Wirbel in Luxemburg: Nach Negativ-Schlagzeilen über Kündigungen und Entlassungen am Hof untersuchte ein Sonderbeauftragter der Regierung, Jeannot Waringo, 67, ein halbes Jahr lang die Situation. Im Januar 2020 wurde das Ergebnis im sogenannten Waringo-Report bekannt: Es sei unvermeidbar, die Monarchie unter Großherzog Henri von Luxemburg, 65, und Großherzogin Maria Teresa, 63, in wesentlichen Punkt zu reformieren. Betroffen sind vor allem die Finanz- und Personalpolitik, aber auch die generelle Arbeitsatmosphäre. In einem Statement hatte Henri vor der Veröffentlichung des Reports bereits seine Unterstützung zugesagt.
Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa: Am Hof weht bald ein anderer Wind
Bei einem Treffen der parlamentarischen Kommission für institutionellen Angelegenheiten wurde vergangene Woche zum zweiten Mal über die Konsequenzen des Waringo-Reports für den Hof in Luxemburg gesprochen. Die wichtigsten Reformpunkte sind in einem Dekret niedergeschrieben worden, dessen Entwurf der Kommission vorgelegt worden sei, schreibt die Tageszeitung "L'Essentiel". Premierminister Xavier Bettel, 47, sagte dazu: "Wir erhalten im Grunde eine Monarchie, die aus dem 19. im 21. Jahrhundert ankommt. Es war Zeit. Es ist auch im Interesse der Institution und ich denke, es war hier wirklich wichtig, auch zusammen mit dem Palast die Reformen zu erarbeiten."
Das sind die Punkte der Reform
Die Bestimmungen sollen ab dem Haushaltsjahr 2021 in Kraft treten und sollen laut "Contacto" wie folgt lauten:
- Das Hauptziel ist die konstitutionelle Monarchie moderner und transparenter zu machen.
- Der Großherzogs erhält die Schirmherrschaft für den Hof.
- Der Hofmarschall wird die Verwaltung des Hofes leiten und ist für das Personal verantwortlich. Bisher war das der Grossherzog.
- Ein neues Gremium wird geschaffen, bestehend aus dem Hofmarschall und dem Generalsekretär des Ministerrates, um die Beziehungen zwischen Großherzog, Hof und Regierung besser zu koordinieren.
- Die Website des Königshauses (www.monarchie.lu) soll neu gestaltet werden und auch die Aktivitäten der Grossherzogin erwähnen.
- Ab 2022 wird jeweils in der ersten Jahreshälfte ein Tätigkeitsbericht über die offiziellen Initiativen der großherzoglichen Familie veröffentlicht.
In der Diskussion der Kommission geäußerte Änderungen sollen von Xavier Bettel nun umgesetzt werden. Das Budget des Hofes soll außerdem erheblich erhöht werden, wurde bekannt. Konkrete Zahlen sind nicht bekannt; Einzelheiten sollen erst am 14. Oktober vorgelegt werden.
Verwendete Quelle: Dana Press, www.rtl.lu