Wenn bisher über das Haus Thurn und Taxis geschrieben wurde, ging es um Fürstin Gloria, ihren rennfahrenden Sohn Albert oder die jüngste Tochter Elisabeth, Autorin und Kolumnistin bei der amerikanischen "Vogue". Jetzt sorgt die Erstgeborene für Schlagzeilen: Maria Theresia Ludowika Klothilde Helene Alexandra Prinzessin von Thurn und Taxis, wie die 33-Jährige mit vollem Namen heißt, wird heiraten. Keinen deutschen Adligen, wie zu erwarten wäre, sondern den britischen Kunstszene-Star Hugo Wilson, 31. "Sie passen super zusammen und verstehen sich richtig gut. Auch, weil beide Künstler sind", sagt ein Insider aus dem Umfeld des Paares zu "Gala".
Wie kreativ die Braut tickt, zeigt schon ihr Werdegang. Er liest sich ähnlich imposant wie ihr Name: Maria Theresia studierte in Madrid und Paris, machte ihr Diplom in Film und Regie an der London Film Academy. Die privat wohl wichtigste Station ihrer Ausbildung: das Kunststudium an der renommierten City and Guilds of London Art School - hier lernte sie Hugo Wilson kennen.

Ihr zukünftiger Ehemann zählt laut "Daily Mail" zu den schillerndsten Nachwuchsstars der jungen Brit-Art-Szene. Die Schulbank drückte er, ganz Upper-Class-Sprössling, auf dem Elite-Internat Stowe, das ihn nun neben Sir Richard Branson, Henry Cavill und Claudia Schiffers Ehemann Matthew Vaughn stolz auf der Liste der berühmtesten Absolventen führt. "Mit ihm kann man Pferde stehlen. Es gibt einfach niemanden, der ihn nicht mag", sagt einer seiner Londoner Buddys im Gespräch mit "Gala". Sehr extrovertiert sei er, ein Typ, der einer steifen Gesellschaft ganz schnell Leben einhauchen könne. Quasi die ideale Ergänzung zu Maria Theresia, die als introvertierteste und zurückhaltendste der Regensburger Geschwister gilt.
Hugo Wilson besitzt außerdem - extrem wichtig für einen Mann, der bald dem Hochadel die behandschuhten Hände schütteln wird - perfekte Manieren und spricht den typischen Akzent der britischen Oberschicht. Ein taffer Kerl, kein verweichlichtes Jüngelchen. Mit 17 Jahren verließ er sein vermögendes Elternhaus, versuchte sich in seinem Sehnsuchtsland Italien als Maler. "Ich hatte damals fast nichts und musste deshalb sehr früh mit meiner Kunst Geld verdienen", sagte er in einem seiner wenigen Interviews.
Sorgen ums Einkommen dürften ihn an der Seite von Maria Theresia nie mehr plagen. Den Milliardenbesitz der Familie erbte zwar Bruder Albert, doch Maria Theresia erhielt natürlich einen Anteil.
Seit mehr als fünf Jahren sind die Prinzessin und Hugo Wilson liiert - ein guter Zeitpunkt also, um die Dinge ernsthafter anzugehen. "Maria Theresia ist sehr gläubig, eine wilde Ehe auf Dauer behagt ihr nicht", sagt die Quelle aus ihrem Umfeld zu "Gala". "Sie wünscht sich den kirchlichen Segen und dann eine Familie."Dieses Thema ist eine winzige Bruchstelle für die Beziehung. Wie alle Mitglieder des Thurn-und-Taxis-Clans ist Maria Theresia überzeugte Katholikin. Hugo Wilson hingegen gehört der protestantischen Church of England an. Die Familie ersehnt sich eine kirchliche Trauung nach katholischem Ritus. Im Idealfall sollte der Bräutigam dafür konvertieren.
Und was sagt die künftige Schwiegermutter? Offiziell wollte Fürstin Gloria zu der Verlobung kein Statement abgeben. Dass der anerkannten Kunstexpertin und -sammlerin Maria Theresias Wahl gut gefallen dürfte, kann man sich locker vorstellen. Wer einmal in den privaten fürstlichen Räumen von Schloss St. Emmeram inmitten ihrer berühmten Sammlung stand, weiß: Fürstin Gloria lebt und atmet Kunst, brennt dafür so sehr wie Maria Theresia und Hugo Wilson.
Ursprünglich hatte sich die Fürstin allerdings einen anderen Partner für ihre Tochter gewünscht. "Meiner Mutter wäre es am liebsten, wenn wir einen Adligen heiraten würden, möglichst jemanden aus dem Hochadel", sagte Maria Theresias Schwester Elisabeth einmal im Interview mit "Gala". Gleich darauf fügte sie hinzu: "Mittlerweile hat sie aber ein bisschen besser verstanden, dass es im Leben nicht so leicht für uns läuft."