Schaut man Prinzen und Königen in Europa auf die Hände, dann fällt auf, dass nicht alle einen Ehering tragen. Prinz Philip, seit fast 70 Jahren mit Queen Elizabeth verheiratet, winkt immer ringlos in die Menge. Ebenso sein Enkel William. Prinz Charles dagegen trägt seit 2005 am Ringfinger der rechten Hand seinen Siegelring und darunter einen zarten, goldenen Ehering aus walisischem Gold. Prinz Edward macht es ähnlich wie sein großer Bruder und hat links gleich zwei Ringe angesteckt.
Der aktuell bekannteste Noch-Nicht-Ringträger der Windsors ist sicherlich Prinz Harry, der sich bislang nicht vor den Altar getraut hat und alleine deswegen die Entscheidung "Mit oder ohne" nicht treffen musste.
Ehering als Symbol
Ob rechts oder links getragen, der Trauring ist das Symbol der Verbundenheit und steht - durch seine Form - für Unendlichkeit, Beständigkeit und eheliche Treue. Das sahen schon die alten Ägypter und Römer so, die den Ehering links trugen. Im deutschsprachigen Raum tragen Mann und Frau ihn heute vorwiegend rechts - wenn "mann" ihn denn überhaupt trägt. Lange Zeit waren es überwiegend die Frauen, die ihre Verlobungs- und Ehering am Finger präsentierten. Der Trend zum Ringtragen von Männern wurde während des Zweiten Weltkrieges größer. Es heißt, damit wollten sich die Soldaten sich an die daheim wartenden Ehefrauen erinnern lassen.
Gründe dagegen
Doch Symbolcharakter hin oder her, es sind mitunter ganz pragmatische Gründe, warum eine Männerhand unberingt und nackt bleibt: Man könnte hinterhaken, sich verletzten, das gute Stück könnte einem vom Finger rutschen oder es verfängt sich beim Tragen permanent unangenehm Dreck dahinter. In manchen Berufssparten noch mehr als in anderen.
Nun arbeiten Royals nicht auf dem Bau oder muten ihren Händen dreckige Arbeit zu. Was spricht also dann gegen das Tragen des Ehesymbols? Die Briten wunderten sich über Williams voreheliche Ankündigung, er wolle seinen Trauring, im Gegensatz zu seiner künftigen Ehefrau, nicht tragen. Spekulationen machten die Runde, er könnte zögern, weil es in der Geschichte britische Herrscher gab, die es mit der ehelichen Treue - trotz Ring am Finger - nicht so genau nahmen. Wollte der Prinz sich also alle Chancen offenhalten?
Prinz William schwimmt gegen den Trend

Wohl kaum. In Prinz Williams Fall war der Grund sehr viel simpler: Vor seiner Hochzeit ließ ein Palastmitarbeiter diverse Medien wissen, der Queen-Enkel sei einfach kein Schmuckträger, daher verzichte er. Es sei reine Geschmackssache, das Paar habe sich bereits im Vorfeld darüber verständigt. Denkbar wäre auch, dass Williams Großvater, Prinzgemahl Philip, seinen Enkel ein wenig beeinflusst hat im Anti-Ring-Trend.
Schaut man anderen männlichen Royals auf die (Ring-)Finger der linken und rechten Hand, dann steht Prinz William nicht nur in der eigenen Familie recht alleine da - oder seine royalen "Kollegen" sehen einen Ehering nicht so sehr als Schmuck an wie er.
In Schweden zeigen Prinz Carl Philip und Prinz Daniel beide ihre Trauringe am Finger. Die linke Hand von Prinz Frederik von Dänemark ziert seit 2004 ebenfalls permanent ein goldener Ehering. Prinz Haakon von Norwegen verzichtet genauso wenig wie sein Vater König Harald auf dieses Schmuckstück. Ebenso halten es Fürst Albert, König Philippe, König Willem-Alexander und König Felipe.