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Juan Carlos Sein angeblicher Sohn ist gestorben

Juan Carlos
Juan Carlos
© Laurent Zabulon / ABACAPRESS.COM / Picture Alliance
Ob Juan Carlos diese Nachricht getroffen hat? Ungewiss. Der Mann, der seit Jahren behauptet, sein unehelicher Sohn zu sein, ist am vergangenen Wochenende in La Bisbal d’Empordà gestorben. Das berichten spanische Medien übereinstimmend.

Die aktuelle Berichterstattung über Juan Carlos, 82, ist geprägt von neuen, erschreckenden Details über Spaniens Alt-König. Der Grund: In der "HBO Max"-Serie "Salvar al Rey" (dt. "Den König retten") enthüllen über 50 Zeitzeug:innen und sogar ehemalige Geheimagent:innen, wie Juan Carlos' Staatsapparat jahrelang versucht hat, den Ex-Regenten vor seinen eigenen Taten zu beschützen und seine Skandale zu vertuschen.

Juan Carlos' angeblicher Sohn ist unerwartet verstorben

Neben diesen schockierenden Enthüllungen macht nun allerdings auch die Nachricht vom Tod seines angeblichen Sohnes die Runde. Albert Solà, jener Mann, der jahrelang beharrlich behauptet hatte, der Sohn des emeritierten Königs zu sein, ist am Samstag, 8. Oktober 2022, bei einem Restaurantbesuch in La Bisbal d’Empordà gestorben. Wie Zeug:innen gegenüber der spanischen Zeitung "Ara" berichten, war Solà in seinem Stammlokal "Pa i Trago" zu Gast, als er aus bisher unbekannten Gründen zu Boden fiel. Die Anwesenden riefen den Notdienst, doch jede Hilfe kam zu spät. "Ich hielt ihn in meinen Armen, er atmete zweimal aus und fing an, lila zu werden. Ich denke, es war ein Herzinfarkt, weil mein Vater, der auch einen hatte, genauso gestorben ist", erklärt Toni, ein Mann aus La Bisbal d’Empordà, der vor Ort war, als Albert Solà starb. Er wurde nur 66 Jahre alt.

Albert Solà (†)
Albert Solà (†)
© Dana Press

Albert Solà war der "Monarch von Bisbal"

Jeder in der Stadt kannte Albert Solà als "Monarch von Bisbal", so der Titel des Buches, das er 2019 schrieb und mit dem er beweisen wollte, dass er der Sohn von Juan Carlos sei. Solà schrieb unter anderem, dass er das Ergebnis einer Affäre des emeritierten Königs mit einer jungen Frau aus dem katalanischen Großbürgertum sei, die ihn nach seiner Geburt zur Adoption freigab. Nach eigenen Angaben lebte er zunächst bei einer Familie aus Ibiza, bis sie ihn zu seinen Adoptiveltern aus Sant Climent de Peralta brachten.

Weiter behauptete er, dass er im Alter von zwei Wochen in einer Geburtsklinik in der Provinz Barcelona registriert wurde und laut diesem Dokument ein Hemd, einen blauen Pullover, eine weiße Decke und einen grünen Schnuller trug. "Für einige Historiker ist der grüne Schnuller seit der Antike ein geheimes Symbol des spanischen Königshauses. In Wirklichkeit wäre Grün ein Codewort, ein Akronym, das 'Lang lebe der König von Spanien' bedeuten würde", bekräftigte Albert Solà seine Behauptungen. 

Bei seinen Recherchen will Solà zudem entdeckt haben, dass er eine Schwester in Belgien habe. Die beiden haben angeblich denselben Vater: Juan Carlos. Deshalb beschlossen die beiden im Jahr 2012 auch, gemeinsam einen Vaterschaftsantrag vor Gericht zu stellen. Dieser blieb jedoch erfolglos. Zu dieser Zeit begann Solà auch einen langen, eigenen Gerichtsstreit um seine Herkunft. Der Oberste Gerichtshof wies seine Klage 2015 allerdings zurück. Die Begründung: Sein Antrag enthielt keine "minimal kohärente und einigermaßen plausible Darstellung des Sachverhalts".

2019 wurden DNA-Testergebnisse publik, die zu 99 Prozent bestätigen sollten, dass Juan Carlos der Vater von Albert Solà ist. Der Oberste Gerichtshof erkannte diese jedoch bis zu Solàs Tod nicht an.

Verwendete Quellen: ara.cat, niusdiario.es, elmundo.es, elperiodico.com, diaridegirona.cat

aen Gala

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