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Corinna Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein "Ich suche nach Harmonie"

Corinna Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein
Corinna Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein
© Christian Kain
In Monaco tankt die Prinzessin neue Energie zwischen ihren Reisen rund um die Welt. Beim Hausbesuch in der 13. Etage bekam GALA Einblicke in ein schillerndes Leben

Bis zum Horizont nichts als strahlend blauer Himmel und azurfarbene Wellen. Das Rauschen ist sogar hier oben im 13. Stock noch zu hören, angenehm leise. Wenn man hinunterschaut zum Larvotto-Strand, kann man die Stand-up-Paddler übers Mittelmeer gleiten sehen. In Monaco sind solche Szenen auch im Winter normal. Die Bewohnerin des sonnendurchfluteten Apartments, selbst eine begeisterte Wasserskiläuferin, weiß das zu schätzen.

Seit acht Jahren ist das Fürstentum die Wahlheimat von Corinna Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein, 50. Ihre Berufsbezeichnung lautet "Strategic Advisor", also "Strategische Beraterin", und sie gilt als eine der weltweit am besten vernetzten Frauen. Mit Monacos Fürstenpaar Albert und Charlène ist sie herzlich verbunden. In Spanien kennt man sie als gute Freundin von Altkönig Juan Carlos. Durch ihre im Jahr 2000 geschlossene – und 2005 geschiedene – Ehe mit Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein gehört die in Frankfurt als Corinna Larsen geborene Tochter einer Deutschen und eines Dänen nun zu einer der ältesten deutschen Adelsfamilien.

Äusserlichkeiten sind wichtig in Monaco

Noch wichtiger aber ist das, was dahintersteckt. Unabhängig von ihrem großen Namen baute Corinna Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein ein international erfolgreiches Unternehmen auf. Ins Büro hat sie es nicht weit: Ihre Firma "Apollonia Associates" sitzt im selben Gebäude, nur zwei Etagen tiefer. Einen 16-Stunden-Tag empfindet die Chefin als nichts Ungewöhnliches. Sie ist auf allen Kontinenten unterwegs, bespricht mit Konzernlenkern zum Beispiel die Beschaffung von Rohstoffen. Fürs GALA-Shooting sind die engsten Mitarbeiter ins Apartment heraufgekommen. Die Büroleiterin, die persönliche Assistentin – sie plant unter anderem die vielen Reisen –, außerdem Modeberaterin Elika Gibbs. Wie sich im Gespräch bald herausstellt, organisiert sie auch die Garderobe von Kate Moss und Lily Allen.

Corinna Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein in ihrem Wohnzimmer
Corinna Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein in ihrem Wohnzimmer
© Christian Kain

Herzlich und offen empfängt die Hausherrin das GALA-Team. "Wenn ich von meinen Reisen nach Hause komme, bin ich immer gleich gut gelaunt", sagt sie. "Das Apartment ist mein ,happy flat‘, mein fröhliches Zuhause." Die Wohnung wurde gerade renoviert. Viel Rot, viel Blau. Das Sofa im Wohnzimmer erinnert ans Meer. Überall stehen Vasen mit duftenden Blumen. Verschiedene Sorten in Weiß. Zeitgenössische Kunst setzt Akzente. "Ich würde mich eher als Liebhaberin von Kunst bezeichnen, nicht als Sammlerin. Ich suche vor allem nach Harmonie", sagt Corinna zu Sayn-Wittgenstein. So geht Understatement.

In den Regalen Kunstbände und viele Fotos. Ganz wichtig: ihre beiden Kinder. Daneben sieht man die Kosmopolitin mit dänischem Pass Seite an Seite mit Staatsmännern wie Bill Clinton und Wladimir Putin, mit Prinz Philip von England und Papst Benedikt XVI. "Hier können Sie Prinz Albert und mich beim Rotkreuzball 1984 in Monaco sehen, wir saßen am sogenannten Jugendtisch." Über ihre Eighties-Frisur muss sie heute schmunzeln. Die Stiftung des Fürsten unterstützt sie seit Jahren, sucht zum Beispiel passende Sponsoren für seine Charity-Veranstaltungen. Und zweimal schon nahm Corinna zu Sayn-Wittgenstein, die ein langjähriges Mitglied der "Clinton Global Initiative" ist, Fürstin Charlène mit zu Treffen der Organisation in New York.

Viele Kontakte und wohltätige Zwecke

Charlène konnte dort ihre eigene Stiftung international noch bekannter machen. Die "Princess Charlène of Monaco Foundation" kümmert sich beispielsweise darum, dass Kinder schwimmen lernen. Solche Veranstaltungen bedeuten "eine Menge Arbeit", sagt Corinna zu Sayn-Wittgenstein. "Die Frage, welche Kleider wir tragen, ist da immer nur das letzte Detail. Wichtig sind die Inhalte." Weitere Stiftungen, die sie mit ihrer Expertise unterstützt: Prinz Charles’ "The Prince’s Trust", Prinz Philips "The Duke of Edinburgh International Awards Foundation", das "Global Philanthropreneurship Forum" sowie die "Naked Heart Foundation" des russischen Supermodels Natalja Wodjanowa, mittlerweile eine gute Freundin.

Wie knüpft man so exzellente Kontakte? "Mein Vater war in der Luftfahrt tätig, und wir sind schon als Kinder sehr viel gereist. Bei uns zu Hause wurden fünf oder sechs Sprachen gesprochen. Prägend war für mich die große kulturelle Offenheit." Als Teenager besuchte Corinna Internate in England und der Schweiz. Sie studierte Nahostpolitik in Genf, arbeitete dann in Paris und London.

Corinna Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein
Corinna Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein
© Christian Kain

Heute betreut Corinna zu Sayn-Wittgenstein neben Projekten in der arabischen Welt auch solche in Russland und China, in nord- und südamerikanischen Staaten. Es geht um so unterschiedliche Themenfelder wie Infrastruktur und Immobilien, um die Sicherheit im Cyberraum und Elektroautos. Fast alles klassische Männerdomänen. Ihre wichtigste Aufgabe sei es, für jedes Projekt das richtige Team zusammenzustellen, sagt sie. Was alle Aufträge gemeinsam haben: Sie sind streng vertraulich.

Keine Zeit für einen Mann an ihrer Seite

Auch fürs Privatleben hätte sie sich gelegentlich mehr Diskretion gewünscht. Insbesondere in Bezug auf ihre Freundschaft mit Juan Carlos von Spanien. "Es wurde mehr daraus gemacht, als es je war", sagt sie. Zwar stimmt es, dass sie 2012 bei der für den König so unrühmlichen Elefantensafari dabei war, mit der er zu Hause für Irritationen sorgte. Doch die Sache sei "vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Es wäre mir wahnsinnig angenehm, wenn sich die Leute auf ein anderes Thema konzentrieren würden."

Wie sieht es denn aktuell in ihrem Privatleben aus? "Es gibt momentan keinen Mann in meinem Leben, dafür mangelt es bei dem Arbeitspensum leider an Zeit. Privat bin ich auf meine Kinder konzentriert." Ihr Sohn Alexander Prinz zu Sayn-Wittgenstein, 13, besuchte bis vor Kurzem die internationale Schule in Monaco und ist jetzt auf einem Internat in England. Am Wochenende sieht er seine Mutter oft in deren Zweitwohnung in London. Tochter Nastassia, 23, aus erster Ehe lebt und arbeitet in New York.

Zu ihrem 50. Geburtstag hat sich Corinna zu Sayn-Wittgenstein einen lang gehegten Wunsch erfüllt: Sie steckt jetzt 50 Prozent ihrer Zeit und Arbeitskraft in wohltätige Zwecke. "Das Älterwerden ist eine interessante Erfahrung", findet sie. "Reife und Erfahrung verleihen einem mehr Sicherheit. Ich befinde mich in einer sehr guten Lebensphase. Ich bin sehr glücklich."

Gala

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