der Frau von Ernst August III. und Urgroßvaters des Bräutigams, in die Familie der Welfen gekommen sein. Sowohl die Mutter des prinzen, Chantal Hochuli, als auch seine Stiefmutter Prinzessin Caroline von Hannover haben es bereits getragen, aber das ist schon viele Jahre her - wie schön, diesen Schatz des Hauses Hannover wieder einmal bei Tageslicht sehen zu können.