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König Konstantin Umzug nach Griechenland

Nach 46 Jahren im Exil soll König Konstantin seinen Hauptwohnsitz wieder zurück nach Griechenland verlegt haben. Wie verschiedene Zeitungen berichten, hat er sein Londoner Anwesen verkauft und sich in der Nähe von Athen niedergelassen

Diese Meldung dürfte vor allem die Griechen überraschen: König Konstantin von Griechenland, 73, und seine Frau Anne-Marie, 67, sollen nicht nur ihr Anwesen im noblen Londoner Stadtteil Hampstead für mehr als 11 Millionen Euro verkauft haben. Der neue Hauptwohnsitz des seit 46 Jahren im Exil lebenden Königspaares soll wieder Griechenland sein, das berichtet unter anderem die Onlineausgabe der britischen Zeitung "The Guardian".

Laut dem dänischem "Billed Bladet" bezog das Königspaar bereits im Frühjahr ein gemietetes Haus in Porto Heli in der Nähe von Athen, das nun ihr dauerhaftes Domziel sein soll. Ob der König tatsächlich in seiner Heimat bereits den Immobilienmarkt sondiert, um den Verkaufserlös aus London zu investieren, ist bislang nicht klar. Auch eine offizielle Bestätigung des Umzuges gibt es noch nicht.

Klar ist aber, dass die königliche Familie keinen Zugriff mehr auf ihren alten Grundbesitz in der Heimat hat. Sämtliche Ländereien und Residenzen, darunter der Familiensitz Tatoi nördlich von Athen und die Sommerresidenz auf Korfu, fielen nach Konstantins Entmachtung an den Staat. Der Exil-Monarch zog gegen den Enteignungsbeschluss der griechischen Regierung bis vor den Europäischen Gerichtshof in Straßburg. Im Jahr 2000 entschied das Gericht zu seinen Gunsten und befand die Enteignung für rechtswidrig. Der König erhielt allerdings nicht die Grundstücke und Schlösser zurück, dafür aber eine Entschädigungssumme in Millionenhöhe. Laut der offiziellen Webseite der griechischen Königsfamilie floss dieses Geld in die von Konstantin gegründete gemeinnützige "Anna Maria Stiftung", die sich in Griechenland für Opfer von Naturkatastrophen engagiert.

In Interviews beteuerte der 73-Jährige immer wieder, er habe keinerlei politische Ambitionen mehr. Sollte er aber tatsächlich wieder dauerhaft in Griechenland leben wollen, dürfte dieser Schritt in seiner von Krisen geschüttelte Heimat für Aufsehen sorgen. Konstantin war 1964, nach dem Tod seines Vaters, König der Hellenen geworden. In der ohnehin instabilen Monarchie konnte sich der damals 23-Jährige nicht lange behaupten: Nach Regierungs- und Verfassungskrisen, einem Militärputsch und einem gescheiterten Gegenputsch flüchtete Konstantin II. mit Ehefrau Anne-Marie und den beiden ältesten Kindern Alexia und Pavlos 1967 aus seinem Heimatland. Anfang der 1970er Jahre votierte die Mehrheit der Griechen in einer Volksabstimmung für eine Abschaffung der Monarchie. Allerdings verzichtete der im Exil lebende König nie auf den Thron oder dankte formal ab.

In den vergangenen Jahren konnten sich die Griechen bereits daran gewöhnen, König Konstantin und seine Familie zumindest zeitweise im Land zu haben, da das noch 1981 bestehende, strikte Einreiseverbot offenbar gelockert wurde. So reiste das Königspaar, alleine oder mit Kindern und Enkeln, immer wieder nach Griechenland und verbrachte in Porto Heli den Urlaub.

2010 erlebten die Griechen ein großes royales Fest, als die Hochzeit von Prinz Nikolaos, dem zweitältesten Sohn des Königspaares, auf der Insel Spetses gefeiert wurde. Wie "The Guardian" und "Hello" berichten, übersiedelte der Prinz mit Ehefrau Tatiana ebenfalls, und noch bevor König Konstantin seinen Umzug perfekt gemacht haben soll, nach Griechenland.

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